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Kurzfassungen der Vorträge - TLL

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• Das ökonomisch nutzbare Potential von 160 EJ in 2050 würde bei heutiger Konversionseffizienz<br />

und Rohstoffbasis ein Potential von 53 EJ für die Erzeugung von Ethanol und Biodiesel<br />

geben. Dies würde in etwa den heutigen Gesamtverbrauch an Energie für den Straßenverkehr<br />

decken, läge aber immer noch unter dem Gesamtenergiebedarf für Transportzwecke<br />

<strong>der</strong> bei ca. 77 EJ/a und liegt weit unter dem globalen Gesamtenergieverbrauch von über<br />

350 EJ/a. Noch geringer erscheint <strong>der</strong> Beitrag relativ zum Energieverbrauch, <strong>der</strong> bis zum<br />

Jahr 2030 nochmals um 60% steigen wird.<br />

• In <strong>der</strong> Realität <strong>der</strong> Konkurrenz um knappe Ressourcen lässt sich eine „Reservierung“ von<br />

Flächen für die Nahrungsmittelproduktion, wie bei SCHRATTENHOLZER und FISCHER<br />

angenommen, nicht darstellen. Bereits die aktuelle Nutzung von Bioenergie findet vor allem<br />

auf Basis von Produkten statt, die in unmittelbarer Konkurrenz zu marktgängigen Rohstoffen<br />

aus dem Agrar- und Forst-Bereich steht. (Bioethanolproduktion auf Basis von Zuckerrohr<br />

und Mais, Biodiesel auf Basis von Ölsaaten.)<br />

• Würde man versuchen, mit marktgängigen Agrarrohstoffen wie Getreide, Zucker o<strong>der</strong> Ölsaaten<br />

den gegenwärtigen Energiebedarf im Transportsektor zu decken, so müsste man – bei heutigen<br />

Erträgen und bei heutiger Konversionstechnologie - eine Fläche von 850 Millionen Hektar ausschließlich<br />

für Bioenergie reservieren. Dies entspräche <strong>der</strong> gesamten Ackerfläche, die gegenwärtig<br />

in den EL genutzt wird.<br />

• Die Größe des Energiemarktes relativ zu den Agrar- und Forstmärkten verdeutlicht, dass<br />

das Bioenergie insgesamt nur einen begrenzten Beitrag zum Energiebedarf leisten kann;<br />

dieser Beitrag zwar sehr sinnvoll für einen breit angelegten, globalen Energiemix ist aber<br />

keine Lösung des globalen Energieproblems darstellt und dass die Energiemärkte künftig<br />

die Agrarmärkte und Agrarpreise beeinflussen, nicht aber umgekehrt.<br />

Die Die Auswirkungen Auswirkungen eines eines Nachfrageanstiegs Nachfrageanstiegs für für Biomasse Biomasse auf auf auf die die die Weltmarktpreise<br />

Weltmarktpreise<br />

Die neuen Agrarpreisniveaus<br />

• Energiepreise über 35US$/bbl erzeugen ein Mindestpreisniveau für verschiedene Agrarprodukte.<br />

Der Effekt des Mindestpreisniveaus gilt nur für die Weltmarktpreisniveaus. In geschützten<br />

und gestützten Märkten können höhere Weltmarktpreise allerdings zu einer Verringerung<br />

des effektiven Stützungsniveaus führen.<br />

• Bei weiter steigenden Energiepreisen wird es zu einer weiteren Steigerung <strong>der</strong> Weltmarktpreise<br />

für Agrarprodukte kommen. Allerdings können durch steigende Energiepreise die<br />

Agrarpreise langfristig nicht stärker als die Energiepreise selbst steigen. Ein schnellerer Anstieg<br />

würde die Agrarrohstoffe für die Energienutzung zu teuer machen.<br />

• Damit schaffen hohe Energiepreise künftig möglicherweise ein neues Gleichgewicht auf den<br />

Agrarmärkten und bestimmen mithin die Schwankungsbreite <strong>der</strong> Agrarpreise.<br />

• Überschreiten die Energiepreise das Paritätspreisniveau für das jeweilige Agrarprodukt, so<br />

entsteht ein impliziter Mindestpreis. Weitere langfristige Preisanstiege sind dann nur im<br />

Rahmen von Energiepreisanstiegen möglich, o<strong>der</strong> aber über nicht-energiebedingten Nachfrageimpulse<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e, allgemeine Angebotsbegrenzungen.<br />

• Der Einsatz von verschiedenen Agrarrohstoffen hat sehr unterschiedliche Auswirkungen auf<br />

die Höhe und Richtung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Agrarpreise. Die Verwendung von proteinhaltigen<br />

Rohstoffen wie Ölsaaten o<strong>der</strong> Getreide erhöht zwar die Preise für diese Produkte<br />

selbst, kann aber zu deutlichen Preissenkungen bei den anfallenden Koppelprodukten (Ölkuchen/-schrote)<br />

führen. Ein deutliches Auseinan<strong>der</strong>driften <strong>der</strong> Preise für Produkt und<br />

Koppelprodukt (Energie und Protein) ist allerdings u.a. aufgrund entstehen<strong>der</strong> Substitutionsmöglichkeiten<br />

auf <strong>der</strong> Nachfrageseite langfristig nicht zu erwarten.<br />

Kurzfassung <strong>der</strong> <strong>Vorträge</strong> 16<br />

9. Februar 2006

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