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Die Versammlung des lebendigen Gottes - bruederbewegung.de

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RUDOLF BROCKHAUS: DIE VERSAMMLUNG DES LEBENDIGEN GOTTES 6<br />

So war es im Anfang, und so entsprach es <strong>de</strong>n Gedanken <strong>Gottes</strong>. Er selbst tat, wie wir<br />

in Apstgsch. 2, 47 lesen, in Jerusalem täglich »zu <strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong>« hinzu, die gerettet<br />

wer<strong>de</strong>n sollten. Von <strong>de</strong>r Errichtung mehrerer <strong>Versammlung</strong>en o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong>n an einem<br />

Orte fin<strong>de</strong>n wir, wie gesagt, nirgendwo eine Spur. Steht das Wort in <strong>de</strong>r Mehrzahl, so sind<br />

immer entwe<strong>de</strong>r alle <strong>Versammlung</strong>en o<strong>de</strong>r diejenigen einer Provinz, eines Lan<strong><strong>de</strong>s</strong> u.s.w.<br />

gemeint. (So z. B. Apstgsch. 9, 31; 15, 41; 16, 5; Röm. 16, 4. 16; 1. Kor. 7, 17; 11, 16<br />

u. a. St.) Wenn man, um das Bestehen verschie<strong>de</strong>ner christlicher Körperschaften o<strong>de</strong>r<br />

Gemeinschaften an einem Orte zu rechtfertigen, zu beweisen sucht, es sei im Anfang <strong>de</strong>r<br />

Geschichte <strong>de</strong>r Kirche auch schon so gewesen, so kann man nur sagen, daß <strong>de</strong>r Wunsch<br />

<strong>de</strong>r Vater <strong><strong>de</strong>s</strong> Gedankens ist. Man will es so, darum ist es so.<br />

An<strong>de</strong>rerseits bedarf es kaum einer Erwähnung, daß es nicht nur eine große Anmaßung,<br />

son<strong>de</strong>rn auch eine völlige Verdrehung <strong>de</strong>r Wahrheit sein wür<strong>de</strong>, wenn irgend eine<br />

Gemeinschaft von Gläubigen, mag ihre Zahl groß o<strong>de</strong>r klein sein, sich <strong>de</strong>n Namen »die<br />

Versamm- [6] lung« o<strong>de</strong>r »die Gemein<strong>de</strong>« beilegen wollte. Sie wür<strong>de</strong> damit ja alle übrigen<br />

Gläubigen als nicht zur <strong>Versammlung</strong> o<strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> gehörend ausschließen. Nein, die<br />

<strong>Versammlung</strong> im weiteren Sinne besteht aus allen wahren Gläubigen auf <strong>de</strong>r ganzen Er<strong>de</strong>,<br />

und die <strong>Versammlung</strong> im begrenzten örtlichen Sinne aus allen wahren Gläubigen an <strong>de</strong>m<br />

betreffen<strong>de</strong>n Orte, mögen sie stehen und sich nennen, wie sie wollen, ja, mögen sie in<br />

noch so viele größere o<strong>de</strong>r kleinere Körperschaften und Benennungen zerteilt sein. Nach<br />

<strong>Gottes</strong> Wort und Gedanken gibt es an einem Orte nur eine <strong>Versammlung</strong>, nur eine Gemein<strong>de</strong>,<br />

und wir sollten doch bemüht sein, mit <strong>Gottes</strong> Gedanken zu <strong>de</strong>nken, und alle<br />

eigenen Gedanken und Meinungen fahren lassen.<br />

Aus <strong>de</strong>r durch die Untreue <strong><strong>de</strong>s</strong> Menschen entstan<strong>de</strong>nen Verwirrung und aus jenen<br />

eigenen Gedanken und Meinungen heraus kommen alle solche Fragen wie: »Wie nennst<br />

du dich?« – »Wozu gehörst du?« – »Wo hast du dich angeschlossen?« u. s. w. Niemand<br />

wird behaupten wollen, daß in <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r Apostel irgend ein Christ <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren so<br />

gefragt haben könne. Nun, wenn es damals nicht richtig war, so zu fragen, kann es dann<br />

heute richtig sein? Ganz gewiß nicht, o<strong>de</strong>r man müßte die sogenannte »geschichtliche<br />

Entwicklung« <strong>de</strong>r christlichen Kirche betrachten als von Gott gewollt und von Ihm anerkannt.<br />

Wenn man das nicht tut – und welcher einfältige, <strong>de</strong>m Wort und Willen <strong>Gottes</strong><br />

unterworfene Christ könnte es? – kann man die vielen verschie<strong>de</strong>nartigen Körperschaften<br />

nicht als Gott wohlgefällig anerkennen.<br />

Aber, fragt man, sind <strong>de</strong>nn nicht reiche Segensströme von vielen dieser Gemeinschaften<br />

nach nahe und [7] fern hin ausgeflossen? Haben nicht treue, wackere <strong>Gottes</strong>männer an<br />

ihrer Spitze gestan<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r stehen heute noch da? Haben nicht viele ihrer Glie<strong>de</strong>r bis<br />

aufs Blut gelitten und gestritten für ihren Herrn? Wer<strong>de</strong>n sie nicht reichen Lohn empfangen<br />

für ihre Treue bis in <strong>de</strong>n Tod, für ihren Fleiß, ihre Liebe, ihr Ausharren? Wie<strong>de</strong>r<br />

antworten wir: Ganz gewiß! Wer könnte, wer wollte das in Frage stellen? Wer es verkleinern<br />

o<strong>de</strong>r neidisch gar leugnen? Aber so laut die genannten Dinge Zeugnis geben<br />

mögen von <strong>de</strong>r richtigen Herzensstellung jener treuen Männer zu Jesu, ihrem Herrn, beweisen<br />

sie doch nichts für die Richtigkeit ihrer Stellung zu ihren Mitgläubigen o<strong>de</strong>r, besser<br />

gesagt, von <strong>de</strong>m Erfassen und Verwirklichen <strong>de</strong>r Gedanken <strong>Gottes</strong> über »Christum und<br />

die <strong>Versammlung</strong>«, die Sein Leib ist, in welchem keine Spaltung sein sollte (1. Kor.<br />

12, 25). Man mag <strong>de</strong>mgegenüber einwen<strong>de</strong>n: <strong>Die</strong> Trennungen und Spaltungen sind einmal<br />

da, man kann sie nicht mehr hinwegschaffen, man muß sich darum, so gut o<strong>de</strong>r so schlecht<br />

es gehen mag, mit ihnen abfin<strong>de</strong>n; an<strong>de</strong>re mögen sie sogar zu entschuldigen o<strong>de</strong>r selbst zu<br />

rechtfertigen und als nützlich und segenbringend hinzustellen suchen – aber ein zartes<br />

Gewissen, das in allem <strong>de</strong>n Willen <strong><strong>de</strong>s</strong> Herrn zu tun bereit ist, wird sich dabei nicht beruhigen<br />

können.

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