25.09.2013 Aufrufe

Marktchancen durch Social Software - Fazit Forschung

Marktchancen durch Social Software - Fazit Forschung

Marktchancen durch Social Software - Fazit Forschung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>Marktchancen</strong> <strong>durch</strong> <strong>Social</strong> <strong>Software</strong><br />

Online-Partnerbörsen<br />

Zu einem der profitabelsten Dienstleistungsangebote im Internet haben sich in den vergangenen<br />

Jahren die Online-Dating-Portale entwickelt. Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher<br />

Veränderungen, die sich u.a. auch in einer Versingleung niederschlagen,<br />

bieten Online-Dating-Portale das Versprechen, einer schnellen, „effizienten“ sowie orts-<br />

und zeitunabhängigen Suche nach potenziellen Partnern. So sollen denn auch zwischen<br />

sechs und sieben Millionen Menschen pro Monat in Deutschland die Angebote<br />

der Plattformen nutzen. 60<br />

Erste eigenständige deutsche Singlebörsen entstanden bereits Mitte der 90er Jahre,<br />

den kommerziellen Durchbruch erlebten sie aber erst ab 2000. Niedrige Markteintrittsbarrieren<br />

und ein wachsendes Marktvolumen sind – im Unterschied zur USA – nach wie<br />

vor Kennzeichen für Europa und Deutschland. So stieg der Brancheumsatz in Deutschland<br />

allein von 2003 bis 2005 um rund 250% auf über 76 Mio. Euro. Im Jahr 2005 zählte<br />

man in Deutschland ca. 2.000 Online-Dating-Portale, allerdings gab es nur ca. 50 Online-Dating-Unternehmen<br />

mit mehr als 4 Mitarbeitern. 61 Differenziert man die Anbieter in<br />

Singlebörsen, Internet-Partnervermittlungen, Adult-Dating, Singlechats und Spezial-<br />

Singlebörsen, stellen die Singlebörsen bezüglich Mitgliedschaften und mit einem Umsatzanteil<br />

von 58 % das klar dominierende Marktsegment dar; erst mit deutlichem Abstand<br />

folgen die Internet-Partnervermittlungen und die Adult-Dating-Angebote. 62<br />

Einnahmen werden vor allem über Gebühren der Kunden generiert. Circa 90% des Gesamtumsatzes<br />

der Branche werden über Premium-Abonnements, konkrete Vermittlungsangebote<br />

und für einzelne Aktionen, wie etwa das Ansehen eines Steckbriefs oder<br />

Erhalt einer Email-Adresse eines interessant scheinenden Partnerkontakts erzielt. Viele<br />

Anbieter haben in ihr Geschäftsmodell dabei noch eine geschlechtsspezifische Differenzierung<br />

eingebaut: Da in vielen Dating-Portalen mehr Männer als Frauen auf Partnersuche<br />

sind, haben Frauen hier ein mitunter sehr weitgehend kostenfreies Nutzungsangebot,<br />

während Männer beispielsweise für die erforderlichen Daten zur Kontaktaufnahme<br />

eine transaktionsabhängige Gebühr entrichten müssen.<br />

Weitere Einnahmen lassen sich in den Dating-Portalen, mehr noch aber in den Netz-<br />

werkplattformen mittels Online-Werbung, also Werbeeinblendungen (Banner, Pop-Up-<br />

Fenster), passender und geschickt integrierter Zusatzdienste von Dritten – etwa bei<br />

den Dating-Portalen Angebote für Singlereisen, Geschenkservices, Single-Events –<br />

oder Google AdSense-Anzeigen generieren 63 .<br />

Erweitert werden diese eher traditionellen Geschäftsmodelle von Betreibern von Platt-<br />

formen für Soziale Netzwerke <strong>durch</strong> Kooperationen mit Unternehmen: So betreiben im<br />

Februar 2007 schon rund 1.000 Firmen z.B. auf dem Video-Portal Youtube eigene Ka-<br />

näle. Zwar gelang es bis dato nicht, große Filmstudios oder TV-Networks von Koopera-<br />

tionen mit YouTube zu überzeugen 64 , dafür schließt Youtube aber pro Quartal mehr als<br />

60 Vgl. Wichers, Pflitsch 2006.<br />

61 Ein prominentes Unternehmen aus Baden-Württemberg, das in diesem Markt aktiv ist, ist die die Stuttgarter<br />

Multimedia-Agentur 21TORR, die die Online-Singlebörse icony.de betreibt.<br />

62 Vgl. Wichers, Pflitsch 2006.<br />

63 Vgl. Wichers, Pflitsch 2006.<br />

64 Äußerst überraschend war deshalb auch der Deal zwischen YouTube (und Google) und der BBC Ende<br />

Februar 2007; demnach sind ausgewählte BBC-Programme ab sofort über YouTube erhältlich.<br />

33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!