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MÄRKTE & ZERTIFIKATE | 05/2010<br />
Die Unsicherheit ist zurück in der<br />
realen Wirtschaft und an den Finanzmärkten.<br />
Oder besser ausgedrückt:<br />
Es wird jetzt wieder kritischer<br />
über den Zustand und die Aussichten<br />
der Weltkonjunktur diskutiert als noch zur<br />
Jahreswende. Auch da gab es sicherlich<br />
noch viele Skeptiker. Aber die Zweifel<br />
wurden überdeckt von rasanten Kursgewinnen<br />
an den Aktienmärkten und ermutigend<br />
ausgefallenen konjunkturellen<br />
Frühindikatoren.<br />
Aber seit April sind die Aktienbörsen<br />
und die Rohstoffpreise auf Korrekturkurs<br />
eingeschwenkt, und auch<br />
die Konjunkturdaten fallen nicht mehr<br />
durch die Bank positiv aus. Der Aufschwung<br />
in den USA verläuft zäher<br />
als erwartet. <strong>Als</strong> Folge davon geht die<br />
Angst vor einem sogenannten Double<br />
Dip um, also einem neuerlichen Absturz<br />
der Wirtschaft in die Rezession. Ominös<br />
ist in diesem Zusammen hang auch der<br />
Rückfall der am Anleihemarkt ermittelten<br />
US-Break-even-Inflations rate für fünfjährige<br />
Anleihen unter 2 Prozent. Auf der<br />
anderen Seite des Atlantiks beunruhigen<br />
die Veränderungs raten des breiten<br />
Geld mengenaggregats M3, das als<br />
Infl ations indikator gilt. Trotz der Niedrigzinspolitik<br />
der EZB wächst die Geldmenge<br />
M3 derzeit nicht mehr.<br />
Das größte Risiko freilich, über das<br />
in diesem Zusammenhang gesprochen<br />
wird, ist sicherlich die viel zu hohe Verschuldung<br />
zahlreicher Staaten. Dabei<br />
stehen speziell die Schuldenberge der<br />
süd euro päischen Länder im Fokus. Die<br />
Euro- Krise hatte sich vor Verabschiedung<br />
des 750 Milliarden Euro schweren Hilfspakets<br />
zugunsten des Euro derart zugespitzt,<br />
dass die <strong>Märkte</strong> für europäische<br />
Staatsanleihen mit der Ausnahme deutscher<br />
Titel illiquide zu werden begannen.<br />
Hohe Schuldenberge der Industrienationen<br />
belasten. Ausgangspunkt aller<br />
Überlegungen zur gegenwärtig kritischen<br />
Situation der Weltwirtschaft ist<br />
der hohe Schuldenstand der Industrieländer.<br />
Mit Riesenbeträgen haben die<br />
Staaten ihre durch die Finanzkrise angeschlagenen<br />
Banken gestützt und die<br />
Konjunktur angekurbelt. Das Banken-<br />
MSCI World, MSCI Emerging Markets und der CRB Index im Vergleich<br />
Punkte<br />
250<br />
Indexiert: 01.06.2005 = 100<br />
210<br />
170<br />
130<br />
90<br />
50<br />
06.2005 06.2006 06.2007 06.2008 06.2009 06.2010<br />
CRB MSCI World MSCI Emerging Markets<br />
Aufwärtstrend gestoppt<br />
Die seit März 2009 zu beobachtende Aufwärtsbewegung an den Aktien- und Rohstoffmärkten ist gestoppt, die<br />
Aufwärtstrends wurden gebrochen. Stattdessen herrscht nun eine Seitwärts-Abwärts-Bewegung vor. Ist dies der<br />
Vorbote einer erneuten realwirtschaftlichen Kontraktion?<br />
M3-Wachstum in der Eurozone<br />
Quelle: Bloomberg; Stand: 24.06.2010<br />
Prozent<br />
14<br />
12<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
06.2005 06.2006 06.2007 06.2008 06.2009 04.2010<br />
M3-Wachstum gegenüber dem Vorjahresmonat<br />
Geldmenge M3 wächst nicht mehr<br />
Das breite Geldmengenaggregat M3 gilt als Infl ationsindikator. Trotz der extrem niedrigen Leitzinsen der EZB wächst<br />
die Geldmenge zurzeit nicht mehr. Von Infl ation kann keine Rede sein. Zwar stellt die Zentralbank günstig Liquidität<br />
bereit, doch fragen die Wirtschaftssubjekte das Geld nicht nach, weil sie sich in Erwartung niedrigerer Preise mit<br />
Ausgaben zurückhalten. Das Grundmuster einer Defl ation zeichnet sich ab.<br />
Break-even-Infl ationsrate (5 Jahre)<br />
Titelstory<br />
Quelle: Bloomberg; Stand Juni 2010<br />
Prozent<br />
3,0<br />
2,5<br />
2,0<br />
1,5<br />
1,0<br />
0,5<br />
0<br />
-0,5<br />
-1,0<br />
06.2005 06.2006 06.2007 06.2008 06.2009 06.2010<br />
Infl ationserwartungen am US-Anleihemarkt gesunken<br />
Ausgehend vom Tiefpunkt Anfang 2009 haben sich die Infl ationserwartungen am US-Anleihemarkt wieder erholt. Aktuell<br />
gehen die Erwartungen („Break-even-Rate“) allerdings wieder zurück. Das Infl ationsszenario verliert an Wahrscheinlichkeit.<br />
Weitere Informationen zu den Chancen und Risiken der hier genannten Zertifi kate erhalten Sie im Internet unter www.rbs.de/markets sowie<br />
in den allein verbindlichen Verkaufsprospekten, die unter den im Disclaimer auf Seite 98 genannten Anschriften kostenfrei erhältlich sind.<br />
Quelle: Bloomberg; Stand 25.06.2010<br />
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