MK_Bericht der BGS - CDU Deutschlands
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Das Leben ist unverfügbar 23<br />
Embryos in <strong>der</strong> Petrischale, dessen Leben-Sein<br />
– ich habe es schon gesagt – nicht augenfällig ist.<br />
Beim Schwangerschaftsabbruch geht es im Kern<br />
um die konflikthafte Situation, um die schwierige<br />
Lebenslage <strong>der</strong> Mutter, wo <strong>der</strong> Embryo natürlich<br />
mittelbar auch eine Rolle spielt; aber es ist<br />
eine an<strong>der</strong>e Ausgangslage. Peter Liese hat es gerade<br />
schon angedeutet: Muss nicht eigentlich<br />
die Entwicklung, die wir beim Schwangerschaftsabbruch<br />
haben, die ja auch einmal mit strengs -<br />
ten und striktesten Kriterien begonnen hat, muss<br />
nicht diese Praxis, wie wir sie heute beim Schwan -<br />
gerschaftsabbruch zum Teil haben, weniger leuchtendes<br />
Beispiel als vielmehr Mahnmal dafür sein,<br />
was passiert, wenn man einmal bei <strong>der</strong> Entscheidung,<br />
die wir heute treffen, die Tür geöffnet hat?<br />
Deswegen: in dubio pro vita, im Zweifel für das<br />
Leben. Ich möchte Sie bitten, im Sinne unseres<br />
Grundsatzprogramms heute für ein Verbot <strong>der</strong><br />
PID zu stimmen.<br />
Danke schön.<br />
Dr. Rudolf Henke<br />
Herr Präsident! Liebe Freundinnen und Freunde!<br />
Meine Damen und Herren!<br />
Ich weiß, dass die Rede, die ich hier jetzt halte,<br />
unter den Ärztinnen und Ärzten, insbeson<strong>der</strong>e<br />
unter den Kolleginnen und Kollegen, die in <strong>der</strong><br />
Reproduktionsmedizin tätig sind, außerordentlich<br />
kritisch beobachtet und bewertet werden<br />
wird, weil ich weiß, dass ich in einer Woche vor<br />
die Kammerversammlung <strong>der</strong> Ärztekammer<br />
Nordrhein treten muss, weil ich weiß, dass ich<br />
mich auf den Versammlungen des Marburger<br />
Bundes für das, was ich hier sage, verantworten<br />
muss, weil ich weiß, dass ich in <strong>der</strong> Bundesärztekammer<br />
Rede und Antwort stehen muss.<br />
Deswegen will ich an den Anfang setzen: Ja, die<br />
Notsituation <strong>der</strong> Familien, in denen es schon ein,<br />
zwei o<strong>der</strong> – wie es eben in dem Beispiel von Ka -<br />
therina Reiche geschil<strong>der</strong>t worden ist – mehrere<br />
Kin<strong>der</strong> gibt, <strong>der</strong>en Leiden und <strong>der</strong>en Tod die Eltern<br />
miterlebt haben, ist ein ganz, ganz starker<br />
Anreiz für die Ärztinnen und Ärzte, die in <strong>der</strong><br />
Frauenheilkunde, in <strong>der</strong> Geburtshilfe, in <strong>der</strong> Reproduktionsmedizin<br />
tätig sind, zu helfen und aus<br />
dieser Notsituation Auswege zu finden. Ich zolle<br />
jedem dieser ärztlichen Kolleginnen und Kollegen<br />
dafür Respekt, und ich danke ausdrücklich<br />
allen, die ihrerseits sagen, wir wollen diesen Kolleginnen<br />
und Kollegen ihre Arbeit erleichtern.<br />
Aber als Arzt muss ich Sie auch darauf aufmerksam<br />
machen, dass <strong>der</strong> Ausweg aus <strong>der</strong> Notsituation<br />
ja überhaupt kein kompletter Ausweg ist.<br />
Meine Damen und Herren, im Falle eines einzelnen<br />
Zyklus kommt es vielleicht in fünf o<strong>der</strong><br />
sechs o<strong>der</strong> sieben Prozent <strong>der</strong> Fälle auf <strong>der</strong> Basis<br />
<strong>der</strong> In-vitro-Fertilisation, <strong>der</strong> künstlichen Befruchtung,<br />
zur Schwangerschaft und zur Geburt<br />
eines Kindes. Insgesamt werden von einhun<strong>der</strong>t<br />
Frauen, die sich den oft quälenden, psychisch<br />
und physisch belastenden und das Leben über<br />
Zeiträume komplett mit Beschlag belegenden<br />
Prozeduren <strong>der</strong> künstlichen Befruchtung unterziehen,<br />
vielleicht 20 ein Kind zur Welt bringen