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Die Versammlung des lebendigen Gottes - bruederbewegung.de

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RUDOLF BROCKHAUS: DIE VERSAMMLUNG DES LEBENDIGEN GOTTES 24<br />

<strong>de</strong>m Namen irgend eines Menschen o<strong>de</strong>r zu einem Bekenntnis, einer Lieblingslehre und<br />

<strong>de</strong>rgleichen. [50] Er fin<strong>de</strong>t ferner, daß da, wo zwei o<strong>de</strong>r drei zu diesem Namen hin versammelt<br />

sind, <strong>de</strong>r Herr in <strong>de</strong>r Mitte ist, so daß man nicht von <strong>de</strong>r Gegenwart irgend eines<br />

Menschen abhängig o<strong>de</strong>r auf sie hingewiesen ist, son<strong>de</strong>rn von <strong>de</strong>m Herrn und auf <strong>de</strong>n<br />

Herrn allein. Er ent<strong>de</strong>ckt, daß Gott es ist, <strong>de</strong>r alles in allen wirkt, und <strong>de</strong>r Heilige Geist,<br />

<strong>de</strong>r allen austeilt, wie Er will.<br />

Fin<strong>de</strong>t er nun Gläubige, Christen, die auf diesem Bo<strong>de</strong>n stehen, die nach dieser Richtschnur<br />

wan<strong>de</strong>ln, so ist sein Platz in ihrer Mitte. Dankbar und freudig wird er seine Stimme<br />

mit <strong>de</strong>r ihrigen vereinigen zum Lobe Dessen, <strong>de</strong>r Seiner Verheißung treu bleibt trotz aller<br />

Untreue <strong><strong>de</strong>s</strong> Menschen, <strong>de</strong>r sich verherrlicht in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>rer, die auf Ihn trauen, und<br />

<strong>de</strong>r die ehrt, die Ihn ehren.<br />

Wie<strong>de</strong>rum möchten wir ausrufen: Wie einfach und groß sind die Gedanken <strong>Gottes</strong>,<br />

und wie töricht und klein erscheinen ihnen gegenüber die Meinungen, Einrichtungen und<br />

Satzungen <strong>de</strong>r Menschen! Wie<strong>de</strong>rum aber möchten wir auch fragen: Warum will man die<br />

einfache, göttliche Wahrheit nicht? Warum bekämpft man sie so hartnäckig und oft sogar<br />

mit so wenig ritterlichen Waffen? <strong>Die</strong> Antwort lautet: Weil die Wahrheit so gar keinen<br />

Raum läßt für die Entfaltung menschlicher Wichtigkeit und Ehrsucht, nicht einmal in <strong>de</strong>m<br />

Sinne, daß bei <strong>de</strong>r erhabensten christlichen Feier, <strong>de</strong>m Abendmahl, irgend eine Gabe o<strong>de</strong>r<br />

ein Amt in beson<strong>de</strong>rer Weise in Ausübung käme. Nein, »<strong>de</strong>r Kelch <strong>de</strong>r Segnung, <strong>de</strong>n wir<br />

segnen – das Brot, das wir brechen«, so lesen wir im 10. Kapitel; und im 11. heißt es zweimal<br />

ganz allgemein: »<strong>Die</strong>s tut zu meinem Gedächt- [51] nis«, und »So oft ihr dieses Brot<br />

esset und <strong>de</strong>n Kelch trinket, verkündiget ihr <strong>de</strong>n Tod <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn, bis Er kommt«. Da ist<br />

keine Spur von einer priesterlichen Weihung <strong><strong>de</strong>s</strong> Brotes und Kelches, o<strong>de</strong>r von einer Austeilung,<br />

einem Reichen <strong><strong>de</strong>s</strong> Abendmahls, o<strong>de</strong>r von irgendwelchen an<strong>de</strong>ren Handlungen<br />

einer mit Autorität beklei<strong>de</strong>ten, hierzu beauftragten und allein befugten Person. Wir, ihr,<br />

euch, so heißt es immer wie<strong>de</strong>r; das will sagen: wir, ihr, die Gläubigen.<br />

Aber, wird man einwen<strong>de</strong>n, muß nicht eine einzelne Person das Brot brechen und das<br />

Dankgebet zu Brot und Kelch sprechen? Freilich! Aber es gibt keine von Gott zu diesem<br />

<strong>Die</strong>nste beson<strong>de</strong>rs verordneten und <strong><strong>de</strong>s</strong>halb allein befugten Männer. Einer <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />

versieht diesen <strong>Die</strong>nst, und er tut es im Namen und als <strong>de</strong>r Mund aller Versammelten.<br />

Daß es, wenn möglich, ein älterer und in je<strong>de</strong>m Falle ein vorwurfsfreier Bru<strong>de</strong>r sein sollte,<br />

sagt uns <strong>de</strong>r gesun<strong>de</strong> christliche Sinn; aber ein Bru<strong>de</strong>r, nicht ein Beamteter, sei es ein<br />

Prediger o<strong>de</strong>r irgend eine an<strong>de</strong>re dazu ordinierte o<strong>de</strong>r gewählte Persönlichkeit. Sobald<br />

man diese Handlung zu <strong>de</strong>m alleinigen Recht irgend einer Person macht, ist <strong>de</strong>r Charakter<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Abendmahls verdorben. Es ist nicht mehr <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn Mahl, zu welchem alle in gleicher<br />

Weise gela<strong>de</strong>n sind und an welchem alle in gleicher Weise teilhaben; es ist zu einer<br />

menschlichen Einrichtung herabgesunken, bei welcher <strong>de</strong>r Mensch Wichtigkeit hat und im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrun<strong>de</strong> steht. Der Gedanke an die in <strong>de</strong>m einen Brote*) dargestellte Einheit <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Leibes [52] geht völlig verloren: ein von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren abgeson<strong>de</strong>rter, als geweihter o<strong>de</strong>r<br />

geheiligter betrachteter Mensch reicht <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren, ferner o<strong>de</strong>r niedriger stehen<strong>de</strong>n Brot<br />

und Wein. Der Unterschied zwischen Geistlichen und Laien ist da.<br />

Das Neue Testament kennt nur ein Priestertum aller Gläubigen. Das Ju<strong>de</strong>ntum hatte<br />

Priester, die vermittelnd zwischen Gott und <strong>de</strong>m Volke stan<strong>de</strong>n, weil dieses nicht unmittelbar<br />

Gott nahen konnte; aber nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Vorhang zerrissen und <strong>de</strong>r Weg zu Gott<br />

*) Nicht »in <strong>de</strong>r Gleichheit <strong><strong>de</strong>s</strong> Empfangenen liegt die Zusammengehörigkeit begrün<strong>de</strong>t«. Nein, <strong>de</strong>r<br />

Nachdruck [52] liegt auf ein; da ist ein Brot, das gebrochen wird, und dieses einen Brotes sind wir alle teilhaftig.<br />

Das Brot ist die bildliche Darstellung <strong><strong>de</strong>s</strong> einen Leibes Christi, und weil das so ist, geben wir durch unser<br />

Essen von <strong>de</strong>m einen Brote <strong>de</strong>r Wahrheit Ausdruck, daß wir, »die Vielen«, ein Leib sind.

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