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BOLD THE MAGAZINE No.06

SEHNSUCHT INNIGES VERLANGEN | HOFFNUNG STIRBT ZULETZT | BELLA ITAL IA | TOCOTRONIC | FASHION SPECIAL | SPANISH AVIDNESS – BARCELONA | INNER DESIRE – PARIS | HUNDERTWASSER

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74 | <strong>BOLD</strong> <strong>THE</strong> <strong>MAGAZINE</strong> Kunst & Kultur | Hörenswert | CD | Track-By-Track<br />

man es auch nennen mag. Dieser Text hat<br />

mich zu den Lyrics inspiriert, und ich kann<br />

jedem nur empfehlen, mal selbst in das<br />

Buch zu schauen.<br />

Ich will für Dich nüchtern bleiben<br />

Jan Müller: Wir haben in jedem Fall sehr<br />

nüchtern sehr lang daran herumarrangiert<br />

und es immer weiter verkürzt. Jetzt hat es<br />

etwas sehr Frisches – was ja auch super<br />

zum Titel passt.<br />

Dirk von Lowtzow: Die Idee war eigentlich,<br />

über Sucht von der Nüchternheit aus zu<br />

berichten. Es ist natürlich auch ein Liebeslied:<br />

Der Verzicht auf etwas, wonach man<br />

süchtig ist, für jemanden, den oder die man<br />

liebt, ist ein ganz großes Opfer.<br />

Chloroform<br />

Rick McPhail: Vielleicht durfte ich hier mal<br />

Steelguitar spielen, weil das Stück nicht so<br />

ganz eins-zu-eins Neill Young ist. Es ist im<br />

Grunde ein Kinderlied.<br />

Dirk von Lowtzow: Ein anti-autoritäres, wie<br />

aus dem Grips-Theater. Das hatte auf mich<br />

ja einen sehr schädigenden Einfluss! (lacht)<br />

Jan Müller: Chloroform kommt ja gar nicht<br />

im Text vor, aber wir fanden, dass der Titel<br />

gut zu unserem Bandnamen passt mit all<br />

den O’s.<br />

Jan Müller: Wir hatten erst ganz epische<br />

Musik dazu, haben aber irgendwann<br />

gemerkt, dass das nicht funktioniert. Jetzt<br />

ist es so Muppet-Show-Musik, was den Text<br />

ganz toll konterkariert.<br />

Dirk von Lowtzow: So ein bisschen wie die<br />

frühen Vaudeville-artigen David Bowie-<br />

Stücke. Das Gitarrensolo ist sehr Queenmäßig.<br />

Vulgäre Verse<br />

Dirk von Lowtzow: Das ist eher eine Art<br />

Chanson – im Progrock-Gewand. (lacht)<br />

Warte auf mich, auf dem Grund des<br />

Swimmingpools<br />

Dirk von Lowtzow: Auch ein Liebeslied. Die<br />

Vision ist, dass auf dem Grund des Swimmingpools<br />

der versunkene Kontinent<br />

Atlantis zu finden ist.<br />

Jan Müller: Wir dürfen auch Rungholt nicht<br />

vergessen!<br />

Dirk von Lowtzow: Noch so eine angeblich<br />

versunkene Stadt, in der Ostsee.<br />

Rick McPhail: Wir dachten immer, das Lied<br />

sei kurz, weil es sich so kurzweilig spielte. Es<br />

war eigentlich als erste Single gedacht – bis<br />

wir merkten, dass es sechs Minuten dauert.<br />

(lacht)<br />

Rick McPhail: Einer der ersten Synthesizer<br />

aus den Fünfzigern findet sich in dem<br />

Stück.<br />

Dirk von Lowtzow: Und ein Kanoon ist<br />

auch zu hören, eine arabische Zither. Es ist<br />

einfach eines der opulentesten Stücke und<br />

soll eine große Oper sein.<br />

Die Verbesserung der Erde<br />

Jan Müller: Das einzige Stück ohne echtes<br />

Schlagzeug. Sehr schwierig zu spielen.<br />

Dirk von Lowtzow: Von den Melodielinien<br />

vielleicht am ehesten verwandt mit britischen<br />

Psychedelic-Sachen. Nachdem die<br />

letzten drei Alben sehr in die Richtung Rock<br />

und Körperlichkeit gingen, spielt „Wie wir<br />

leben wollen“ nun eher unsere Pop-Seite<br />

aus.<br />

Exil<br />

Dirk von Lowtzow: Ich war eines Tages im<br />

Supermarkt einkaufen und sah ein großes<br />

Plakat: „The Rolling Stones – Jetzt im<br />

Handel: Das neue Album ‚Exile On Main<br />

Street’“, und ich dachte, ich bin in eine<br />

Zeitschleife geraten! (lacht) Als kleine Anekdote<br />

am Rand – und es gibt einen sehr<br />

schönen feministischen Film von Helge<br />

Sander, „Mitten im Malestream“. Diese zwei<br />

doch sehr entgegengesetzten Pole wollte<br />

ich zusammenmontieren.<br />

Neutrum<br />

Dirk von Lowtzow: Ich habe das Lied in<br />

Tel Aviv, auf Urlaubsreise, geschrieben.<br />

Jan Müller: Nach dem Stück folgt eine Pause<br />

– wie ein Doppelalbum auf einer CD. Es ist<br />

ja schon auch ein bisschen penetrant, so<br />

mit 17 Stücken zu kommen. (alle lachen)<br />

Jan Müller: Wir haben an Overdubs raufgeklatscht,<br />

was ging. Es ist unser überkandideltstes<br />

und hysterischstes Stück. (alle<br />

lachen)

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