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OST trifft WEST - Aktuell ASIA

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wirtschaft der region<br />

Wirtschaft Indonesien / Japan<br />

indoneSien<br />

Weniger Schulden<br />

In Indonesien stehen im nächsten Jahr die Parlaments- und<br />

Präsidentschaftswahlen an. Deswegen ist davon auszugehen,<br />

dass das laufende Jahr von politischen Taktierereien<br />

geprägt sein wird. Der derzeitige Präsident Susilo Bambang<br />

Yudhoyono ist aber bereits gut aufgestellt, um für eine zweite<br />

Amtszeit gewählt werden zu können.<br />

Das Haushaltsdefizit wird aller Voraussicht nach 1,2 % des<br />

Bruttoinlandsproduktes betragen, womit es niedriger als geplant<br />

ausfällt. Die meisten Gewinne stammen aus den Steuereinnahmen<br />

auf die stetig wachsenden Warenexporte Indonesiens.<br />

Reformen zum Abbau der Bürokratie und eine geringere<br />

Korruption haben ebenfalls zu der geringeren Verschuldung<br />

beigetragen. Allerdings ist noch nicht klar, ob dieser Aufwärtstrend<br />

über das ganze Jahr 2008 beibehalten werden kann. Die<br />

Regierung hat zugesagt, die Energiepreise nicht anzuheben,<br />

aber bei einem Ölpreis in der Nähe der 100 US-Dollar je Barrel<br />

ist fraglich, ob sie dieses Versprechen wirklich dauerhaft<br />

einhalten kann.<br />

Indonesiens Regierung hat sich dem Kampf gegen die Inflation<br />

der Landeswährung verschrieben und in diesem Zuge das, aus<br />

mehreren Ministerien bestehende Inflation Control Coordinating<br />

Forum (FKPI) geschaffen, das sich in Zukunft auf die<br />

Stabilisierung der Preise für Reis, Speiseöl und Zucker und<br />

anderen Gütern des täglichen Bedarfs konzentrieren wird.<br />

Die Regierung erhofft sich in diesem Jahr ein Wirtschaftswachstum<br />

von bis zu 7 Prozent. Getragen werden soll das<br />

zusätzliche Wachstum von der stetig wachsenden Binnennachfrage,<br />

Investitionen und den Ausgaben für Autobahnen,<br />

Kraftwerke und dem öffentlichen Wohnungsbau.<br />

Indonesiens wichtigste Aufgabe ist derzeit die Korrektur der<br />

Investitionsregulierungen, die in der Vergangenheit zahlreiche<br />

potentielle ausländische Investoren verschreckt haben. Auch<br />

JaPan<br />

Regulierungsdebakel<br />

Unter dem Druck, ihre angeschlagene Popularität<br />

wieder herstellen zu müssen, hat die japanische Administration<br />

die von den Regierungen Koizumi und Abe<br />

verfügten Sparmaßnahmen etwas gelockert.<br />

Im Haushaltsjahr 2008/09, das am 1. April beginnt, hat Premierminister<br />

Fukuda ein 0,2 Prozent höheres Budget zur<br />

Verfügung. Allein 20,2 Milliarden Yen werden für den Schuldendienst<br />

verwendet.<br />

Die öffentliche Neuverschuldung wird mit 776 Billionen Yen<br />

oder 147 Prozent des Bruttoinlandsproduktes angegeben.<br />

Den Gürtel enger schnallt Japan in diesem Jahr bei den Verteidigungsausgaben<br />

(-0,5 Prozent) und den Mitteln für den<br />

öffentlichen Dienst (-3,1 Prozent). Die dadurch freigewordenen<br />

Gelder sollen in das Sozialsystem (+ 3 Prozent) und<br />

in die Unterstützung von, durch schwache Nachfrage und<br />

die Fertigungswirtschaft bereitet der Regierung Sorge. Dennoch<br />

erhofft sie sich für diesen Wirtschaftszweig in 2008 ein<br />

Wachstum von bis zu 7,5 Prozent.<br />

Die Arbeitslosigkeit im Land geht stetig zurück. Im Februar<br />

letzten Jahres hatte sie noch bei 9,8 Prozent gelegen, im Sommer<br />

des Jahres dann nur noch bei 9,1 Prozent und für die Wahlen<br />

im kommenden Jahr hat die Regierung die Zielmarke bei<br />

5,1 Prozent gesteckt.<br />

Der Tourismus, mit dem etwa 5 Prozent des indonesischen<br />

Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet werden, ist im vergangenen<br />

Jahr erstmals seit der Vogelgrippe im Jahr 2003 und den<br />

Bombenanschlägen in Bali in den Jahren 2002 und 2005 wieder<br />

in Schwung gekommen. Auch die Klimakonferenz auf Bali hat<br />

dazu beigetragen, dass bis Jahresende etwa 14 Prozent mehr<br />

Besucher kamen. Insgesamt erwirtschaftete die Branche 5,5<br />

Milliarden US-Dollar in 2007.<br />

Seite 66 aktuell <strong>ASIA</strong> 03/2008<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Wirtschaftsdaten Indonesien<br />

6,1<br />

5,0<br />

2004<br />

* Prognose<br />

Wachstum des Bruttoinlandsprodukts<br />

in Prozent<br />

Inflation in Prozent<br />

10,5<br />

5,7 5,5<br />

2005<br />

13,1<br />

2006<br />

6,4<br />

2007*<br />

6,7<br />

6,3 6,3<br />

2008*<br />

Stand 02/2008<br />

gestiegenen Energiepreise in Bedrängnis geratenen Kleinunternehmen<br />

fließen (+7,3 Prozent).<br />

Abseits von der Finanzspritze für den Sozialsektor mit dem<br />

die wachsenden Probleme der überalternden japanischen<br />

Gesellschaft angegangen werden sollen, dürfen die einzelnen<br />

Konsumenten aber kaum auf mehr Geld in der Tasche<br />

hoffen.<br />

Ende 2007 war Japans Wirtschaftswachstum einmal mehr in<br />

die Knie gegangen und auch Anfang 2008 ging es der japanischen<br />

Wirtschaft, wegen administrativer Fehler bei der<br />

Regulierung des Bausektors, dem hohen Ölpreis, mangelnder<br />

Zuversicht unter Geschäftsleuten und Verbrauchern nicht<br />

besser.<br />

Die Regierung ließ es sich nicht nehmen, ausgerechnet den<br />

Einbruch in der Baubranche als Grund für eine Korrektur der

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