OST trifft WEST - Aktuell ASIA
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schwerpunkt Vietnam<br />
Investitionen Vietnam<br />
In folgenden Sektoren und Regionen werden Investitionen<br />
besonders gefördert:<br />
• Produktion von Exportgütern<br />
• Haltung von Nutztieren<br />
• Land-, Forst- und Wasserwirtschaft<br />
• Einführung hochwertiger Technologien und<br />
moderner Technik<br />
• Schutz des Ökosystems und Förderung von<br />
Forschung und Entwicklung<br />
• Beschäftigungsfördernde Aktivitäten,<br />
Verarbeitung von Rohstoffen<br />
• Erschließung natürlicher Ressourcen<br />
• Aufbau der Infrastruktur für wichtige<br />
Industriestandorte.<br />
Unternehmen mit ausländischem Kapital und/oder ausländischer<br />
Beteiligung können von der Einkommensteuerpflicht<br />
für maximal zwei Jahre völlig befreit werden, beginnend im<br />
ersten nachgewiesenen gewinnbringenden Jahr. Außerdem<br />
können sie eine Halbierung des Einkommensteuersatzes für<br />
maximal zwei weitere gewinnbringende Jahre beantragen. Im<br />
Falle einer gesonderten Förderung der Investition kann eine<br />
Befreiung von der Einkommensteuerpflicht von bis zu acht<br />
Jahren gewährt werden. BOT-, BTO- oder BT-Projekte sowie<br />
Investitionsprojekte in Sonderwirtschaftsregionen profitieren<br />
ebenfalls von einer Vielzahl steuerlicher Vergünstigungen.<br />
Wahrend der Dauer ihrer Unternehmungen in Vietnam dürfen<br />
Joint Ventures Verluste eines beliebigen Jahres mit den Gewinnen<br />
eines erfolgreichen Jahres maximal fünf Jahre lang verrechnen.<br />
Dieses Verlustvor- und -rücktragsprinzip entspricht<br />
den Regulierungen im deutschen Steuerrecht.<br />
In Übereinstimmung mit den Vorschriften der Regierung reichen<br />
die Investoren oder auch einer der Gesellschafter ein<br />
Bewerbungsformular für eine Investitionsgenehmigung bei<br />
einer investitionsgenehmigenden Behörde ein. Es gibt zwei<br />
Arten von Projekten, die sich einer Prüfung durch staatliche<br />
Stellen unterziehen müssen. Über Projekte der Gruppe „wichtige<br />
Projekte und Investitionsvolumen über 40 Millionen US-<br />
Dollar“ entscheidet der Ministerpräsident, über Projekte unter<br />
40 Millionen die Komitees der Provinzen oder Ausschüsse der<br />
unterschiedlichen industriellen Sektoren. Über alle übrigen<br />
Anträge entscheidet das Ministerium für Planung und Investitionen.<br />
Nach Einreichung des Antrag wird das jeweils für die<br />
Investitionserlaubnis zuständige Organ das Projektvorhaben<br />
evaluieren und die Genehmigung erteilen bzw. den Investor<br />
über seine Entscheidung informieren und zwar: innerhalb einer<br />
Frist von 45 Tagen bei Projekten der Kategorie über 40 Mio.,<br />
30 Tagen bei Projekten unter 40 Millionen und 15 Tagen bei<br />
Projekten, über die die Komitees der Provinzen und Industrieausschüsse<br />
entscheiden.<br />
Ausländische Investoren können auch über den vietnamesischen<br />
Aktienmarkt in Vietnam anlegen oder Anteile einer<br />
Aktiengesellschaft kaufen. Bei Investitionen in Aktiengesellschaften<br />
dürfen in den ersten drei Jahren nicht mehr als 20<br />
Prozent der ausgegebenen Aktien in ausländischem Besitz sein,<br />
und der Anteil eines ausländischen Aktionärs am genehmigten<br />
Kapital darf nicht mehr als 30 Prozent betragen.<br />
Als Wirtschaftsansiedlungsgebiete haben sich einige Regionen im<br />
Norden, einige wenige in der Landesmitte, aber sehr viele im Süden<br />
