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Die Versammlung des lebendigen Gottes - bruederbewegung.de

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[69]<br />

IV.<br />

Älteste und <strong>Die</strong>ner.<br />

»Habe acht auf dich selbst und auf die Lehre; beharre in diesen Dingen,<br />

<strong>de</strong>nn wenn du dieses tust, so wirst du sowohl dich selbst erretten als auch die,<br />

welche dich hören.« (1. Tim. 4, 16.)<br />

Den Christen, welche, <strong>de</strong>m bestimmten Gebote <strong>Gottes</strong> folgend, aus <strong>de</strong>n religiösen<br />

»Lagern« <strong>de</strong>r Christenheit »zu Ihm« hinausgegangen sind (Hebr. 13, 13), wird häufig <strong>de</strong>r<br />

Vorwurf gemacht, daß sie je<strong><strong>de</strong>s</strong> »Amt«, o<strong>de</strong>r doch die Fortdauer <strong><strong>de</strong>s</strong>selben, in <strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong><br />

o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> <strong>Gottes</strong> leugneten. Der Vorwurf ist nicht gerecht. Jene Christen<br />

leugnen nicht das Amt überhaupt, sie verurteilen nur das, was <strong>de</strong>r Mensch daraus gemacht<br />

hat. Sie können das, was man heute unter »Amt« (in geistlichem Sinne) versteht, nicht als<br />

schriftgemäß erkennen und darum auch nicht anerkennen.<br />

<strong>Die</strong> Hauptursache <strong>de</strong>r Verworrenheit <strong>de</strong>r Begriffe in dieser Hinsicht liegt wohl in <strong>de</strong>r<br />

Nichtbeachtung <strong><strong>de</strong>s</strong> Unterschie<strong><strong>de</strong>s</strong> zwischen Amt und Gabe. Auf diesen Unterschied ist<br />

schon oft hingewiesen wor<strong>de</strong>n.*) Das Außerachtlassen <strong><strong>de</strong>s</strong>selben muß notwendigerweise<br />

zu allerlei verkehrten Schlüssen und Handlungen führen.<br />

[70] <strong>Die</strong> Gaben stehen in Verbindung mit <strong>de</strong>m Leibe Christi in seiner Gesamtheit. Sie<br />

wer<strong>de</strong>n verliehen zu <strong><strong>de</strong>s</strong>sen Sammlung und Auferbauung. Es han<strong>de</strong>lt sich dabei nicht um<br />

<strong>de</strong>n Besitz bestimmter Eigenschaften o<strong>de</strong>r beson<strong>de</strong>rer Erfahrungen, um das Erlangthaben<br />

einer gewissen Stufe im Alter o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Erkenntnis; nein, die Gaben sind, wie schon das<br />

Wort ausdrückt, freie Mitteilungen <strong>de</strong>r Gna<strong>de</strong>, Geschenke <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn, vermittelt durch die<br />

Kraft und Wirksamkeit <strong><strong>de</strong>s</strong> Heiligen Geistes. Er (Christus) ist hinaufgestiegen in die Höhe<br />

und hat <strong>de</strong>n Menschen Gaben gegeben. (Eph. 4, 8.)<br />

Ämter stehen in Beziehung zu <strong>de</strong>r örtlichen Darstellung <strong><strong>de</strong>s</strong> Leibes Christi, <strong>de</strong>r Ortsgemein<strong>de</strong>;<br />

ihre Befugnisse gehen nicht über diese hinaus, <strong>de</strong>r Kreis ihrer Ausübung ist<br />

durchaus auf die örtliche <strong>Versammlung</strong> beschränkt. Deshalb kann man nicht von einem<br />

Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten o<strong>de</strong>r Lehrer einer örtlichen Gemein<strong>de</strong> re<strong>de</strong>n,<br />

wohl aber von Ältesten und <strong>Die</strong>nern (Diakonen) o<strong>de</strong>r <strong>Die</strong>nerinnen <strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong> zu<br />

Philippi, Jerusalem u. s. w. Jene sind gleichsam Gesamteigentum, diese örtlicher Besitz.<br />

Darum fin<strong>de</strong>n wir einen Apollos heute tätig in Ephesus, bald darauf in Korinth und später<br />

auf <strong>de</strong>r Insel Kreta. (Apstgsch. 18, 24–27; 1. Kor. 3, 6; Tit. 3, 13.) Älteste aber waren an<br />

ihren Wohnort gebun<strong>de</strong>n; hier, und nur hier, war die Stätte ihrer Wirksamkeit.<br />

Der Umstand, daß Luther das griechische Wort diakonia = <strong>Die</strong>nst an vielen Stellen mit<br />

»Amt« übersetzt hat, hat wohl dazu mitgeholfen, die Begriffe zu verwirren. Wenn er z.B.<br />

in Apostelgesch. 6, 4 re<strong>de</strong>t vom »Amte <strong><strong>de</strong>s</strong> Wortes« (vergl. auch Kap. 20, 24; [71] 21, 19),<br />

in 2. Kor. 3, 8 und 9 von »<strong>de</strong>m Amt, das <strong>de</strong>n Geist gibt«, – »das die Verdammnis (die<br />

Gerechtigkeit) predigt« (vergl. Kap. 5, 18), in Eph. 4, 12 vom »Werke <strong><strong>de</strong>s</strong> Amts, dadurch<br />

<strong>de</strong>r Leib Christi erbauet wer<strong>de</strong>«; wenn man ferner in Kol. 4, 17 liest: »siehe auf das Amt,<br />

das du empfangen hast«, o<strong>de</strong>r in 2. Tim. 4, 5: »richte <strong>de</strong>in Amt redlich aus« (vergl. 1. Tim.<br />

1, 12 u. a. St.), so kann man verstehen, daß manche <strong><strong>de</strong>s</strong> Griechischen nicht kundige Leser<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Neuen Testaments nicht zu einem klaren Verständnis <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung <strong><strong>de</strong>s</strong> Wortes kom-<br />

*) Vergleiche auch die im gleichen Verlag erschienene Abhandlung über »Gaben und Ämter« von J. N.<br />

Darby. (Preis 10 Pfg.)

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