MK_Bericht der BGS - CDU Deutschlands
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14 Präimplantationsdiagnostik (PID)<br />
dieser Grundlage entwickelt es sich vom Embryo<br />
zum Fetus, zum Säugling, zum Kind, zum Jugendlichen,<br />
zum Erwachsenen, zum Greis. Je<strong>der</strong> Einzelne<br />
von uns, <strong>der</strong> hier ist, hat diese Entwicklung durchlaufen<br />
bzw. durchläuft sie noch. Zu jedem Zeitpunkt<br />
dieser Entwicklung ist <strong>der</strong> Mensch ein Mensch.<br />
Als Christin bin ich zutiefst davon überzeugt,<br />
dass je<strong>der</strong> Mensch von Anfang an von Gott gewollt<br />
ist. Er ist geliebt, und er ist angenommen,<br />
egal wie er ist, egal wie klein er ist, wie verletzlich<br />
er ist, wie unvollkommen er ist o<strong>der</strong> wie fehlerhaft<br />
aus unserer Sicht er sein mag. Er ist von<br />
Gott gewollt und angenommen.<br />
Deshalb, liebe Freunde, kommt jedem Menschen in<br />
je<strong>der</strong> Lebensphase <strong>der</strong> Schutz unseres Grundgesetzes,<br />
insbeson<strong>der</strong>e von Artikel Eins unseres Grundgesetzes,<br />
<strong>der</strong> jedem Menschen die Unverletzlichkeit<br />
seiner Würde zusichert, zu. Ich habe die Sorge,<br />
dass, wenn wir PID aus humanitären Gründen in<br />
engen Grenzen zulassen könnten, diese Eingrenzung<br />
eben nicht möglich sein wird; denn die entscheidende<br />
Frage hat Julia Klöckner gerade schon<br />
gestellt: Wer definiert die Grenzen? Wer schreibt<br />
die Grenzen entsprechend <strong>der</strong> medizinischen Entwicklung<br />
fort? Ich muss Ihnen sagen: Ich möchte<br />
das als Bundestagsabgeordnete nicht machen müssen.<br />
Ich glaube, das dürfen wir auch gar nicht tun.<br />
Wir haben die Entwicklung in Großbritannien<br />
beobachtet. Dort werden inzwischen über einhun<strong>der</strong>t<br />
Erkrankungen im Rahmen von PID untersucht.<br />
Dort kommt es zur Zeugung von Heil -<br />
geschwis tern, die gezeugt werden, um zum Beispiel<br />
als Stammzellenspen<strong>der</strong> für ihre erkrankten<br />
Geschwister zu dienen. Ich glaube, diese Tür<br />
dürfen wir nicht öffnen. Ich fürchte, dass wir auf<br />
eine schiefe Bahn geraten. Ich finde, wir sollten<br />
dem Schöpfer nicht ins Handwerk pfuschen.<br />
Deshalb bitte ich den Parteitag um das eindeutige<br />
Signal, dass wir an unserem Grundsatzprogramm<br />
festhalten. Ich bitte zugleich um den Respekt für<br />
alle, die sich im wahrsten Sinne des Wortes um eine<br />
gewissenhafte Entscheidung in dieser schwierigen<br />
Frage bemühen. – Herzlichen Dank.<br />
Ursula Heinen-Esser<br />
Liebe Freunde!<br />
Es gibt Paare, die um ihre erbliche Vorbelastung<br />
wissen und sich dennoch von ganzem<br />
Herzen ein Kind wünschen. Vielleicht haben<br />
sie keine an<strong>der</strong>e Möglichkeit als die künstliche<br />
Befruchtung. Vielleicht haben sie schon eine<br />
Fehlgeburt erlebt, vielleicht haben sie eine<br />
Totgeburt erlebt. Gerade haben die Mütter<br />
noch das Herz ihres Kindes schlagen gespürt,<br />
in <strong>der</strong> nächsten Stunde ist es im Mutterleib<br />
gestorben. Sie haben vielleicht neun Monate<br />
lang ein Kind aus getragen und es ist direkt<br />
nach <strong>der</strong> Geburt gestorben. Diese Eltern, diese<br />
Paare verstehen nicht, warum die Präim -<br />
plantationsdiagnostik verboten werden soll.<br />
Sie verstehen nicht, dass eine Untersuchung<br />
an einer befruchteten Ei zelle, die außerhalb<br />
des Mutterleibs nicht lebensfähig ist, verboten<br />
werden soll. Sie ver stehen nicht, dass gleich -<br />
zeitig die Untersuchung des Kindes im Mut -<br />
terleib erlaubt ist, notwendig ist, mit manchmal<br />
bitteren Kon sequenzen, wenn wir an<br />
Frucht wasser unter suchungen o<strong>der</strong> Ähnliches<br />
denken, die zur Lebensbedrohung des Kindes<br />
werden können.<br />
Maria Flachsbarth, du hast gerade gesagt, <strong>der</strong><br />
Deutsche Bundestag könne nicht vorschreiben,<br />
welche Krankheiten untersucht werden. Aber<br />
wer schreibt denn vor, auf welche Krankheiten<br />
das Kind im Mutterleib untersucht wird? Wir<br />
sprechen hier über einen Dammbruch, aber die<br />
Tür steht schon offen. Es ist doch ein Wertungswi<strong>der</strong>spruch,<br />
zu sagen, wir erlauben die Untersuchungen<br />
im Mutterleib, aber wir erlauben<br />
nicht die Untersuchung einer befruchteten Ei -<br />
zelle außerhalb des Mutterleibs.<br />
Diese Eltern verstehen auch nicht, warum die<br />
Präimplantationsdiagnostik verboten werden<br />
soll, während die Abtreibung, die Tötung des<br />
Kindes bis zur zwölften Woche ohne Angabe<br />
von Grün den und danach die Spätabtreibung<br />
erlaubt ist.