„ausgezeichnet“:<br />
1. die Hauptstadt: Einwohner ca. 2,8 Millionen. Hanoi ist das politische<br />
Zentrum des Landes und das wirtschaftliche Zentrum des<br />
Nordens. Viele deutsche und internationale Firmen haben hier eine<br />
Repräsentanz, um die Nähe zu politischen Entscheidungsträgern für<br />
ihre Lobbyarbeit zu nutzen. Auch Unternehmen, die sich auf Infrastrukturprojekte<br />
spezialisieren oder vornehmlich mit Staatsbetrieben<br />
zusammenarbeiten, siedeln sich eher in Hanoi an. Die Hauptstadt<br />
zieht ca. 10 Prozent der FDI-Zusagen an. Internationaler Flughafen<br />
vorhanden.<br />
2. Hai Phong ist die drittgrößte Stadt Vietnams mit ca. 1,7 Millionen<br />
Einwohnern. Die Stadt verfügt über einen internationalen Hafen,<br />
der die Region des Red-River-Deltas inklusive Hanoi versorgt. Die<br />
Provinz Hai Phong liegt auf Rang 6 beim Zufluss von FDI.<br />
3. Da Nang ist die größte Stadt und das wirtschaftliche Zentrum<br />
Zentralvietnams. Der internationale Hafen wird momentan massiv<br />
ausgebaut. Internationaler Flughafen vorhanden.<br />
4. Die Provinz Hai Duong ist aufgrund ihrer günstigen Lage zwischen<br />
Hanoi und Hai Phong ein zunehmend attraktiver Industriestandort.<br />
5. Da Lat: Hauptstadt der Lam-Dong-Provinz, im zentralen Bergland<br />
mit angenehmem Klima, zieht viele Touristen an und ist für hochwertige<br />
landwirtschaftliche Erzeugnisse bekannt.<br />
6. Vung Tau: Hafenstadt und Hauptstadt der Provinz Ba Ria, profitiert<br />
von den OffshoreÖlfeldern. Zwei Seehäfen sollen für über 300<br />
Millionen US-Dollar bis 2010 auf eine Kapazität von 1,1 Millionen<br />
Container p. a. (2,5 Millionen bis 2020) ausgebaut werden.<br />
7. Ho Chi Minh Stadt (HCMS, ehemals: Saigon): Die offizielle Einwohnerzahl<br />
von HCMS beträgt 5,7 Millionen, im Einzugsgebiet der<br />
Mekongmetropole leben jedoch 10 Millionen Menschen. HCMS<br />
hat einen Anteil von 20 Prozent am nationalen BIP, trägt 33 Prozent<br />
des Staatshaushaltes bei und zieht 21 Prozent der ausländischen<br />
Investitionen an. Die Stadt ist der wirtschaftliche Dreh- und Angelpunkt<br />
des ganzen Landes, sozusagen die Wirtschaftshauptstadt.<br />
Sie hat mit ca. 1.800 US-DOLLAR (2004) das höchste Pro-Kopf-<br />
Einkommen, etwa dreimal so viel wie der Landesdurchschnitt. Mit<br />
einem wirtschaftlichen Wachstum von 11,2 Prozent und einem Plus<br />
in der Industrieproduktion von 15,3 Prozent wird diese Entwicklung<br />
fortgeführt. Internationaler Flughafen vorhanden.<br />
8. Die Provinzen Binh Duong und Dong Nai in der Nachbarschaft<br />
von HCMS haben sich in den vergangenen Jahren zu Magneten für<br />
nationale und internationale Investoren entwickelt. Beide Provinzen<br />
verfügen über preisgünstige Flächen und Arbeitskräfte, eine gute<br />
Infrastruktur und profitieren in vielerlei Hinsicht von der Nähe zu<br />
HCMS (z. B. internationaler Flughafen und Hafen, Universitäten<br />
und Ausbildungsstätten). Die Provinzverwaltungen haben es verstanden,<br />
investitionsfreundliche Rahmenbedingungen zu schaffen<br />
und bürokratische Hindernisse abzubauen. Auch die Provinz Long<br />
An südwestlich von HCMS gehört zu den Top 10 der Provinzen mit<br />
den meisten FDI.<br />
9. Can Tho: Hauptstadt des Mekong-Deltas, das als Reisschüssel<br />
Vietnams gilt und in den Bereichen Landwirtschaft, Agroindustrie<br />
und Fischzucht erhebliches Potenzial besitzt.<br />
Von dieter kühner<br />
Seite 40 aktuell <strong>ASIA</strong> 03/2008