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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | 05/2010<br />
Wachstum in der Eurozone, den USA und China Anteil am BIP-Wachstum von Q4 2009 zu Q1 2010<br />
reales BIP-Wachstum in prozentualer Veränderung zum Vorjahr<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
-4,085<br />
8,735<br />
2009 2010e 2011e 2012e<br />
Eurozone<br />
-2,44<br />
0,96<br />
10,04<br />
3,101<br />
China USA<br />
USA übertreffen Eurozone beim Wachstum<br />
1,493<br />
9,908<br />
Drei Lösungswege und ihre Nebenwirkungen.<br />
Um mit dem Schuldenproblem<br />
fertig zu werden, bieten sich im<br />
Prinzip drei Wege an. Die angenehmste<br />
Form, das Problem zu lösen, besteht<br />
zweifellos darin, aus den Schulden herauszuwachsen<br />
wie aus einem zu klei-<br />
nen Anzug. Doch woher soll<br />
dieses Wachstum kommen?<br />
In den USA entfallen rund 73<br />
Prozent des BIP auf den Konsum.<br />
Doch nicht nur der Staat,<br />
auch die priva ten Haushalte sind stark<br />
verschuldet. Auch bei ihnen besteht ein<br />
hoher Konsolidierungsbedarf. Ähnlich<br />
steht es um die Verbraucher in Großbritannien<br />
oder Spanien. Das angeschlagene<br />
Bankensystem agiert bei Kreditvergaben<br />
vorsichtiger als vor der Krise. Zudem<br />
haben die Staaten nicht die Möglichkeit,<br />
ihre in der Krise aufgelegten Konjunkturprogramme<br />
endlos fortzuschreiben.<br />
In den USA deuten jüngste Konjunkturdaten<br />
auf eine Abschwächung des<br />
Wachstums zur Jahresmitte hin. Der<br />
Aufbau neuer Stellen verläuft zäh, die<br />
Umsatzzahlen des Einzelhandels ent-<br />
2,55<br />
1,814<br />
9,789<br />
2,398<br />
In den USA dürfte das Wachstum laut den Prognosen von Volkswirten auch in den<br />
nächsten beiden Jahren höher liegen als in der Eurozone. Fraglich ist aber, wie nachhaltig<br />
dieses Wachstum ist, wenn es durch eine hohe Staatsverschuldung und eine<br />
dauerhafte expansive Geldpolitik erkauft wird.<br />
Prozent<br />
450<br />
350<br />
250<br />
150<br />
50<br />
0<br />
-50<br />
-150<br />
-250<br />
-350<br />
80,24<br />
täuschten zuletzt, der Immobilienmarkt<br />
hängt weiter durch. Für das Gesamtjahr<br />
2010 gehen Analysten von einem US-<br />
Wachstum von gut 3 Prozent aus. Deutlich<br />
schwächer dürfte die Zunahme des<br />
BIP in der Eurozone ausfallen. Doch<br />
während die Amerikaner ihre Expan sion<br />
durch nahe zu ungehemmte<br />
Schuldenmacherei finanzieren,<br />
wird in der Euro zone mehr<br />
oder weniger stark auf Konsolidierung<br />
gesetzt. Das Eurozonen-Schwergewicht<br />
Deutschland ist<br />
abhängig von seinen Ausfuhrerfolgen in<br />
die Eurozone und von der Konjunktur in<br />
den Schwellenländern, um sein exportgetriebenes<br />
Wachstumsmodell weiter<br />
verfolgen zu können. Doch auch der<br />
derzeitige Wachstumspol China ist zuletzt<br />
wirtschaftlich etwas auf die Bremse<br />
getreten, um eine Überhitzung seines<br />
Immobilien marktes zu verhindern.<br />
Infl ation zulassen. Eine weitere Möglichkeit,<br />
die Last der Schulden zu verringern,<br />
besteht darin, dass der Staat Infl ation zulässt.<br />
Auch in der Vergangenheit wurden<br />
Privater Konsum Private Investitionen Staat<br />
-338,64<br />
Außenbeitrag<br />
USA<br />
-2,82<br />
-51,33<br />
436,58<br />
57,45 53,22<br />
Deutschland Japan<br />
Verschiedene Wachstumsmodelle<br />
71,09<br />
16,46<br />
-12,66 -20,57<br />
Der Konsum ist das A und O des US-amerikanischen Wachstumsmodells. Er trug<br />
25,52<br />
zu über 80 Prozent zum Wachstum im ersten Quartal 2010 bei. Die US-Verbraucher<br />
haben auch in der Krise einen positiven Beitrag zum Wachstum geleistet, Deutsche<br />
und Japaner haben dagegen mit ihren Sparbemühungen das Wachstum gebremst.<br />
Quelle: IWF; Stand: April 2010; e = Schätzung Quellen: BEA, BOJ, Destatis; Stand: Juni 2010<br />
„Infl ation zur<br />
Lösung der<br />
Schuldenkrise?“<br />
Weitere Informationen zu den Chancen und Risiken der hier genannten Zertifi kate erhalten Sie im Internet unter www.rbs.de/markets sowie<br />
in den allein verbindlichen Verkaufsprospekten, die unter den im Disclaimer auf Seite 98 genannten Anschriften kostenfrei erhältlich sind.<br />
Titelstory<br />
Schuldenkrisen immer wieder infl ationär<br />
„gelöst“. Dies kann durch eine expansive<br />
Geldpolitik, aber auch durch andere Maßnahmen<br />
wie den Ankauf von Staatsanleihen<br />
durch die Notenbank geschehen.<br />
Durch das Baden der Wirtschaft in Liquidität<br />
erhöht sich die Geldmenge, während<br />
das Produktionspotenzial zunächst<br />
stabil bleibt. Der Preisdruck nimmt zu, die<br />
Infl ation beschleunigt sich. Das Nachsehen<br />
haben in einem solchen Fall alle, die<br />
Geldvermögen angehäuft haben, wohingegen<br />
die Schuldner, seien es die privaten<br />
oder der Staat, von einer solchen<br />
Politik profitieren könnten. Ein weiterer<br />
Nachteil einer solchen Vorgehensweise<br />
liegt darin, dass die lockere Geldpolitik<br />
die Gefahr einer erneuten Blasenbildung<br />
heraufbeschwört.<br />
Dass die Staaten Infl ation zulassen<br />
könnten, um sich die Schulden vom Hals<br />
zu schaffen, gehört allerdings zu den am<br />
besten gehüteten Staatsgeheimnissen.<br />
Keine Regierung der Welt würde solche<br />
Pläne zugeben. Denn die Entschuldung<br />
durch Infl ation funktioniert nur dann,<br />
wenn die Käufer von Staatsanleihen noch<br />
11