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MK_Bericht der BGS - CDU Deutschlands

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38 Präimplantationsdiagnostik (PID)<br />

Dr. Hermann Kues<br />

Herr Tagungspräsident!<br />

Meine Damen und Herren!<br />

Ich glaube, es wird offenkundig – das ist auch<br />

gut so –, dass wir uns mit dieser zentralen Frage<br />

quälen. Ich bekenne auch ganz offen: Je länger<br />

ich mich mit dem Urteil des Bundesgerichtshofs<br />

zu PID beschäftige und je mehr ich mich in diese<br />

Thematik einarbeite, desto unsicherer werde ich<br />

eigentlich. Mir fallen auch keine schneidigen Erklärungen<br />

dazu ein, weil ich glaube, dass die Fragen,<br />

die dadurch aufgeworfen werden und die<br />

Antwortversuche, die heute darauf gegeben<br />

worden sind, nämlich auf <strong>der</strong> einen Seite das<br />

Festhalten an klaren ethischen Prinzipien und<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite die Berücksichtigung wissenschaftlich-technischer<br />

Möglichkeiten und <strong>der</strong><br />

Not von Menschen, ethisch nicht vollkommen<br />

aufgehen und über alle Zweifel erhaben sind.<br />

Es geht um grundlegende Wertentscheidungen.<br />

Peter Hintze hat zu Recht gesagt, auch bei<br />

seinem Anliegen gehe es nicht um Selektion.<br />

Das ist völlig klar. Der Mensch ist ein Geschöpf<br />

Gottes und seine Würde ist <strong>der</strong> menschlichen<br />

Ver fügung nicht zugänglich. Deswegen haben<br />

wir diese Frage im Prinzip vor drei Jahren im<br />

Grundsatzprogramm völlig richtig entschieden.<br />

Ich bin auch <strong>der</strong> Meinung, dass man über so<br />

grundlegende Dinge aus dem Grundsatzprogramm<br />

nicht alle zwei o<strong>der</strong> drei Jahre neu abstimmen<br />

sollte. Grundpositionen stehen fest.<br />

Ich sage aber auch – das gehört für mich auch zur<br />

Ehrlichkeit –: Wir müssen uns <strong>der</strong> Entscheidungssituation<br />

<strong>der</strong> Menschen, <strong>der</strong> jungen Paare aussetzen,<br />

die das Risiko in sich tragen, schwerwiegende<br />

Erbkrankheiten zu vererben. Wenn man<br />

sich am christlichen Menschenbild orientiert,<br />

gehört auch das für mich zur Verantwortung.<br />

Ich sage auch ganz deutlich: Politik muss sich<br />

unabhängig von festen Überzeugungen mit <strong>der</strong><br />

Mehrheit des Parlaments im Bundestag auf Regeln<br />

und Gesetze verständigen. Deswegen habe<br />

ich mich in <strong>der</strong> Bundestagsfraktion auch dafür<br />

ausgesprochen, die Dinge nicht übers Knie zu<br />

brechen – die Grundposition steht –, dass wir<br />

uns Zeit lassen, um vor dem Hintergrund <strong>der</strong><br />

Dinge, über die wir uns einig sind – diese finden<br />

sich ja unter den Punkten eins bis sieben und<br />

Punkt neun –, mit Fachleuten die verschiedenen<br />

Möglichkeiten auszuloten. Deswegen bin ich für<br />

die Variante eins. Ich sage aber ganz klar: Wenn<br />

es dafür keine Mehrheit gibt, bleibt für mich die<br />

Variante zwei, an einem Verbot für PID festzuhalten,<br />

wohl wissend, dass wir dafür im Bundestag<br />

klare Regeln finden müssen. – Herzlichen<br />

Dank.

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