Mitteilungen Johanni 2006 - Rudolf Steiner Schule Aargau

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20 Rückblick Rückblick auf die Chorkonzerte im März 2006 Es ist saftig grüner Maien geworden,und ich versuche mich in den frühen Frühling zurück zu versetzen und ein paar Gedanken zu den Chorkonzerten vom 25. und 26. März 2006 aufzuschreiben.Das ist nicht einfach,weil ich als Chormitglied mittendrin im Geschehen stand, mitgenommen von der Macht des Chors, der Musik, der Stimmung. Für mich das Grossartigste an den Konzerten ist es, mit jungen Menschen,mit unsern SchülerInnen,etwas Grosses wie diese Aufführungen zu schaffen. Heuer war es ja auch ganz besonders mit den Werken: einerseits ein 200jähriges Werk, die C-Dur Messe von L. van Beethoven, andererseits ein zeitgenössisches Werk, der Hymnus, komponiert im Jahr 2005 von Patrick Huck, das zum allerersten mal in die Welt entlassen werden sollte. Im Eltern-Lehrer-Chor unter der Leitung von Gil Soyer hatten wir uns seit vergangenem August zuerst mit der C-Dur Messe von Beethoven, ab neuem Jahr dann auch mit dem Hymnus vertraut gemacht, die Stimmen geübt,Woche für Woche ein neues Stück angehängt, an schwierigen Stellen gefeilt, manchmal geknorzt und gezwei- felt, aber immer auch viel gelacht und Freude gespürt. Unterstützt beim Erarbeiten aller Stimmen wurden wir von Korrepetitor Patrick Lerf. Nach den Sportferien kam dann Zug in die Sache. Gil Soyer arbeitete intensiv mit den SchülerInnen und mit uns. Angelika Röhrig nahm sich Zeit, übte mit uns Sopran- und Altpartien. Die Musik war nun eigentlich in mir drin,sie begleitete mich durch den Alltag. Jetzt musste noch an der Sprache gearbeitet werden.Die extreme Mundgymnastik hat mich schon etwas befremdet! Aber die Botschaft des Hymnus verlangte deutliches Sprechen-Singen. Ich erinnere mich gut an den Samstagvormittag im Januar,wo zum ersten mal Schülerchor, Kinderchor und Eltern-Lehrer-Chor zusammenkamen und gemeinsam probten. Endlich mit den SchülerInnen ein grosser Chor sein,endlich laut sein … Zwar klang es dann fürs erste ziemlich schüchtern – aber das sollte schon noch anders kommen. Und wie! Die Generalprobe (zum ersten mal mit dem Orchester!), die Hauptprobe waren gut und machten Mut. Rudolf Steiner Schule Aargau Mitteilungen Johanni 2006 Die Konzerte waren grossartig! In Lenzburg hielt uns (Chor, Kinderchor, Orchester, Solisten) die Kirche eng zusammen, wir waren wie ein Körper, die Musik sprengte fast die Mauern. In Suhr war ich persönlich bereits etwas ausgepumpt, aber ich erinnere mich an die Weite des Raumes, wie die Musik ausströmen konnte. Vollends erschaudern liessen mich die kleinen GROSSEN Momente der absoluten Stille in den Kirchen zwischen dem letzten Ton des Hymnus und dem Beginn des tosenden Applauses. Da schien einen Moment lang alle Welt stille zu stehen – eins zu sein. Was bleibt da noch zu sagen? Viele Menschen haben mit Hand und Herz zum Gelingen der Chorkonzerte beigetragen. Und wenn jemand von den LeserInnen gerne singen möchte mit Eltern und Lehrern und im nächsten Frühling mit den Schüler- Innen – dann ist er/sie herzlich willkommen,jeweils mittwochs von 19.30 bis 21.30 Uhr im kleinen Eurythmiesaal! Veronika Danioth
Hymnus von Patrick Huck Lied an die Erde Gegrüsst seist du, edle Erde! Dienerin Gottes und seiner Schöpfung. Die erhabene Schönheit deines Körpers widerspiegelt deine gütige Seele. In jeder deiner Zellen fliesst das Versprechen Gottes und der Traum des Menschen. Du teilst mit uns deinen Atem, dein Blut, dein Leib. Unendlich ist deine Geduld und ohne Ende deine Demut. Trotz allen Leides, das du erduldest, trägst du in dir die Hoffnung und die Zuversicht auf den Blick des erwachenden Menschen. Alles Leben, welches du liebevoll umhüllst, kann von dir lernen. Liebe Mutter, wir verneigen uns vor dir. Wisse, dass wir dich lieben und bewundern in tiefer Dankbarkeit! Lied an die Sonne Gegrüsst seist du, erhabene Sonne, Spenderin von Kraft und Leben! Du bewegst dich in den unendlichen Weiten des Himmels und doch umhüllt dein Licht auch den kleinsten Lebenskeim. Du forderst die Erde zum Tanze auf: das Spiel beginnt, es geht voran, denn wo du bist, ist Wachstum. Du machst uns reich, du machst uns schön. Sag mir, grosse Sonne, die du ewig gibst: Empfängst du auch etwas von den Herzen der Menschen? Rudolf Steiner Schule Aargau Mitteilungen Johanni 2006 Lied an den Menschen Gegrüsst seist du, liebes Menschenkind! Schau dich nicht um, denn ich meine dich! Siehst du nicht wie der Sternenglanz zu deinen Füssen liegt? Siehst du nicht wie die Vögel im Himmel dich singend bewundern? Merkst du nicht wie jeder Regentropfen den Weg auf deine Wange sucht? Weisst du nicht, dass die Sonne ihr Licht auf die Erde zaubert um dich besser sehen zu können? Ja, du bist es! Ein Menschenkind! Eine Hoffnung für diese Welt! Deine Hände sind es, die deine Mitmenschen vertrauensvoll führen. Deine Füsse sind es, die dich durch das Leben tanzen lassen. Dein Blick ist es, der das erstickende Leben neu erwachen lässt. Dein Lachen ist es, das tausend Tränen trocknet und alles erfrischt. Dein Herz ist es, das den Funken der Liebe entzündet. Deine Engelsflügel sind es, die dich erheben in die Welt der Freude, Kindlichkeit und Schönheit. Glückskind, du! Du trägst das Versprechen in dir, dieser Welt die lang vergessene Krone der Glückseligkeit aufzusetzen! Worauf wartest du?
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