Marktchancen durch Social Software - Fazit Forschung
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<strong>Marktchancen</strong> <strong>durch</strong> <strong>Social</strong> <strong>Software</strong><br />
sen von Inhalten umschrieben wird, ohne aber aktiv an einem Kommunikationsprozess<br />
teilzunehmen. So erreicht ein Blog auch die passiven Kunden in einer sehr authenti-<br />
schen Art, da diese einer quasi persönlichen Konversation folgen können, ohne selbst<br />
aktiv werden zu brauchen.<br />
Diese Potenziale werden bislang aber noch nicht <strong>durch</strong>gehend gesehen. Eine im<br />
März 2006 veröffentlichte, erste europaweite Umfrage zur Nutzung von Blogs in Public<br />
Relations und Kommunikationsmanagement enthüllt eine deutliche Kluft zwischen<br />
Anhängern und Skeptikern des Mediums. Ein knappes Drittel von den 587 Kommunika-<br />
tionsverantwortlichen aus 33 Ländern, die an dieser „EuroBlog 2006“-Umfrage der Eu-<br />
ropean Public Relations Education and Research Association (Euprera) teilnahmen,<br />
gab an, dass sie regelmäßig für einen eigenen oder fremden Blog schreiben. Ein Vier-<br />
tel erklärte, das nie zu tun. Rund zwei Fünftel der Kommunikationsmanager, die derzeit<br />
noch kein Blog betreiben, beabsichtigen dies aber binnen eines Jahres zu tun.<br />
Deutschland lag bei dieser Umfrage im Mittelfeld.<br />
Die Herausforderungen beim kommunikationsorientierten Einsatz von Weblogs liegen<br />
besonders in der Auswahl geeigneter Autoren und im Finden der richtigen Inhalte und<br />
Schreibweisen. Darüber hinaus ist eine Klärung und Entscheidung darüber elementar,<br />
welche Dinge und Sachverhalte denn publiziert werden dürfen und welche nicht. 44<br />
Die Unsicherheit und Unerfahrenheit, wie die Kommunikationsinhalte zu kontrollieren<br />
und die Blogs systematisch in die Kommunikationsstrategie zu integrieren sind, stellt<br />
deshalb oftmals noch ein Haupthindernis für die Einrichtung von Blogs dar.<br />
Gleichwohl haben sich auch in Deutschland und Baden-Württemberg bereits eine<br />
Reihe von Unternehmensblogs sehr prominent positioniert: Aus dem Konsumgüter-<br />
bereich ist vor allem der Frosta-Blog sehr populär und vielfach beschrieben. Bereits<br />
Ende Juni 2005 begann Frosta damit, ein eigenes Weblog einzurichten. Im ersten Blog-<br />
Eintrag erklärte Marketing- und Vertriebsvorstand Felix Ahlers damals: „Vor einigen<br />
Monaten las ich im ‚Economist‘ zum ersten Mal über das ‚Blogging‘ und dachte<br />
gleich, dass so ein ‚Internet-Tagebuch‘ gut zu unserer Markenphilosophie passen wür-<br />
de. Zwar sind wir bei Frosta alles andere als erfahrene ‚Blogger‘, aber seit wir bei unse-<br />
ren Frosta Produkten auf sämtliche Zusatzstoffe verzichten, möchten wir so direkt und<br />
so offen wie möglich über unsere tägliche Arbeit mit Lebensmitteln berichten und<br />
damit noch transparenter werden.” Die große und überwiegend positive Aufmerk-<br />
samkeit, die Frosta mit seinem Blog bei den Bloggern selbst, aber auch in der media-<br />
len Berichterstattung gefunden hat, bestätigt den Kommunikationsansatz. Darüber<br />
hinaus gelang es Frosta mittels des Blogs das Produktwissen der bloggenden Kunden<br />
„anzuzapfen“ und Produkte mit konstruktiver Kundenkollaboration fortzuentwickeln<br />
und zu verbessern. Damit belegt das Frosta-Blog exemplarisch, dass Marketing und<br />
Entwicklung – und das nicht nur im Konsumgüterbereich – künftig ein deutlich dichte-<br />
res Verhältnis eingehen werden.<br />
44 Vgl. Berlecon Research 2004.<br />
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