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Marktchancen durch Social Software - Fazit Forschung

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<strong>Marktchancen</strong> <strong>durch</strong> <strong>Social</strong> <strong>Software</strong><br />

munikation. Das explosionsartige Wachstum der nach dem Vorbild von Youtube in<br />

Berlin gestarteten Videoplattform MyVideo (www.myvideo.de) wäre ohne den zügi-<br />

gen Ausbau von breitbandigen Anschlüssen nicht denkbar: Im April 2006 gestartet<br />

verfügt MyVideo im Februar 2007 bereits über eine 570.000 Videos starke Clip-<br />

Datenbank, pro Tag stellen Internetnutzer auf dem Portal rund 7.000 neue Online-<br />

Videos ein und es werden täglich mehr als sieben Millionen Videostreams abgerufen. 68<br />

Schnelle Datenübertragung und leistungsstarke Endgeräte waren und sind eine we-<br />

sentliche Voraussetzung für den Erfolg und das expotenzielle Wachstum von Sozialen<br />

Netzwerkplattformen; insbesondere auch ein schnelles Erreichen der „kritischen Mas-<br />

se“, ab der der Nutzen für den einzelnen User wie für das Netzwerk insgesamt über-<br />

proportional wächst, kann hier<strong>durch</strong> gewährleistet werden.<br />

Weniger eine technische als eine soziologische Frage ist, ob das schnelle und unge-<br />

zügelte Größenwachstum vieler <strong>Social</strong> <strong>Software</strong>-Plattformen nicht auch an Obergren-<br />

zen stößt, etwa weil der Nutzen für die Mitglieder wieder abzufallen beginnt. Beispiels-<br />

weise startete OpenBC/Xing das Netzwerk ursprünglich ganz gezielt mit dem Image<br />

der Exklusivität. Von Exklusivität kann allerdings bei mehr als anderthalb Millionen Mit-<br />

gliedern nur mehr schwer geredet werden 69 – und das bedeutet zumindest für dieje-<br />

nigen Nutzer, die das seinerzeit bei OpenBC erwartet und gesucht haben, eine Min-<br />

derung ihres Nutzens.<br />

Generell treten mit dem im Grunde gewünschten starken Wachstum von Netzwerken<br />

spezifische Problemlagen auf: Eine inhaltliche Kontrolle des „user generated content“<br />

wird mit einer expotenziell steigenden Anzahl an Beiträge dramatisch schwieriger. „Wir<br />

werden noch wahnsinnig viel Arbeit kriegen in der Hinsicht“, vermutet denn auch der<br />

Qype-Gründer Stephan Uhrenbacher, der auf seiner Plattform eine Art <strong>Social</strong>-Net-<br />

working-Branchenbuch anbietet 70 . Ob es ausreicht, hier auf die Selbstreinigungskräfte<br />

der Communities zu vertrauen, die etwa beleidigende oder verleumderische Beiträge<br />

schon selbst ahnden werden, mag angesichts der zunehmend urheberrechtlichen<br />

Probleme, die viele Netzwerkplattformen plagen, eher zweifelhaft sein. Insofern könn-<br />

ten künftig <strong>durch</strong>aus die Fälle eintreten, dass zwar das Netzwerk von weiterem Wachs-<br />

tum noch profitieren könnte, es aber für den Plattformbetreiber eine handlebare O-<br />

bergrenze gibt, eine Grenze, ab der die Kosten für die Betreuung und Kontrolle des<br />

Netzwerkes schneller steigen als die Einnahmen.<br />

Mehr und mehr wird erkannt, dass die Größe und die Offenheit, die anfangs der<br />

Schlüssel zum Erfolg von Networking-Sites waren, sich mit wachsender Popularität als<br />

68 Vgl. Gugel 2007.<br />

69 In manchen Branchen ist es schon beinahe verpflichtender Standard, in OpenBC/Xing verzeichnet zu<br />

sein und Kontakte, teils <strong>durch</strong>aus auch wahllos, auf der eigenen Visitenkarte zu sammeln und damit<br />

den (virtuellen) Wert zu steigern.<br />

70 Vgl. Stöcker 2006.<br />

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