Thesis - RWTH Aachen University
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2.3 Physikalische Eigenschaften -23-<br />
Schwingungen sollten demnach um 3,4% zu größeren Wellenzahlen gegenüber<br />
vergleichbaren Te-O-Schwingungen verschoben sein. Einer Te-O-Valenzschwingung bei<br />
1000 cm -1 entspricht bei gleicher Kraftkonstante also eine Se-O-Valenzschwingung von 1034<br />
cm -1 ; einer Te-O-Valenzschwingung bei 660 cm -1 entspricht bei gleicher Kraftkonstante eine<br />
Se-O-Valenzschwingung von 682 cm -1 .<br />
Im Bereich von 660 bis 1000 Wellenzahlen lassen sich die IR-Absorptionsbanden der<br />
Orthoselenate denen der Orthotellurate in der Tat zuordnen (s. Tab. 2.3.2.1). Die<br />
Wellenzahlen der Orthoselenate sind dabei zwar in einigen Fällen höher als die der<br />
Orthotellurate, der Abstand ist aber immer kleiner als 3,4%. Soweit in dem Bereich von 660 -<br />
1000 cm -1 Te-O- bzw. Se-O-Valenzschwingungen vorliegen, müssen sie also sehr ähnliche<br />
Kraftkonstanten besitzen. Demnach sind die Se-O-Bindungen praktisch genauso stark wie die<br />
Te-O-Bindungen.<br />
Unterhalb von 660 cm -1 unterscheiden sich die Spektren von Orthotelluraten und<br />
Orthoselenaten sowohl in der Zahl als auch in der Lage der Banden (s. Tab. 2.3.2.1). Hier<br />
kommen offenbar Abweichungen von der Oktaedersymmetrie in den TeO6- bzw. SeO6-<br />
Einheiten (s. Kap. 2.3.7.2) auf unterschiedliche Weise zum Tragen. Die Entartung der 6 TeO6-<br />
Valenzschwingungen [51] wird sowohl in Orthoselenaten als auch in Orthotelluraten<br />
aufgehoben. Die SeO6-Oktaeder weichen weniger vom idealen Oktaeder ab als die TeO6-<br />
Oktaeder (vgl. Kap. 2.3.7), die entsprechenden IR-Absorptionswellenzahlen sind daher bei<br />
Orthoselenaten etwas anders im IR-Spektrum verteilt als bei Orthotelluraten. Außerdem sind<br />
im Bereich unter 500 cm -1 Se-O- und Te-O-Deformationsschwingungen zu vermuten [51] ,für<br />
deren Verteilung über das IR-Spektrum ebenfalls die Abweichung von der Oktaedersymmetrie<br />
an Se bzw. Te eine größere Rolle spielen sollte.<br />
Die Unterschiede in der Oktaedersymmetrie sind zwischen ein- und zweikernigen Telluraten<br />
offenbar nicht relevant, denn hier sind die IR-Spektren mit Ausnahme der oben genannten<br />
zusätzlichen Banden von zweikernigen Telluraten im Bereich von 580 - 660 cm -1 nicht zu<br />
unterscheiden (s. Abb. 2.3.2.1, Tab. 2.3.2.1).<br />
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2.3.2.1 zusammengefaßt. Zum Vergleich sind auch die IR-<br />
Absorptionen einiger Orthoselenate und von Orthotellursäure mitaufgeführt.