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Mandanten - WTS Aktiengesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

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EuG vom 18.12.2012<br />

(AZ: T­205/11)<br />

Beschluss der Kommission<br />

vom 26.01.2011:<br />

Sanierungsklausel als<br />

unzulässige Beihilfe<br />

Klageabweisung wegen<br />

verspäteter Klageeinreichung<br />

10<br />

TAX LEGAL CONSULTING<br />

1 Ertragsteuern<br />

→ Der Gesetzeswortlaut schließe eine<br />

Beteiligung der übernehmenden<br />

Körperschaft an der übertragenden<br />

Körperschaft bereits vor der Abspaltung<br />

weder aus noch fordere er eine solche<br />

Beteiligung explizit.<br />

→ Laut Gesetzesbegründung gehe der<br />

Gesetzgeber ersichtlich und in Kontinuität<br />

zu § 12 UmwStG 1995 von einer<br />

umfassenden Regelungsreichweite der<br />

Vorschrift aus.<br />

→ Aufgrund des Regelungsvorrangs des<br />

UmwStG seien die allgemeinen Einlageregeln<br />

des EStG nicht anwendbar.<br />

Vielmehr würde eine Nichtanwend­<br />

Das Gericht der Europäischen Union (EuG)<br />

hat mit Beschluss vom 18.12.2012 in dem<br />

Verfahren „Bundesrepublik Deutschland /<br />

Europäische Kommission“ zur Anwendbarkeit<br />

der mit Bürgerentlastungsgesetz<br />

vom 16.07.2009 auf dem Höhepunkt der<br />

Finanzkrise rückwirkend zum 01.01.2008<br />

eingefügten sog. Sanierungsklausel nach<br />

§ 8c Abs. 1a KStG entschieden.<br />

Am 26.01.2011 hatte die Kommission der<br />

Europäischen Gemeinschaften (Kommission)<br />

einen Beschluss über die Qualifikation<br />

der Sanierungsklausel als unionsrechtswidrige<br />

Beihilfe gefasst und der Bundesregierung<br />

die weitere Anwendung der<br />

Vorschrift untersagt. Entsprechend wird<br />

die Vorschrift derzeit nicht angewendet<br />

(vgl. § 34 Abs. 7c Satz 2 und 3 KStG). Allerdings<br />

hatte die Bundesrepublik Deutschland<br />

am 07.04.2011 gegen den Beschluss<br />

der Kommission Nichtigkeitsklage zum<br />

EuG erhoben.<br />

Das EuG hat die Klage nunmehr wegen<br />

Fristversäumung als unzulässig abgewiesen<br />

und infolgedessen nicht mehr in<br />

der Sache entschieden. Der Beschluss der<br />

Kommission ist somit nicht nur formell<br />

bestandskräftig geworden, sondern hat<br />

auch eine materielle Bindungswirkung<br />

wts journal | # 2 | Mai 2013<br />

barkeit des § 12 Abs. 2 UmwStG zur<br />

Anwendung des § 12 Abs. 1 UmwStG<br />

und somit zu einer entsprechenden<br />

Steuerpflicht des Übernahmeergebnisses<br />

führen.<br />

Der BFH hatte vorliegend lediglich über<br />

eine Seitwärtsabspaltung zu entscheiden.<br />

Wegen der dabei entsprechend zur Anwen<br />

dung kommenden Verschmelzungsvorschriften<br />

der §§ 11 bis 13 UmwStG<br />

gelten die Ausführungen des BFH allerdings<br />

ebenso für sog. Abwärts­ oder<br />

Seitwärtsverschmelzungen wie auch für<br />

Abwärtsspaltungen.<br />

1h | Nichtigkeitsklage der Bundesrepublik Deutschland wegen Europarechtswidrigkeit<br />

der sog. Sanierungsklausel unzulässig |<br />

Autor: RA Stefan Hölzemann, München<br />

für den Adressaten Bundesrepublik<br />

Deutschland zur Folge. Dem Vernehmen<br />

nach haben einige Länderfinanzverwaltungen<br />

bereits begonnen, „Beihilfen“<br />

in Form von Steuereinnahmeverlusten<br />

zurückzufordern.<br />

Allerdings dürfte trotz der Klageabweisung<br />

durch das EuG noch nicht abschließend<br />

unionsrechtlich über die Sanierungsklausel<br />

entschieden worden sein. Denn<br />

neben der Bundesrepublik Deutschland<br />

haben auch eine Vielzahl von Unternehmen<br />

Privatklagen beim EuG erhoben, mit<br />

denen sie ebenfalls die Feststellung der<br />

Nichtigkeit der Entscheidung der Kommission<br />

begehren. Es bleibt abzuwarten, ob<br />

das EuG in einem dieser Verfahren auch<br />

zur materiellen Beurteilung der Sanierungsklausel<br />

Stellung nehmen wird oder<br />

auch diese Klagen wegen einer mangelnden<br />

unmittelbaren persönlichen Betroffenheit<br />

der Kläger aus förmlichen Gründen<br />

abweisen wird.<br />

Außerdem hält das FG Münster in einem<br />

AdV­Beschluss die Einstufung der Sanierungsklausel<br />

als unzulässige Beihilfe für<br />

ernstlich zweifelhaft. Hier könnte es im<br />

Hauptsacheverfahren zu einer Vorlage der<br />

Rechtsfrage zum EuGH kommen.<br />

Tragweite der<br />

Entscheidung<br />

Kontakt:<br />

RA Stefan Hölzemann,<br />

München,<br />

stefan.hoelzemann@<br />

wts.de<br />

Privatklagen von betroffenen<br />

Unternehmen noch<br />

beim EuG anhängig<br />

FG Münster vom 01.08.2011<br />

(AZ: 9 V 357/11 K, G)<br />

Kontakt: RA Stefan<br />

Hölzemann, München,<br />

stefan.hoelzemann@<br />

wts.de

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