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Interview<br />
„Die Politik zielt auf<br />
eine Infl ationierung ab“<br />
Schon im Jahr 2006 hat Max Otte in seinem Buch „Der Crash kommt“ die Finanzkrise prognostiziert. Im<br />
Gespräch mit MÄRKTE & ZERTIFIKATE spricht er sich vor dem Hintergrund der Unsicherheit an den<br />
Finanz märkten für Aktien und Gold aus.<br />
MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Was raten<br />
Sie Anlegern in der gegenwärtigen<br />
Situa tion? Einerseits prognostiziert<br />
beispielsweise der IWF eine Erholung<br />
der Konjunktur, andererseits warnen<br />
Pessimisten vor den Folgen der Euro-<br />
Krise und verweisen auf das Auslaufen<br />
von Konjunkturprogrammen.<br />
Max Otte: Die Konjunkturprognosen sind<br />
das eine, die Bewertungen der Asset-<br />
Klassen das andere. Ich halte viele Qualitätsaktien<br />
derzeit für moderat bewertet,<br />
Gold halte ich auf dem gegenwärtigen<br />
16<br />
Gehen die Aktienmärkte noch mal auf Talfahrt? Ökonomen streiten über die Wahrscheinlichkeit eines Double Dip.<br />
Niveau für fair bewertet. Ich rate derzeit<br />
zu wachstumsstarken Qualitätstiteln wie<br />
Nestlé, Coca-Cola oder L’Oréal. Und zu<br />
Gold als Absicherung.<br />
MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Und wo bleiben<br />
Staatsanleihen in Ihrem Portfolio?<br />
Max Otte: Ich rate nicht zu Staatsanleihen,<br />
auch nicht zu deutschen oder USamerikanischen<br />
Staatstiteln. Die Rendite<br />
ist viel zu gering. Auch wenn es bei diesen<br />
Staaten kein Insolvenzrisiko gibt, so<br />
gibt es doch das Infl ationsrisiko.<br />
MÄRKTE & ZERTIFIKATE | 05/2010<br />
MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Dann gehen<br />
sie offenbar davon aus, dass das<br />
Infl ationsrisiko derzeit größer als das<br />
Defl ationsrisiko ist?<br />
Max Otte: Ich glaube, dass die Politik in<br />
der Tat darauf abzielt, sich aus den gegenwärtigen<br />
Schwierigkeiten durch Infl ation<br />
zu befreien, auch wenn das natürlich<br />
keiner sagt. Sparen und Wachstum allein<br />
werden jedenfalls nicht ausreichen, um<br />
uns aus der derzeitigen Schuldenkrise<br />
zu befreien. Eine Hyperinflation würde<br />
ich aber defi nitiv ausschließen. Dafür ist<br />
Die Performance in der Vergangenheit ist kein verlässlicher<br />
Indikator für die künftige Wertentwicklung.