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OST trifft WEST - Aktuell ASIA

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Wachstumsprognose des ersten Quartals 2008 von 2,1 Prozent<br />

auf nur 1,3 Prozent anzuführen.<br />

Auch Analysten sehen wegen der schwachen Binnennachfrage<br />

und erwarteter Einbrüche bei den Exportzahlen das<br />

japanische Wirtschaftswachstum in 2008 bei 1,5 Prozent.<br />

Das ist immerhin mehr als das Durchschnittswachstum von<br />

gerade einmal 1 Prozent in den Jahren 1990 bis 2005.<br />

Durch das schon im vergangenen Juli in Kraft getretene<br />

Gesetz über neue Baustandards, welches dazu führte, dass<br />

Baugenehmigungen erst mit vier- bis fünfmonatiger Verspätung<br />

erteilt wurden, rutschten die Immobilieninvestitionen um<br />

11,3 Prozent in den Keller. Die Zahl der neuen Bauprojekte<br />

ging gegenüber dem Vorjahr sogar um 27 Prozent zurück.<br />

Das Regulierungsdebakel, für das sich die Regierung offiziell<br />

entschuldigte, dürfte die japanische Wirtschaft in den ersten<br />

Monaten dieses Jahres auch weiterhin negativ beeinflussen,<br />

obwohl die jüngsten Nachbesserungen und Zugeständnisse<br />

für den Wohnungsbau dem Einbruch der Branche erstmal<br />

abgebremst haben.<br />

korea<br />

Neuer Präsident<br />

Der Erdrutschsieg des Konservativen Lee Myung-bak<br />

von der Grand National Party (GNP) bei den Wahlen im<br />

Dezember beendet eine Ära von zehn Jahren liberaler Politik<br />

in Südkorea. Mit 48,6 Prozent der Stimmen votierten für Lee<br />

fast doppelt so viele Wähler, wie für jeden anderen angetretenen<br />

Kandidaten. Lee trat sein auf fünf Jahre begrenztes Amt am<br />

25. Februar an.<br />

Trotz der insgesamt starken koreanischen Wirtschaft hatte Lees<br />

Amtsvorgänger Roh Moon-hyun stark an Popularität eingebüßt,<br />

vor allem wegen der explodierenden Immobilienpreise, einer<br />

neuen Grundsteuer, steigender Kosten für Bildung und der wachsenden<br />

Unsicherheit auf dem Arbeitsmarkt.<br />

Der neue Präsident ist der ehemalige Bürgermeister Seouls, mit<br />

dem Ruf eines Machers ausgezeichnet und verspricht die Wirtschaft<br />

des Landes ganz oben auf seiner Agenda anzusiedeln und<br />

eine härtere Linie bei den Gesprächen mit Nordkorea zu fahren,<br />

als sein Vorgänger.<br />

Gleichzeitig versprach Lee das Wachstum des koreanischen Bruttoinlandsproduktes<br />

in den nächsten fünf Jahren von derzeit 4,5<br />

Prozent auf jährlich 7 Prozent steigern zu wollen. Allerdings gibt<br />

er auch zu, dass ein Wirtschaftswachstum von mehr als 4,5 Prozent<br />

in diesem Jahr unwahrscheinlich ist.<br />

In einem ersten Schritt will der neue Präsident die Unternehmenssteuern<br />

senken und Wettbewerbsbarrieren abbauen. Außerdem<br />

sollen bestimmte Dienstleistungsbranchen gezielt gefördert werden<br />

– hier vor allem die Finanzdienstleister. Mit dieser Strategie<br />

erhofft sich Lee, die Attraktivität Koreas für ausländische Investoren<br />

steigern zu können. Fragwürdig ist allerdings der ebenfalls<br />

versprochene Bau eines 500 Kilometer langen Kanals, der Seoul<br />

mit der im Süden gelegenen Hafenstadt Busan verbinden soll.<br />

aktuell <strong>ASIA</strong> 03/2008<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Japan<br />

2,7<br />

-0,0<br />

2004<br />

* Prognose<br />

Wirtschaft Japan / Korea<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

1,9<br />

-0,3<br />

2005<br />

2,2<br />

0,3<br />

2006<br />

Wirtschaftsdaten Süd-Korea<br />

4,7<br />

3,6<br />

2004<br />

* Prognose<br />

1,8 1,5<br />

0,0 0,4<br />

2007* 2008*<br />

Stand 02/2008<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

4,0<br />

2,8<br />

2005<br />

5,0 4,8<br />

2,2<br />

2006<br />

2007*<br />

2008*<br />

Koreas Inflationsrate kletterte im Dezember letzten Jahres auf<br />

3,6 Prozent, was außerhalb der von der Zentralbank avisierten<br />

Bandbreite von 2,5 bis 3,5 Prozent liegt. Die Geldpolitik hatte<br />

in den vergangenen zwei Jahren schrittweise immer weiter<br />

angezogen und es ist durchaus zu erwarten, dass sich in der<br />

ersten Hälfte dieses Jahres kaum etwas daran ändern wird.<br />

Vielmehr ist in 2008 mit einer Zinsanhebung von 50 Basispunkten<br />

zu rechnen. Der Won wird den meisten Prognosen<br />

nach in 2008 und 2009 um 2 Prozent steigen. Im vergangen<br />

Jahr hatte die Währung bereits um 2,7 Prozent gegenüber dem<br />

US-Dollar zugelegt.<br />

2,4<br />

5,3<br />

3,5<br />

Stand 02/2008<br />

Seite 67<br />

wirtschaft der region

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