Mandanten - WTS Aktiengesellschaft Steuerberatungsgesellschaft
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ÖSTERREICH<br />
öBMF vom 19.02.2013<br />
(EAS 3320)<br />
Geschäftsführervergütungen<br />
Besteuerungsrecht im<br />
Ansässigkeitsstaat der<br />
Kapitalgesellschaft<br />
Besteuerung in Österreich<br />
u.U. vorteilhaft<br />
28<br />
TAX LEGAL CONSULTING<br />
Internationales<br />
9b | Pensionsabfindung an den deutschen Gesellschafter-Geschäftsführer einer<br />
österreichischen GmbH | Autor: StB Dr. Walter Loukota, Wien<br />
Gem. Art. 16 Abs. 2 DBA Deutschland<br />
Österreich dürfen Vergütungen, die eine<br />
in einem Vertragsstaat ansässige Person<br />
in ihrer Eigenschaft als Geschäftsführer<br />
oder als Vorstandsmitglied einer im<br />
anderen Vertragsstaat ansässigen Gesellschaft<br />
bezieht, im anderen Vertragsstaat<br />
besteuert werden, während der Ansässigkeitsstaat<br />
des Geschäftsführers unter<br />
Progressionsvorbehalt freizustellen hat. In<br />
Abweichung von Art. 14 bzw. 15 OECDMA<br />
können daher nichtansässige Geschäftsführer,<br />
Vorstände und Aufsichtsräte von<br />
Kapitalgesellschaften mit ihren Vergütungen<br />
auch dann im Staat der Gesellschaft<br />
besteuert werden, wenn sie dort gar nicht<br />
tätig werden, z. B. weil sie in einem Büro<br />
einer ausländischen Konzerngesellschaft<br />
arbeiten.<br />
In Deutschland ansässige Geschäftsführer<br />
oder Vorstände österreichischer Kapitalgesellschaften<br />
sind daher mit ihren<br />
Vorstandsbezügen oder Geschäftsführerentgelten<br />
in Österreich steuerpflichtig,<br />
egal ob sie ihrer Geschäftsführer oder<br />
Vorstandstätigkeit für die österreichische<br />
Gesellschaft in Österreich oder in Deutschland<br />
nachgehen. Das österreichische<br />
Besteuerungsrecht geht auch nicht dadurch<br />
verloren, dass die geschäftsleitende<br />
Tätigkeit des deutschen Geschäftsführers<br />
zu einer geschäftsleitenden Betriebsstätte<br />
der österreichischen Kapitalgesellschaft in<br />
Deutschland führt (öBMF vom 21.12.2012,<br />
EAS 3311).<br />
Die Vergütungen des in Deutschland ansässigen<br />
Geschäftsführers (oder Vorstandsmitglieds)<br />
sind nach dem Methoden artikel<br />
des DBA ÖsterreichDeutschland in<br />
Deutschland unter Progressionsvorbehalt<br />
freizustellen. Dies ist mitunter vorteilhaft<br />
für im Dienstverhältnis angestellte<br />
wts journal | # 2 | Mai 2013<br />
deutsche Geschäftsführer (oder Vorstände)<br />
österreichischer Kapitalgesellschaften,<br />
da die Lohnbesteuerung in Österreich<br />
aufgrund der 6%igen Besteuerung des<br />
Jahressechstels (13. und 14. Monatsgehalt)<br />
bei entsprechendem Splitting deutlich<br />
günstiger als in Deutschland sein kann und<br />
kein Progressionsvorbehalt hinsichtlich<br />
der deutschen Einkünfte zur Anwendung<br />
gelangt.<br />
Strittig war bislang, ob diese Regelung<br />
auch für Pensionen oder Pensionszahlungen<br />
gilt, die von den Kapitalgesellschaften<br />
an ehemalige Geschäftsführer<br />
bzw. Vorstände ausgezahlt werden.<br />
Da in Art. 16 Abs. 2 des DBA Österreich<br />
Deutschland nur ein Vorrang gegenüber<br />
Art. 14 (GesellschafterGeschäftsführer)<br />
und Art. 15 (DienstnehmerGeschäftsführer)<br />
vorgesehen wurde, nicht jedoch<br />
gegenüber Art. 18 für Ruhegehälter, ist<br />
diese Frage mit Deutschland noch nicht<br />
abschließend geklärt. Nach einer Erledigung<br />
des österreichischen BMF geht<br />
Art. 18 als Spezialbestimmung für Ruhegehälter<br />
der Regelung des Art. 16 Abs. 2<br />
vor. Aus diesem Grund sind Pensionen<br />
von in Österreich ansässigen Geschäftsführern<br />
oder Vorständen deutscher<br />
Gesellschaften ausschließlich in Österreich<br />
zu besteuern. Dies spricht dafür, dass auch<br />
im reziproken Fall hinsichtlich ehemaliger<br />
deutscher Geschäftsführer österreichischer<br />
Gesellschaften eine ausschließliche<br />
Besteuerung der von den Kapitalgesellschaften<br />
ausgezahlten Pensionen in<br />
Deutschland anzunehmen ist und daher<br />
eine Freistellung in Österreich zu erfolgen<br />
hat. Dies soll auch in einem derzeit<br />
im Entwurf vorliegenden Anwendungsschreiben<br />
zum DBA ÖsterreichDeutschland<br />
in diesem Sinne geklärt werden<br />
(EAS 2285).<br />
Sonderfall:<br />
Pensionsabfindungen<br />
ehemaliger Geschäftsführer<br />
Kontakt:<br />
StB Dr. Walter<br />
Loukota, Wien,<br />
walter.loukota@<br />
wts.at