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Kurzfassungen der Vorträge - TLL

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Gerade wenn wir über neue Märkte und Wertschöpfung reden, sollten wir als Landwirtschaft<br />

auch über unseren eigenen Tellerrand hinausschauen. Wir müssen stärker als bisher auf die<br />

Leistungsfähigkeit unserer Verarbeiter und Vermarkter schauen. Sind unsere Verarbeiter und<br />

Vermarkter bereit und in <strong>der</strong> Lage, sich an neuen Märkten – im Inland wie im Ausland – zu<br />

positionieren? Sind die Verarbeiter in <strong>der</strong> Lage, sich auf ein geän<strong>der</strong>tes Verbraucherverhalten<br />

(Stichwort z.B.: Convenience und Wellness) einzustellen und dafür neue Produkte zu entwickeln?<br />

Wenn aktuell die genossenschaftlichen Molkereien über ihre Aufstellung im Markt nachdenken,<br />

darf die Landwirtschaft nicht als Zuschauer am Rande stehen. Wir unterstützen alle Bemühungen<br />

<strong>der</strong> genossenschaftlichen Molkereien, durch Kooperation o<strong>der</strong> Zusammenschlüsse<br />

die Ergebnisse und die Stellung <strong>der</strong> Molkereien im Markt zu verbessern. Präsident Sonnleitner<br />

mischt sich aktiv in diese Diskussion ein – mit dem erklärten Ziel, aus den Erfahrungen beim<br />

Nie<strong>der</strong>gang <strong>der</strong> deutschen genossenschaftlichen Schlachtbranche zu lernen. Neben <strong>der</strong> Molkereiwirtschaft<br />

ist aus meiner Sicht zum Beispiel auch die ökologische Nahrungsmittelwirtschaft<br />

aufgefor<strong>der</strong>t, an ihren Strukturen zu arbeiten. Häufig bleibt noch zu viel Geld buchstäblich<br />

„an den Reifen kleben“.<br />

Im Thema Erneuerbare Energien und Nachwachsende Rohstoffe steckt Musik. Schon in wenigen<br />

Jahren könnten allein in Deutschland 1,5 Millionen Tonnen Bioethanol o<strong>der</strong> mehr als Beimischung<br />

benötigt werden. Das entspricht zumindest etwa 5 Millionen Tonnen Getreide.<br />

Holzpelletsheizungen sind technisch ausgereift, komfortabel zu bedienen und gewinnen immer<br />

mehr Marktanteile. Die Nutzung von Getreide zu Heizzwecken wird folgen. Die höheren<br />

Energiepreise werden über kurz o<strong>der</strong> lang positive Auswirkungen auf die Märkte für Biomasse<br />

haben. Die Landwirtschaft und auch die Forstwirtschaft tun gut daran, sich rechtzeitig auf die<br />

verän<strong>der</strong>te Situation einzustellen. Ein Beispiel: Wenn wir die enormen Holzreserven in unseren<br />

Wäl<strong>der</strong>n mobilisieren wollen, dann müssen wir angesichts zersplitterter Eigentumsstrukturen<br />

noch stärker als bisher auf Forstbetriebsgemeinschaften und Kooperationen setzen.<br />

Damit bin ich auch hier bei den Rahmenbedingungen. Aktuell haben wir hier vor allem über<br />

die Besteuerung von Biokraftstoffen zu reden. Wir halten die im Koalitionsvertrag gefundene<br />

Formel „Beimischungszwang statt Steuerbefreiung“ für mehr als unglücklich. Wir werden alles<br />

dafür tun, dass <strong>der</strong> Markt für Biodiesel nicht durch eine Besteuerung abgewürgt wird. Wir<br />

brauchen auch die Befreiung für die Landwirtschaft bei den Biokraftstoffen.<br />

Zu den EU-Finanzen: Es ist für den Deutschen Bauernverband sehr wichtig, dass mit dem Beschluss<br />

<strong>der</strong> Staats- und Regierungschefs vom Dezember 2005 die finanzielle Ausstattung <strong>der</strong><br />

„ersten Säule“ <strong>der</strong> EU-Agrarpolitik bis zum Jahr 2013 gesichert ist. Doch gibt s harte Einschnitte<br />

in <strong>der</strong> "zweiten Säule". An<strong>der</strong>e EU-Staaten - vor allem Österreich - haben ihre Prioritäten in<br />

den Verhandlungen um die Finanzen ganz an<strong>der</strong>s gesetzt. Jetzt drohen vor allem in Westdeutschland<br />

drastische Kürzungen bei Agrarumweltprogrammen (KULAP, MeKa), Ausgleichszulage<br />

und an<strong>der</strong>en Programmen - bis hin zu För<strong>der</strong>stopps. Der Deutsche Bauernverband hat<br />

in seiner Präsidiumssitzung klar gesagt, dass wir jetzt keine neue Umverteilungsdiskussion<br />

um die Direktzahlungen vom Zaun brechen dürfen.<br />

* * * * *<br />

Kurzfassung <strong>der</strong> <strong>Vorträge</strong> 24<br />

9. Februar 2006

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