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Das Buch des Propheten Jeremia - Bibelkommentare.de

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<strong>Das</strong> <strong>Buch</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Propheten</strong> <strong>Jeremia</strong> (M.A.) Kapitel 5–6<br />

Mittag hinaufziehen! – Wehe uns! Denn <strong>de</strong>r Tag hat sich geneigt, <strong>de</strong>nn die Abendschatten<br />

strecken sich! Macht euch auf und lasst uns in <strong>de</strong>r Nacht hinaufziehen und ihre Paläste<br />

ver<strong>de</strong>rben!“ Denn so hat <strong>de</strong>r Herr <strong>de</strong>r Heerscharen gesprochen: Fällt Bäume und schüttet<br />

einen Wall gegen Jerusalem auf! Sie ist die Stadt, die heimgesucht wer<strong>de</strong>n soll; sie ist<br />

voll Bedrückung in ihrem Innern. Wie ein Brunnen sein Wasser quellen lässt, so lässt<br />

sie ihre Bosheit quellen. Gewalttat und Zerstörung wer<strong>de</strong>n in ihr gehört, Wun<strong>de</strong> und<br />

Schlag sind beständig vor meinem Angesicht. Lass dich zurechtweisen, Jerusalem, damit<br />

meine Seele sich nicht von dir losreiße, damit ich dich nicht zur Wüste mache, zu einem<br />

unbewohnten Land.“ (6,1–8)<br />

Der aus <strong>de</strong>m Nor<strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong> Feind war so nah, dass die Trompete geblasen wer<strong>de</strong>n<br />

musste, um die Benjaminiter als erste zur Flucht zu bewegen, sie, die im Nor<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Stadt<br />

wohnten. Aber mit welchen Ausdrücken zeigt <strong>de</strong>r Herr seine Zuneigung zu <strong>de</strong>r Stadt, die<br />

er zerstören musste: Jerusalem, „die Schöne und die Verzärtelte, die Tochter Zion“ (V.2).<br />

Der Herr gab <strong>de</strong>n Angreifern seine Anweisungen: Ob am Tag o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Nacht, sie sollten<br />

sich nicht aufhalten lassen, son<strong>de</strong>rn einfallen und zerstören. Trotz<strong>de</strong>m wandte er sich noch<br />

einmal an Jerusalem: „Lass dich zurechtweisen, . . . damit meine Seele sich nicht von dir<br />

losreiße“ (V.8; vgl. Hes 23,18). Damit drückt er <strong>de</strong>n ganzen Wert aus, <strong>de</strong>n die Stadt für ihn<br />

hat und seinen innigen Wunsch, dass sie von ihrem bösen Weg umkehren möchte.<br />

Es gibt keinen Frie<strong>de</strong>n<br />

„So spricht <strong>de</strong>r Herr <strong>de</strong>r Heerscharen: Wie am Weinstock wird man Nachlese halten am<br />

Überrest Israels. Lege wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ine Hand an, wie <strong>de</strong>r Winzer an die Ranken. – Zu wem<br />

soll ich re<strong>de</strong>n und wem Zeugnis ablegen, dass sie hören? Siehe, ihr Ohr ist unbeschnitten,<br />

und sie können nicht aufmerksam zuhören; siehe, das Wort <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn ist ihnen zum<br />

Hohn gewor<strong>de</strong>n, sie haben kein Gefallen daran. Und ich bin voll vom Grimm <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn,<br />

bin mü<strong>de</strong>, ihn zurückzuhalten. – Ergieße ihn über die Kin<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Gasse und über <strong>de</strong>n<br />

Kreis <strong>de</strong>r Jünglinge insgesamt; <strong>de</strong>nn sowohl Mann als Frau wer<strong>de</strong>n getroffen wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r<br />

Alte wie <strong>de</strong>r Hochbetagte; und ihre Häuser wer<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren zugewandt wer<strong>de</strong>n, Fel<strong>de</strong>r<br />

und Frauen insgesamt. Denn ich strecke meine Hand aus gegen die Bewohner <strong><strong>de</strong>s</strong> Lan<strong><strong>de</strong>s</strong>,<br />

spricht <strong>de</strong>r Herr. Denn von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Größten sind sie allesamt <strong>de</strong>r<br />

Gewinnsucht ergeben; und vom <strong>Propheten</strong> bis zum Priester üben sie allesamt Falschheit,<br />

und sie heilen die Wun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Tochter meines Volkes leichthin und sprechen: „Frie<strong>de</strong>n,<br />

Frie<strong>de</strong>n!“, und da ist doch kein Frie<strong>de</strong>n. Sie wer<strong>de</strong>n beschämt wer<strong>de</strong>n, weil sie Gräuel<br />

verübt haben. Ja, sie schämen sich keineswegs, ja, Beschämung kennen sie nicht. Darum<br />

wer<strong>de</strong>n sie fallen unter <strong>de</strong>n Fallen<strong>de</strong>n; zur Zeit, da ich sie heimsuchen wer<strong>de</strong>, wer<strong>de</strong>n sie<br />

straucheln, spricht <strong>de</strong>r Herr.“ (6,9–15)<br />

Wer wür<strong>de</strong> noch hören, wenn „das Wort <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn ihnen zum Hohn gewor<strong>de</strong>n“ war (V.10)?<br />

Alle Gruppen <strong><strong>de</strong>s</strong> Volkes waren gemeint und wür<strong>de</strong>n Gegenstand <strong><strong>de</strong>s</strong> Gerichtes sein, von<br />

<strong>de</strong>n kleinen Kin<strong>de</strong>rn bis hin zu <strong>de</strong>n Greisen, vom Kleinen bis zum Großen. Die <strong>Propheten</strong><br />

und Priester hatten eine beson<strong>de</strong>rs große Schuld: In ihrer Falschheit hatten sie das Volk<br />

getäuscht, in<strong>de</strong>m sie von Frie<strong>de</strong>n sprachen, während die Zerstörung kurz bevorstand. Ihre<br />

Strafe wür<strong>de</strong> noch schwerer sein: „Sie fallen unter <strong>de</strong>n Fallen<strong>de</strong>n“ (V.15).<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 29

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