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Die Versammlung des lebendigen Gottes - bruederbewegung.de

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RUDOLF BROCKHAUS: DIE VERSAMMLUNG DES LEBENDIGEN GOTTES 12<br />

Christus selbst ist hier <strong>de</strong>r Baumeister. Er wirkt in <strong>de</strong>n Seelen, und sie kommen, wenn<br />

auch nur infolge <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>, die in ihren Herzen wirksam ist, zu Ihm. »Zu welchem kommend,<br />

als zu einem <strong>lebendigen</strong> Steine, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt,<br />

kostbar, seid auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus,<br />

ein heiliges Priestertum.« (1. Petr. 2, 4. 5.) Es ist nicht Petrus, es sind nicht Ordnungen<br />

und Satzungen, es ist nicht eine Körperschaft, zu <strong>de</strong>r man kommt, son<strong>de</strong>rn lebendige<br />

Steine kommen zu <strong>de</strong>m <strong>lebendigen</strong> Steine, zu Christo, <strong><strong>de</strong>s</strong>sen ganze Kostbarkeit <strong>de</strong>m<br />

Glauben<strong>de</strong>n geschenkt ist. Durch <strong>de</strong>n <strong>lebendigen</strong> Glauben persönlich mit Ihm verbun<strong>de</strong>n,<br />

Seines Lebens und Seiner Kostbarkeit teilhaftig gemacht, auf Ihn aufgebaut, bil<strong>de</strong>n sie<br />

jenes wun<strong>de</strong>rbare Gebäu<strong>de</strong>, gegen welches Satans Macht nichts vermag.<br />

[21] Alles das ist so einfach, daß man meinen sollte, es müsse sich <strong>de</strong>m Herzen und<br />

Gewissen eines je<strong>de</strong>n Gläubigen sofort und ganz von selbst empfehlen. Aber wie seltsam<br />

berührt es, wenn man in einer an<strong>de</strong>ren Schrift (auch von einem entschie<strong>de</strong>n gläubigen<br />

Verfasser, <strong>de</strong>r, wie er selbst sagt, »sich allein an <strong>de</strong>r Hand <strong>de</strong>r Bibel gebil<strong>de</strong>t hat«,) von<br />

»<strong>de</strong>r ju<strong>de</strong>nchristlichen und <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>mselben Bo<strong>de</strong>n stehen<strong>de</strong>n, aber sich nach außen hin<br />

sehr verschie<strong>de</strong>n von ihr darstellen<strong>de</strong>n hei<strong>de</strong>nchristlichen Gemein<strong>de</strong>« liest. Danach hätte<br />

es also in jenen Tagen zwei Gemein<strong>de</strong>n, zwei Leiber Christi, einen ju<strong>de</strong>nchristlichen und<br />

einen hei<strong>de</strong>nchristlichen, gegeben, <strong>de</strong>nn die <strong>Versammlung</strong> (Gemein<strong>de</strong>) ist <strong>de</strong>r Leib Christi.<br />

(Eph. 1, 23.) Der Herr spricht nur von einer Gemein<strong>de</strong>, die Er aus Ju<strong>de</strong>n und Hei<strong>de</strong>n baut,<br />

und in welcher alle ohne Unterschied <strong>de</strong>n gleichen Platz und die gleichen Vorrechte besitzen;<br />

die Schrift weiß nur von einem Leibe, in welchem we<strong>de</strong>r Ju<strong>de</strong> noch Grieche ist. Daß<br />

in <strong>de</strong>r ersten Zeit <strong>de</strong>r Geschichte <strong>de</strong>r Kirche Christi an manchen Orten mehr Seelen aus<br />

<strong>de</strong>n Ju<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r Samaritern, an an<strong>de</strong>ren mehr aus <strong>de</strong>n Hei<strong>de</strong>n errettet wur<strong>de</strong>n, und daß<br />

die einen mehr geneigt waren, in <strong>de</strong>n alten gesetzlichen Gebräuchen zu verharren o<strong>de</strong>r zu<br />

ihnen zurückzukehren, während die an<strong>de</strong>ren vorwiegend in Gefahr stan<strong>de</strong>n, durch ihre<br />

früheren heidnischen Gewohnheiten und Sitten beeinflußt zu wer<strong>de</strong>n, obwohl auch sie<br />

vor gesetzlichem Geist und Treiben nicht sicher waren, – und ferner, daß Gott <strong>de</strong>m einen<br />

Seiner Apostel vornehmlich das Apostelamt <strong>de</strong>r »Beschneidung«, <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren das <strong>de</strong>r<br />

»Vorhaut« anvertraut hatte, – daß schließlich im Blick auf diese verschie<strong>de</strong>nen Gefahren<br />

[22] und Zustän<strong>de</strong>, zugleich auch infolge <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nartigen äußeren Entwicklung und<br />

geistlichen Fortschritte <strong>de</strong>r einzelnen örtlichen <strong>Versammlung</strong>en ein verschie<strong>de</strong>nartig gestalteter<br />

<strong>Die</strong>nst notwendig wur<strong>de</strong>, – das ist einem nur halbwegs mit seiner Bibel vertrauten<br />

Leser bekannt und geläufig. Aber was hat das alles mit <strong>de</strong>n ewigen Gedanken <strong>Gottes</strong><br />

über Sein Haus o<strong>de</strong>r, wenn ich mich so ausdrücken darf, mit <strong>de</strong>m Bauplan Christi bezüglich<br />

Seiner <strong>Versammlung</strong> (Gemein<strong>de</strong>) zu tun? Gera<strong>de</strong> die Vereinigung von Ju<strong>de</strong> und Hei<strong>de</strong><br />

in <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> durch die Kraft <strong><strong>de</strong>s</strong> Evangeliums, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Heilige Geist sie bei<strong>de</strong><br />

mit Christo verband, führte zu <strong>de</strong>r Bildung <strong>de</strong>r Behausung <strong>Gottes</strong> im Geiste hienie<strong>de</strong>n.<br />

(Vergl. Eph. 2.)<br />

Ach! das Auge vieler Kin<strong>de</strong>r <strong>Gottes</strong> in unseren Tagen hat seine Einfalt so völlig verloren,<br />

<strong>de</strong>r Sinn ist so wenig nüchtern, daß man die einfachsten Grundwahrheiten und die<br />

aufs <strong>de</strong>utlichste geoffenbarten Gedanken <strong>Gottes</strong> nicht erfaßt, son<strong>de</strong>rn nach eigenem Sinn<br />

und Willen umgestaltet. Man kann sich gar nicht dazu erheben, vom göttlichen Standpunkt<br />

aus die durch Unkenntnis, Untreue und Eigenwillen <strong><strong>de</strong>s</strong> Menschen hervorgerufenen<br />

o<strong>de</strong>r beeinflußten Erscheinungen auf christlichem Gebiet zu betrachten, son<strong>de</strong>rn man<br />

macht diese zum Ausgangspunkt seiner Erwägung und Beurteilung und zieht dann seine<br />

Rückschlüsse auf die göttliche Wahrheit. So kommt man dahin, <strong>Gottes</strong> Gedanken in <strong>de</strong>n<br />

engen Rahmen seines Parteistandpunktes einzuzwängen und sie seinen hergebrachten<br />

kurzsichtigen Meinungen anzupassen. O welch eine Ruhe, welch ein Frie<strong>de</strong> ziehen in das<br />

Herz ein, wenn es sich in <strong>de</strong>r Einfalt <strong><strong>de</strong>s</strong> Glaubens [23] über all das Sichtbare und Hörbare,

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