22 Rückblick 120 Kinder und Jugendliche, welche in einem Chor singen, Radiobeitrag auf DRS 1 / Regionaljournal von Simon Libsig, ausgestrahlt am 25.März <strong>2006</strong> Reporter Simon Libsig besuchte die letzten Proben: «Es ist Morgen um 9.00 Uhr. Schüler und Schülerinnen, 11- bis 16-jährige, suchen sich einen Platz in der Aula der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong>.Sie kommen zum Singen, zum Üben zusammen mit Erwachsenen, welche den Chor stimmlich und musikalisch unterstützen. Zuallererst macht die Stimmbildnerin Kim Bartlett sozusagen ein Aufwärmen. Seit einem halben Jahr wird schon geprobt, jeden Freitag, in dieser Woche vor dem Auftritt sogar jeden Tag zwei Stunden lang. Dies ist für die Kinder der <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> nichts Aussergewöhnliches.Singen hat hier einen wichtigen Platz im Stundenplan. Schülerstimmen: • «Seit ich an dieser <strong>Schule</strong> bin, singen wir.Wir singen hier recht viel.» • «Also ich muss gehen, aber es macht mir eigentlich noch viel Spass.» • «Es ist noch sehr schön, also noch sehr intensiv, wenn dann alle zusammen das wirklich einstudiert haben.» • «Ich finde es eigentlich noch speziell.» Ein Hymnus an die Erde, an die Sonne und an die Menschen, komponiert vom Musiker Patrik Huck aus Schafisheim, kommt an dem diesjährigen Chorkonzert zur Uraufführung. Neue Musik, ein neuer Text, zusammen mit der alten klassischen Messe in C von Ludwig van Beethoven. Der Projektleiter und Chordirigent Gil Soyer hat sich viel vorgenommen mit seinem gemischten Chor aus Kindern und Erwachsenen. Gil Soyer: «Es ist immer eine Gratwanderung und es ist wie beim Seiltanzen oder am Abgrund vorbeilaufen, es ist nicht ganz ungefährlich, aber es ist einfach so begeisternd, was man erreicht dadurch. Es ist eine Art Kommunion mit Jugendlichen, mit Erwachsenen, mit Berufsleuten, und es entsteht für einen Moment etwas Besonderes, was aus dem Alltag herausgehoben ist.» Kunst, es entstehe Kunst, sagt Gil Soyer, und dafür brauche es viel Engagement und Herzblut. Gil Soyer: «Ich möchte, dass die Jugendlichen das erleben. Die Chorstunde ist nicht eine Stunde, bei der man sich einfach entspannt. Die Chorstunde ist eine Arbeitsstunde, und man ringt sich durch, dass man wirklich als Mensch gestalterisch wirkt.» <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Aargau</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Johanni</strong> <strong>2006</strong> Schülerstimmen: • «Wenn ich alleine singe, dann singe ich immer leiser, aber in der Gruppe werde ich lauter.» • «Unser Dirigent fand, dass wir auch mitsingen dürfen, weil wir so schön singen.» • «Ich möchte nicht unbedingt gerade zuvorderst stehen, aber ja, ich freue mich schon.» Bevor es aber soweit ist, bevor die Kinder das,was sie im letzten Halbjahr geübt haben, auf der Bühne zeigen können, bevor die Kleinen für einmal den Ton angeben können, bis zu diesem Punkt treibt sie der Dirigent noch zum Üben an.
zusammen mit 30 Erwachsenen <strong>Rudolf</strong> <strong>Steiner</strong> <strong>Schule</strong> <strong>Aargau</strong> <strong>Mitteilungen</strong> <strong>Johanni</strong> <strong>2006</strong>