Marktchancen durch Social Software - Fazit Forschung
Marktchancen durch Social Software - Fazit Forschung
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<strong>Marktchancen</strong> <strong>durch</strong> <strong>Social</strong> <strong>Software</strong><br />
solcher Anwendungen können angepasste Rahmenbedingungen geschaffen wer-<br />
den, „in denen sich Menschen und IKT-Services verknüpfen und Daten weiterverwen-<br />
det werden können. Sie stellen den nächsten Schritt auf dem Weg zur Produktivitäts-<br />
steigerung <strong>durch</strong> die so genannte computer-mediated communication (CMC) dar,<br />
die auf vernetzten Systemen bzw. Personengruppen aufbauen.“ 75<br />
<strong>Social</strong> <strong>Software</strong>, die primär die Menschen und nicht die Rechner vernetzt, ermöglicht<br />
Kommunikation, ohne die Informationen aus dem Organisations- und Gruppenkontext<br />
zu reißen 76 - dies ist grundsätzlich ein wichtiges Merkmal von gutem Wissensmanage-<br />
ment. <strong>Social</strong> <strong>Software</strong>-Werkzeuge schmiegen sich den Erfordernissen eines Teams an,<br />
die User können es im Unterschied zum unausgesprochene Leitbild der klassischen IT (=<br />
Zentralismus und Kontrolle) selbst flexibel gestalten. Hinzu kommt, dass die Nutzung<br />
von Wikis, Knowledge Blogs oder auch <strong>Social</strong> Bookmarks für die Strukturierung alltägli-<br />
cher Aufgaben wie Recherche und Verwalten von Wissensbeständen <strong>durch</strong> deren<br />
fast intuitiv bedienbarer <strong>Software</strong> nur mehr begrenzt abhängig von Expertenwissen<br />
und spezieller Schulung ist. Dank einfacher Usability, dem Prinzip „What you see is<br />
what you get“ folgend, kann im Grunde Jeder nach kurzer Einarbeitung auf der Web-<br />
seite Text eingeben, bestehende Inhalte editieren oder ergänzen. 77 Datenaustausch-<br />
Technologien wie APIs, Microformate oder Syndication ermöglichen es, so genannte<br />
„Remixes“ zu erstellen, d.h. Nutzer können die Informationen anderer Nutzer in ihre ei-<br />
genen Angebote einbinden und so möglicherweise <strong>durch</strong> die Neukombination von<br />
Informationen neues Wissen generieren. 78<br />
Vorgaben wie etwa, eine bestimmte Anzahl von Beiträgen pro Zeiteinheit zu erstellen,<br />
behindern allerdings einen solchen Wissensaustausch; die Benutzung des Systems wird<br />
dann nämlich eher als zusätzliche Aufgabe und nicht als Hilfe bei der Bewältigung be-<br />
stehender Probleme wahrgenommen. Ein großes Problem in der produktiven Anwen-<br />
dung von <strong>Social</strong> <strong>Software</strong> ist vor allem aber in dem fehlenden Anreiz zu sehen, das ei-<br />
gene Wissen öffentlich zu machen. Starre Strukturen, hierarchisches Denken und star-<br />
ker Wettbewerb zwischen den Mitarbeitern um Anerkennung und Aufstieg, führen da-<br />
zu, „wichtiges“ Wissen, spezifisches Know how für sich zu behalten und bestenfalls für<br />
die persönliche Laufbahn irrelevantes Wissen mit einer Veröffentlichung allen zugäng-<br />
lich zu machen. Herrscht in Unternehmen jedoch eine möglichst hierarchiefreie und<br />
kommunikativ offene Struktur vor, entstehen <strong>durch</strong> den Einsatz von z.B. Wikis innovati-<br />
ve Möglichkeiten, gemeinsam Informationen bereichsübergreifend zu bündeln und zu<br />
positionieren und für Innovationen fruchtbar zu machen. Denn innerhalb des Unter-<br />
nehmens entsteht das Wissen nicht immer an den Stellen, an denen es gebraucht<br />
wird: So erfährt die Serviceabteilung vom Kunden direkt und unmittelbar, welche<br />
75 Vgl. http://wiki.randgaenge.net/Texte/KMnet (19.09.06).<br />
76 Vgl. Zehrer 2007.<br />
77 Nicht zuletzt deshalb sind Wikis und andere <strong>Social</strong> <strong>Software</strong>-Anwendungen auch bei Städten und<br />
Kommunen sehr beliebt. Sehr populär und auch über Karlsruhe hinaus bekannt geworden ist das dortige<br />
Stadt-Wiki.<br />
78 Vgl. Zehrer 2007.<br />
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