Mandanten - WTS Aktiengesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
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Ermittlung des<br />
geldwerten Vorteils<br />
Steuerfreiheit für<br />
Betriebsveranstaltungen<br />
BFH vom 12.12.2012<br />
(AZ: VI R 79/10)<br />
Anpassung der<br />
Freigrenze<br />
BFH vom 13.12.2012<br />
(AZ: VI R 51/11)<br />
24<br />
TAX LEGAL CONSULTING<br />
6 Lohnsteuer<br />
Gesamtbetrages des jährlichen Rabattes<br />
erfolge dabei bereits in dem Zeitpunkt, in<br />
dem der Mitarbeiter von seinem Recht auf<br />
Erwerb einer Jahreskarte Gebrauch macht.<br />
Die Bewertung des Vorteils erfolgt somit<br />
nach § 8 Abs. 2 Satz 1 EStG ausgehend<br />
von dem Preis, den das Verkehrsunternehmen<br />
üblicherweise für das Jobticket<br />
verlangt. Davon in Abzug gebracht werden<br />
4 % für übliche Preisnachlässe sowie der<br />
vom jeweiligen Mitarbeiter entrichtete<br />
Jahreseigenanteil. Der Sachbezug stellt für<br />
Leistungen des Arbeitgebers aus Anlass<br />
von Betriebsveranstaltungen gelten als<br />
im überwiegend eigenbetrieblichen<br />
Interesse erbracht und sind dann nicht als<br />
Arbeitslohn lohnsteuerpflichtig, wenn die<br />
geltende Freigrenze von € 110 (inkl. USt)<br />
je Mitarbeiter nicht überschritten wird.<br />
Der BFH hat entschieden, dass diese Freigrenze<br />
zumindest noch für das Jahr 2007<br />
als ausreichend angesehen werden kann.<br />
Es könne nicht Aufgabe der Gerichte sein,<br />
eine vom Verordnungsgeber festgesetzte<br />
Freigrenze ständig an die Geldentwicklung<br />
anzupassen.<br />
In seinem Urteil fordert der BFH die<br />
Finanzverwaltung jedoch gleichzeitig auf,<br />
die bereits seit dem Jahr 2002 geltende<br />
Freigrenze „alsbald“ neu und auf der<br />
Grundlage von Erfahrungswissen zu<br />
bestimmen. Gleichzeitig behält er sich vor,<br />
seine bisherige Rechtsprechung, wonach<br />
bei Überschreiten einer Höchstgrenze alle<br />
wts journal | # 2 | Mai 2013<br />
den Mitarbeiter grundsätzlich steuer und<br />
sozialversicherungspflichtigen Arbeitslohn<br />
dar, der aber unter den Voraussetzungen<br />
des § 40 Abs. 2 Satz 2 EStG pauschal mit<br />
15 % besteuert werden kann und damit<br />
sozialversicherungsfrei ist.<br />
Arbeitgeber, die einen Zuschuss zum<br />
Jobticket im Rahmen der Freigrenze von<br />
€ 44 steuerfrei lassen wollen, müssen daher<br />
darauf achten, dass den Mitarbeitern<br />
monatsweise lediglich sog. Monatskarten<br />
überlassen werden.<br />
6c | Betriebsveranstaltungen − € 110-Freigrenze auf dem Prüfstand |<br />
Autorin: Angelika Löchelt, Düsseldorf<br />
Mit aktuellem Urteil bestätigt der BFH erneut<br />
die ständige Rechtsprechung und die<br />
Auffassung der Finanzverwaltung, dass die<br />
1 %Regelung verfassungsgemäß ist.<br />
Die Bemessung des geldwerten Vorteils<br />
aus der privaten Nutzung eines Pkw mit<br />
einem unter dem Bruttolistenneupreis<br />
Aufwendungen anlässlich der Betriebsveranstaltung<br />
zum steuerpflichtigen Arbeitslohn<br />
gehören, zu überprüfen.<br />
Ausdrücklich weist der BFH darauf hin,<br />
dass bei der Prüfung der Freigrenze<br />
nur solche Kosten zu erfassen sind, die<br />
unmittelbar direkt der (geselligen) Betriebsveranstaltung<br />
zuzuordnen sind und<br />
allen Mitarbeitern zugutekommen. Nicht<br />
dazu gehören individualisierbare Kosten<br />
(z. B. Fahrtkosten einzelner Mitarbeiter),<br />
allgemeiner betrieblicher Aufwand (Buchhaltung,<br />
angestellter EventManager) und<br />
Kosten für Veranstaltungselemente, die<br />
als sonstige betriebliche Veranstaltung<br />
anzusehen sind.<br />
Ob die Finanzverwaltung die Anpassung<br />
der o. g. Freigrenze kurzfristig in Erwägung<br />
zieht und ob sie sich der Auffassung,<br />
dass individualisierbare Kosten nicht in die<br />
Freigrenze einbezogen werden dürfen,<br />
anschließt, muss abgewartet werden.<br />
6d | 1 %-Regelung auf Basis des Bruttolistenneupreises verfassungsrechtlich<br />
unbedenklich | Autor: Thomas Mayer, München<br />
liegenden Wert (wie bei Rabatten beim<br />
Kauf von Jahreswagen in der Automobilindustrie,<br />
vgl. <strong>WTS</strong> Journal 04/2012) lehnt<br />
der BFH ab und begründet dies einerseits<br />
mit dem unterschiedlichen Zweck der<br />
Regelungen und andererseits mit der<br />
Möglichkeit, von der 1 %Regelung auf die<br />
sog. Fahrtenbuchmethode auszuweichen.<br />
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