OST trifft WEST - Aktuell ASIA
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Foto: Colin & Linda McKie<br />
Die Stadtregierung Shenzhens hat Ende vergangenen Jahres<br />
einen konkreten Entwurf vorgelegt, wie die Verbindungen der<br />
beiden Städte bis zum Jahre 2020 so weit verbessert werden<br />
sollen, dass Hongkong und Shenzhen quasi zu einem urbanen<br />
Gebiet verschmelzen. Eine Hongkonger Expertenkommission<br />
hatte bereits im August eine Machbarkeitsstudie zur ökonomischen<br />
Integration der beiden Städte publiziert. Dementsprechend<br />
sind beide Stadtregierungen an einer Verbesserung der<br />
Verkehrsanbindungen und des Warenaustauschs interessiert.<br />
Doch darüber hinaus sollen die Bemühungen noch<br />
weiter gehen. Shenzhens Bürgermeister Xu Zhongheng<br />
hat im Dezember bereits konkrete Gespräche<br />
mit der Regierung der „Special Adminstrative<br />
Region“ (SAR) Hongkong angeregt und dabei<br />
auch Fragen zu Bereichen der Finanzwirtschaft,<br />
der Grenzübergänge und zum Umweltschutz aufgeworfen.<br />
Die beiden Nachbarstädte streben folglich eine<br />
Kooperation im Finanzsektor an, um Shenzhens Kreditinstitute<br />
für den internationalen Wettbewerb fit zu machen und auf<br />
der anderen Seite Hongkongs Instituten via Shenzhen einen<br />
Zugang zum Mutterland zu ermöglichen. Der Plan sieht auch<br />
den freieren Fluss von Waren und Dienstleistungen sowie<br />
Reiseerleichterungen für Pendler vor.<br />
In dem Shenzhenschen Entwurf steht auch, dass die Einwohnerzahl<br />
der Stadt bis 2020 die 11-Millionen-Marke nicht überschreiten<br />
soll. Damit überragt Shenzhen rein quantitativ die<br />
Zahl Hongkongs um knapp 4 Millionen, denn zurzeit leben<br />
in der ehemaligen britischen Kolonie etwa 7 Millionen Menschen.<br />
Die Hongkonger Expertenkommission des Bauhinia<br />
Foundation Research Center fordert die vollständige Integration<br />
der beiden Städte bis 2020 zu einer einzigen urbanen<br />
Region. Dabei würde die neue Metropolis Shenzhen-Hongkong<br />
Wirtschaft China<br />
als ökonomisches Zentrum sogar die Städte London, Paris,<br />
Chicago und Los Angeles übertreffen. Zum Erreichen des<br />
Zieles legte die Kommission einen Zehn-Punkte-Plan vor, der<br />
auch solche Details wie die Einführung eines elektronischen<br />
Smart-Card-Systems für Shenzhener vorsieht, so dass Grenzübertritte<br />
erleichtert werden können. Gleichzeitig sollen die<br />
beiden Flughäfen Shenzhen „Bao’an“ und Hongkong „Chek<br />
Lap Kok“ durch eine direkte Bahnlinie verbunden werden.<br />
Das 28-seitige Thesenpapier der Hongkonger Kommission<br />
Die Shenzhen-Hongkong-<br />
Metropolis des Jahres 2020 hätte<br />
eine Wirtschaftskraft von 1110<br />
Milliarden US-Dollar<br />
beschränkt sich ausschließlich auf die wirtschaftliche Kooperation<br />
und die Vorteile einer Hongkong-Shenzhen-Metropolis<br />
unter strikter Berufung auf das bestehende System der Politik<br />
des „Ein Land, zwei Systeme“. Hongkongs Verwaltungschef<br />
Donald Tsang ließ im Oktober in einer Erklärung verkünden,<br />
dass Hongkong alle Anstrengungen unternehmen wird,<br />
diese Metropolis zu errichten. Ein mögliches Szenario sieht<br />
das Errichten einer Sonderzone in den beiden Sonderzonen<br />
Shenzhen und Hongkong vor: Hetao soll als eigene Zone ein<br />
Experimentierfeld und Vorreiter werden, wozu Shenzhener<br />
erleichterten Zugang zu Hongkonger Territorium erhalten.<br />
Die Shenzhen-Hongkong-Metropolis des Jahres 2020 hätte<br />
eine Wirtschaftskraft von 1110 Milliarden US-Dollar, wenn<br />
die Wirtschaft bis dahin im Durchschnitt weiterhin um etwa<br />
acht Prozent wächst. Damit wäre die Metropole die drittgrößte