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PLENARVORTRÄGE PLENARVORTRÄGE Die ländliche Entwicklungspolitik 2007 bis 2013 – Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes Dr. Martin Scheele * * * * * Nationale und regionale Umsetzung der ELER-Verordnung – Abschätzung der Weiterentwicklung KULAP, Ausgleichszulage und investive Förderung Dr. Joachim Ernst * * * * * Einfluss der Weltagrarmärkte auf die nationalen Märkte - Tendenzen des Nahrungsmittel- und Rohstoffbedarfs der Erde und Auswirkungen auf die Landwirtschaft Dr. Josef Schmidhuber * * * * * Chancen und Risiken des globalen Schweinefleischmarktes Matthias Kohlmüller * * * * * Neue Arbeitsplätze im ländlichen Raum Adalbert Kienle * * * * * Kurzfassung der Vorträge 2 9. Februar 2006
Die ländliche Entwicklungspolitik 2007 bis 2013 – Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raumes Dr. Martin Scheele *) (Generaldirektion Landwirtschaft, Europäische Kommission Brüssel) *) Dieser Beitrag reflektiert die Auffassungen des Autors und deckt sich daher nicht notwendigerweise in allen Punkten mit der Position der Europäischen Kommission. Zielsetzungen einer nachhaltigen Entwicklung der Landwirtschaft und des ländlichen Raums Die Landwirtschaft - und mit ihr die Agrarpolitik - stehen unter dem Druck vielfältiger Ansprüche. Und in den lebhaften Diskussionen um die Finanzierung der Gemeinsamen Agrarpolitik ist deutlich geworden, dass nur die Beachtung dieser Ansprüche die Akzeptanz und den Bestand der Gemeinsamen Agrarpolitik sichern kann. Das Spektrum der gesellschaftlichen Zielsetzungen ist weit: Die Sicherheit der Lebensmittel und deren Qualität stehen auf der Prioritätenliste ganz oben. Saubere Luft, Wasser, Artenvielfalt und Habitatschutz sind zentrale Anliegen. Ein größeres Engagement wird hinsichtlich der Sicherstellung artgerechter Haltungsformen angemahnt. Und jenseits solcher, teilweise auf intangible Werte gerichteten Forderungen, manifestiert sich der Verbraucherwille im Kaufverhalten als Jagd nach niedrigen Preisen. In der konfliktgeladenen Diskussion um die Gemeinsame Agrarpolitik hat sich mehr und mehr der Begriff der Nachhaltigkeit als Konsens stiftendes Konzept etabliert, und es ist gewiss kein Zufall, dass die Zielformulierungen der Gemeinsamen Agrarpolitik programmatisch auf die Nachhaltigkeit Bezug nehmen. In den verschiedenen Facetten des Nachhaltigkeitsbegriffs spiegeln sich Anliegen von Landwirten, Verbrauchern und Umweltschützern wieder. Nachhaltigkeit umfasst den Schutz unserer ökologisch wertvollen Kulturlandschaften und natürlichen Ressourcen ebenso wie die sozial ausgewogene Entwicklung der Lebensbedingungen im ländlichen Raum. Und es ist evident, dass ökonomische Tragfähigkeit eine grundlegende Voraussetzung nachhaltiger Entwicklung ist. Reformen als Antwort auf neue Herausforderungen Die Gemeinsame Agrarpolitik hat sich seit ihrem Bestehen beständig fortentwickelt. Dabei hat die Notwendigkeit einer fortwährenden Anpassung der Politik in Richtung einer stärkeren Wettbewerbs- und Marktorientierung eine bestimmende Rolle gespielt. Außerdem wurde der Notwendigkeit von Maßnahmen zur besseren Einhaltung von Standards im Bereich Umwelt, Nahrungssicherheit und Tierschutz Rechnung getragen. In Bezug auf die genannten Zielsetzungen haben die zwischen 2003 und 2005 beschlossenen Reformen der Gemeinsamen Agrarpolitik - und zwar die Rückführung der Preisstützung für ausgewählte Produkten, die Entkopplung und Neugestaltung der Direktzahlungen, und Maßnahmen zur besseren Einhaltung von Standards - wichtige Beiträge geleistet. Als vorerst letzter Schritt in einer langen Reihe von Reformen bietet die Neugestaltung der Ländlichen Entwicklungspolitik ein weites Spektrum zielgerichteter Instrumente, deren Einsatz auf den regionsspezifischen Handlungsbedarf zugeschnitten werden kann. 8. Jahrestagung Thüringer Landwirtschaft 3 9. Februar 2006
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