Ausgabe 4/2003 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Ausgabe 4/2003 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Ausgabe 4/2003 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
10-12 Aktuell-NEU-OK 24.03.<strong>2003</strong> 13:57 Uhr Seite 2<br />
Foto: NEWS/Halada<br />
Am 17. März um 16 Uhr 30 traf man<br />
im Sitzungssaal 101 des Finanzministeriums<br />
zusammen, um – wie im November<br />
2002 vereinbart – die Abgeltung<br />
der Jahresinflation nachträglich<br />
für 2002 vorzunehmen. Und zwar so,<br />
wie es der Vereinbarung vom 4.<br />
Oktober 2000, von GÖD und Regierung<br />
unterfertigt, entsprach. GÖD-<br />
Vorsitzendem Fritz Neugebauer und<br />
seinem Team saßen Finanzminister<br />
Mag. Karl-Heinz Grasser und dessen<br />
Staatssekretär für Finanzen, Dr.<br />
Alfred Finz, gegenüber.<br />
Die Verhandlungen führten zu keinem<br />
Ergebnis, und Fritz Neugebauer<br />
wandte sich im Anschluss an die Sitzungsrunde<br />
direkt an den Regierungschef:<br />
„Die GÖD fordert die Vertragstreue<br />
des Bundeskanzlers ein!“<br />
Warum Neugebauer nun direkt mit<br />
der Regierungsspitze verhandeln<br />
A K T U E L L<br />
Akteure. GÖD-Chef Fritz Neugebauer (Seite gegenüber) erzielte mit Finanzminister Karl-Heinz Grasser (r.)<br />
und Staatssekretär Alfred Finz (ganz r.) keine Einigung<br />
muss, erklären die Zahlen: Vereinbart<br />
war die Abgeltung der Differenz<br />
zwischen den bereits seit 1. Jänner<br />
2002 wirksamen 0,8 Prozent und der<br />
tatsächlichen Jahresinflation, die –<br />
wie sich jüngst herausstellte – bei 1,8<br />
Prozent liegt, also eine Gehaltserhöhung<br />
um einen Prozentpunkt. Die<br />
Regierungsverhandler Grasser und<br />
Finz boten aber nur eine „Einmalzahlung<br />
von einem Prozent“ an, was<br />
zwar eine Erhöhung, jedoch keine<br />
fortführende staffelwirksame Lösung<br />
war, wie man sie vereinbart hatte.<br />
Die Reaktionen kamen prompt.<br />
Der Knackpunkt<br />
„Das ist unvorstellbar“, und „damit<br />
hört sich jeder Gurkenhandel<br />
auf“, sagte Neugebauer und lehnte<br />
damit das Regierungsangebot entschieden<br />
ab. Am Zug sei nun Bundes-<br />
GÖD April <strong>2003</strong><br />
kanzler Wolfgang Schüssel, um dessen<br />
„Handschlagqualität“ es nun gehe,<br />
so Neugebauer. Kurz: Die GÖD<br />
beharre auf jeden Fall auf die Erfüllung<br />
der Vereinbarung.<br />
Damit ist nun Schüssel am Zug, was<br />
auch der Finanzminister bestätigte:<br />
„Der Bundeskanzler wird entscheiden,<br />
ob er selbst oder ich mit Alfred<br />
Finz die nächste Verhandlungsrunde<br />
bestreiten wird.“<br />
Andere Streitpunkte<br />
Die Umsetzung der Gehaltsvereinbarung<br />
ist jedoch nicht der einzige<br />
Punkt in der To-do-Liste der GÖD-<br />
Funktionäre. Weitere Maßnahmen<br />
im öffentlichen <strong>Dienst</strong>, die die Bundesregierung<br />
geplant hat, gilt es zu<br />
prüfen.<br />
> Allen voran zog Bildungsministerin<br />
Elisabeth Gehrer das mediale In-<br />
11<br />
Foto: Petra Spiola