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Das Buch des Propheten Jeremia - Bibelkommentare.de

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<strong>Das</strong> <strong>Buch</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Propheten</strong> <strong>Jeremia</strong> (M.A.) Kapitel 7–10<br />

<strong>Jeremia</strong> bringt hier seine Empfindungen zum Ausdruck, die an die Liebe Christi angesichts<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> verstockten Unglaubens Jerusalems erinnern, als er es besuchen kam: „Jerusalem,<br />

Jerusalem. . . Wie oft habe ich <strong>de</strong>ine Kin<strong>de</strong>r versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken<br />

versammelt unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!“ (Mt 23,37).<br />

3. <strong>Das</strong> Lei<strong>de</strong>n und die Klage <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Propheten</strong> (Kapitel 9)<br />

Sollte ich sie nicht bestrafen<br />

„O dass ich in <strong>de</strong>r Wüste eine Wan<strong>de</strong>rer-Herberge hätte, so wollte ich mein Volk verlassen<br />

und von ihnen wegziehen! Denn sie sind allesamt Ehebrecher, eine Rotte Treuloser. Und<br />

sie spannen ihre Zunge, ihren Bogen, mit Lüge, und nicht nach Treue herrschen sie im<br />

Land; <strong>de</strong>nn sie schreiten fort von Bosheit zu Bosheit, und mich kennen sie nicht, spricht<br />

<strong>de</strong>r Herr. Hütet euch, je<strong>de</strong>r vor seinem Freund, und vertraut auf keinen Bru<strong>de</strong>r; <strong>de</strong>nn<br />

je<strong>de</strong>r Bru<strong>de</strong>r treibt Hinterlist, und je<strong>de</strong>r Freund geht als Verleum<strong>de</strong>r umher. Und sie<br />

betrügen einer <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren, und Wahrheit re<strong>de</strong>n sie nicht; sie lehren ihre Zunge Lügen<br />

re<strong>de</strong>n, sie mühen sich ab, verkehrt zu han<strong>de</strong>ln. Deine Wohnung ist mitten unter Trug. Vor<br />

Trug weigern sie sich, mich zu erkennen, spricht <strong>de</strong>r Herr. Darum, so spricht <strong>de</strong>r Herr<br />

<strong>de</strong>r Heerscharen: Siehe, ich will sie schmelzen und läutern; <strong>de</strong>nn wie sollte ich an<strong>de</strong>rs<br />

han<strong>de</strong>ln wegen <strong>de</strong>r Tochter meines Volkes? Ihre Zunge ist ein mör<strong>de</strong>rischer Pfeil, man<br />

re<strong>de</strong>t Trug; mit seinem Mund re<strong>de</strong>t man Frie<strong>de</strong>n mit seinem Nächsten, und in seinem<br />

Innern legt man ihm einen Hinterhalt. Sollte ich dies nicht an ihnen heimsuchen, spricht<br />

<strong>de</strong>r Herr, o<strong>de</strong>r sollte an einer Nation wie dieser meine Seele sich nicht rächen?“ (9,1–8)<br />

Der Schmerz <strong><strong>de</strong>s</strong> <strong>Propheten</strong> wur<strong>de</strong> noch dadurch verstärkt, weil er eine tiefe Zuneigung zu<br />

seinem Volk empfin<strong>de</strong>t, aber gleichzeitig auch die Notwendigkeit, sich von ihm zu trennen.<br />

Einerseits liebte er sein Volk sehr, so dass er die Wun<strong>de</strong>n <strong><strong>de</strong>s</strong> Volkes als seine eigenen<br />

empfand. An<strong>de</strong>rerseits war er gezwungen, sich ganz von <strong>de</strong>m Bösen zu trennen, in <strong>de</strong>m die<br />

Menschen lebten. Diese Trennung drückte sich in <strong>de</strong>m Wunsch aus, von ihnen entfernt zu<br />

sein, während ihn seine liebevolle Besorgnis zu ihnen hinzog. Schließlich machte ihn das<br />

Wort <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn auf die völlige Ver<strong>de</strong>rbnis aufmerksam, die ihn umgab: Lüge, Schmähung,<br />

Betrug. All diese Handlungen waren schwere Sün<strong>de</strong>n, aber wenn sie unter Freun<strong>de</strong>n und<br />

Brü<strong>de</strong>rn geschehen, verurteilt Gott sie umso schärfer. Kann er diese Dinge ertragen? Nein,<br />

son<strong>de</strong>rn er züchtigt beson<strong>de</strong>rs die, die seinen Namen tragen.<br />

Jerusalem, ein Steinhaufen<br />

„Über die Berge will ich ein Weinen und eine Wehklage erheben und über die Wei<strong>de</strong>plätze<br />

<strong>de</strong>r Steppe ein Klagelied. Denn sie sind verbrannt, so dass niemand hindurchzieht und<br />

man die Stimme <strong>de</strong>r Her<strong>de</strong> nicht hört; sowohl die Vögel <strong><strong>de</strong>s</strong> Himmels als auch das<br />

Vieh sind geflohen, weggezogen. Und ich wer<strong>de</strong> Jerusalem zu Steinhaufen machen, zur<br />

Wohnung <strong>de</strong>r Schakale, und die Städte von Juda zur Einö<strong>de</strong> machen, ohne Bewohner.<br />

Wer ist <strong>de</strong>r weise Mann, dass er dieses versteht, und zu wem hat <strong>de</strong>r Mund <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn<br />

gere<strong>de</strong>t, dass er es kundtut, warum das Land zugrun<strong>de</strong> geht und verbrannt wird wie<br />

www.bibelkommentare.<strong>de</strong> 38

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