Kurzfassungen der Vorträge - TLL

damit verbunden Konsequenzen. Diese Vorgehensweise entspricht den von der EU verabschiedeten
Reformbeschlüssen. Hier könnte sich aber eine ruinöse Marktsituation einstellen
mit fatalen Folgen für Rentabilität und Liquidität gerade auch für die Betriebe, die eigentlich
langfristig bei der Milchproduktion bleiben wollten.
Die Vorgehensweise b) bedeutet einen weiteren Preisrückgang. Die einzelnen Milcherzeuger
müssen sich unter diesen Umständen ernsthaft mit der Frage auseinandersetzen, ob sie weiter
bei der Milchproduktion bleiben wollen oder ob sie mittelfristig einen Ausstieg aus der
Milchproduktion anstreben. Soweit ersteres der Fall ist, wird es notwendig sein, alle Möglichkeiten
für weitere Kosteneinsparungen zu realisieren. Darüber hinaus wäre zu überlegen, für
einen begrenzten Zeitraum von staatlicher Seite diese Betriebe mit einer Ausweitung der Investitionsförderung
zu unterstützen, gegebenenfalls aber auch durch Unterstützung bei Liquiditätsengpässen
Anpassungshilfen zu gewähren. Das Ziel muss in diesem Falle darin bestehen,
so schnell wie möglich eine möglichst große Anzahl leistungsfähiger Milchviehbetriebe
in die Lage zu versetzen, unter den neuen Rahmenbedingungen ertragreich Milch zu erzeugen.
Auf jeden Fall erscheint es unbedingt erforderlich, dass sich die betroffenen Betriebe zusammen
mit ihrer Interessensvertretung und den politischen Entscheidungsträgern ein Bild über
die Chancen und Risiken der beiden Ansätze verschaffen sollten, um dann möglichst geschlossen
eine Strategie zu verfolgen.
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Kurzfassung der Vorträge 44
9. Februar 2006