Das Buch des Propheten Jeremia - Bibelkommentare.de
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<strong>Das</strong> <strong>Buch</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Propheten</strong> <strong>Jeremia</strong> (M.A.) Kapitel 3<br />
Schein o<strong>de</strong>r Realität<br />
„Und <strong>de</strong>r Herr sprach zu mir in <strong>de</strong>n Tagen <strong><strong>de</strong>s</strong> Königs Josia: Hast du gesehen, was die<br />
abtrünnige Israel getan hat? Sie ging auf je<strong>de</strong>n hohen Berg und unter je<strong>de</strong>n grünen<br />
Baum und hurte dort. Und ich sprach: Nach<strong>de</strong>m sie dies alles getan hat, wird sie zu mir<br />
zurückkehren. Aber sie kehrte nicht zurück. Und ihre treulose Schwester Juda sah es;<br />
und ich sah, dass trotz all <strong>de</strong>m, dass ich die abtrünnige Israel, weil sie die Ehe gebrochen,<br />
entlassen und ihr einen Schei<strong>de</strong>brief gegeben hatte, doch die treulose Juda, ihre Schwester,<br />
sich nicht fürchtete, son<strong>de</strong>rn hinging und selbst auch hurte. Und es geschah, wegen <strong><strong>de</strong>s</strong><br />
Lärms ihrer Hurerei entweihte sie das Land; und sie trieb Ehebruch mit Stein und mit<br />
Holz. Und selbst bei all <strong>de</strong>m ist ihre treulose Schwester Juda nicht zu mir zurückgekehrt<br />
mit ihrem ganzen Herzen, son<strong>de</strong>rn nur mit Falschheit, spricht <strong>de</strong>r Herr“ (3,6–10).<br />
Selbst als unter <strong>de</strong>r Leitung <strong><strong>de</strong>s</strong> Königs Josia eine Rückkehr erfolgte, musste <strong>de</strong>r Herr sagen:<br />
„Ihre treulose Schwester Juda ist nicht zu mir zurückgekehrt mit ihrem ganzen Herzen,<br />
son<strong>de</strong>rn nur mit Falschheit“ (V.10). Dieses Erwachen mochte einen schönen Anschein<br />
gehabt haben, aber „<strong>de</strong>r Herr sieht nicht auf das, worauf <strong>de</strong>r Mensch sieht; <strong>de</strong>nn <strong>de</strong>r<br />
Mensch sieht auf das Äußere, aber <strong>de</strong>r Herr sieht auf das Herz“ (1. Sam 16,7). Hochmut<br />
und Treulosigkeit waren die bei<strong>de</strong>n Merkmale, die <strong>de</strong>n „Starrsinn ihres bösen Herzens“<br />
charakterisierten – die auch heute noch das Herz eines je<strong>de</strong>n Menschen charakterisieren –<br />
und die <strong>Jeremia</strong> wie<strong>de</strong>rholt anprangern musste (6,15; 7,12; 17,9).<br />
Die Buße<br />
„Und <strong>de</strong>r Herr sprach zu mir: Die abtrünnige Israel hat sich gerechter erwiesen als die<br />
treulose Juda. Geh und rufe diese Worte aus nach Nor<strong>de</strong>n und sprich: Kehre zurück, du<br />
abtrünnige Israel, spricht <strong>de</strong>r Herr; ich will nicht finster auf euch blicken. Denn ich<br />
bin gütig, spricht <strong>de</strong>r Herr, ich wer<strong>de</strong> nicht in Ewigkeit nachtragen. Nur erkenne <strong>de</strong>ine<br />
Schuld, dass du von <strong>de</strong>m Herrn, <strong>de</strong>inem Gott, abgefallen und zu <strong>de</strong>n Frem<strong>de</strong>n hin und<br />
her gelaufen bist unter je<strong>de</strong>n grünen Baum; aber auf meine Stimme habt ihr nicht gehört,<br />
spricht <strong>de</strong>r Herr. Kehrt um, ihr abtrünnigen Kin<strong>de</strong>r, spricht <strong>de</strong>r Herr, <strong>de</strong>nn ich habe<br />
mich mit euch vermählt; und ich wer<strong>de</strong> euch nehmen, einen aus einer Stadt und zwei<br />
aus einer Familie, und euch nach Zion bringen. Und ich wer<strong>de</strong> euch Hirten geben nach<br />
meinem Herzen, und sie wer<strong>de</strong>n euch wei<strong>de</strong>n mit Erkenntnis und Einsicht“ (3,11–15).<br />
Um zu Gott umkehren und aufgenommen wer<strong>de</strong>n zu können, gibt es eine Bedingung: „Nur<br />
erkenne <strong>de</strong>ine Schuld“ (V.13). <strong>Das</strong> ist Buße. Es geht nicht nur darum, das zu erkennen, was<br />
man getan hat, son<strong>de</strong>rn auch darum, anzuerkennen, dass Gott dieses richtet: „Erkenne und<br />
sieh, dass es schlimm und bitter ist“ (2,19). Man kehrt nicht mit erhobenem Haupte zu Gott<br />
um, als ob man, nach<strong>de</strong>m man ihn verkannt hat, einen Neuanfang machen und gleichzeitig<br />
die Vergangenheit vergessen könne. Es ist notwendig, dass ich umkehre, in<strong>de</strong>m ich in<br />
Demütigung erkenne, dass ich getan habe, was böse in seinen Augen ist. <strong>Das</strong> Bekenntnis<br />
muss <strong>de</strong>utlich sein, wir müssen unsere Sün<strong>de</strong>n ganz eingesehen haben. Es genügt nicht, zu<br />
sagen, dass wir einen Fehler begangen haben. Gott drückt hier klar aus:<br />
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