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Die Versammlung des lebendigen Gottes - bruederbewegung.de

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RUDOLF BROCKHAUS: DIE VERSAMMLUNG DES LEBENDIGEN GOTTES 40<br />

kannt. Zunächst sei daran erinnert, daß nirgendwo im Neuen Testament von Hän<strong>de</strong>auflegen<br />

die Re<strong>de</strong> ist als einem Zeichen <strong>de</strong>r Weihung eines Menschen zum Evangelisten, Hirten,<br />

Prediger und <strong>de</strong>rgleichen. Der Herr legte <strong>de</strong>n Kindlein, welche zu Ihm gebracht wur<strong>de</strong>n,<br />

o<strong>de</strong>r auch Kranken zur Segnung und Heilung die Hän<strong>de</strong> auf. <strong>Die</strong> Apostel taten das<br />

Gleiche bei Kranken o<strong>de</strong>r bei solchen, welche noch nicht <strong>de</strong>n Heiligen Geist empfangen<br />

hatten. Weiter geschah das Hän<strong>de</strong>auflegen, um Männer, die von Gott begabt und bereits<br />

in Seinen <strong>Die</strong>nst berufen waren, Seiner Gna<strong>de</strong> [89] zu einem beson<strong>de</strong>ren Werk zu befehlen<br />

(Apstgsch. 14, 26), o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re in förmlicher Weise mit <strong>de</strong>r Besorgung eines <strong>Die</strong>nstes<br />

in zeitlichen Dingen zu betrauen (Apstgsch. 6, 6), o<strong>de</strong>r endlich um durch die Kraft <strong><strong>de</strong>s</strong><br />

Heiligen Geistes einem Menschen eine Gabe zu übertragen. (2. Tim. 1, 6.)<br />

Es mag sein, daß auch Ältesten die Hän<strong>de</strong> aufgelegt wor<strong>de</strong>n sind, aber gesagt ist es<br />

nirgendwo; vielleicht gera<strong>de</strong> aus <strong>de</strong>m Grun<strong>de</strong>, weil <strong>de</strong>r Heilige Geist voraussah, welch ein<br />

Mißbrauch mit dieser Handlung getrieben wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>. <strong>Die</strong> einzige Stelle, welche dahin<br />

ge<strong>de</strong>utet wer<strong>de</strong>n könnte, ist 1. Tim. 5, 22, wo nach einigen Vorschriften betreffs <strong>de</strong>r Ältesten<br />

<strong>de</strong>r Apostel sein Kind ermahnt: »<strong>Die</strong> Hän<strong>de</strong> lege nieman<strong>de</strong>m schnell auf«. Aber ob<br />

er dies in Verbindung mit <strong>de</strong>m Vorangegangenen tut, o<strong>de</strong>r ob er ganz allgemein spricht,<br />

ist schwer zu entschei<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong>nfalls wäre die Annahme, daß die Worte sich ausschließlich<br />

o<strong>de</strong>r auch nur vornehmlich auf die Einsetzung von Ältesten bezögen, durch<br />

nichts begrün<strong>de</strong>t.<br />

Im allgemeinen war das Hän<strong>de</strong>auflegen im Alten wie im Neuen Testament eine Handlung<br />

<strong><strong>de</strong>s</strong> Segnens o<strong>de</strong>r <strong><strong>de</strong>s</strong> Sicheinsmachens mit <strong>de</strong>m, welchem die Hän<strong>de</strong> aufgelegt wur<strong>de</strong>n.<br />

Selbst in <strong>de</strong>m obengenannten beson<strong>de</strong>ren Falle <strong>de</strong>r Übertragung einer Gabe durch<br />

<strong>de</strong>n Apostel ist diese Be<strong>de</strong>utung nicht ausgeschlossen. Nach 1. Tim. 4, 14 waren Weissagungen<br />

über Timotheus ergangen, durch welche <strong>de</strong>r Heilige Geist ihn im voraus für <strong>de</strong>n<br />

<strong>Die</strong>nst, <strong>de</strong>n er tun sollte, bezeichnet hatte. Hierdurch geleitet, legte <strong>de</strong>r Apostel ihm die<br />

Hän<strong>de</strong> auf und teilte ihm so mittelst <strong><strong>de</strong>s</strong> Heiligen Geistes die Gna<strong>de</strong>ngabe mit, welche ihn<br />

zu jenem <strong>Die</strong>nst befähigte. [90] Mit <strong>de</strong>m Apostel hatten sich die Ältesten, die am Orte<br />

waren, vereinigt, so daß die Gabe »gegeben wor<strong>de</strong>n war durch Weissagung mit Hän<strong>de</strong>auflegen<br />

<strong>de</strong>r Ältestenschaft«; zugleich war sie nach 2. Tim. 1, 6 in Timotheus durch das<br />

Auflegen <strong>de</strong>r Hän<strong>de</strong> <strong><strong>de</strong>s</strong> Apostels. Aus <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Stellen geht also einerseits hervor, daß<br />

die Ältesten nichts mit <strong>de</strong>r Mitteilung <strong>de</strong>r Gabe zu tun hatten (sie gaben nur ihrer Gemeinschaft<br />

mit <strong>de</strong>m Apostel und Timotheus Ausdruck), und an<strong>de</strong>rerseits, daß <strong>de</strong>r Apostel han<strong>de</strong>lte<br />

im Anschluß an eine bestimmte Offenbarung <strong><strong>de</strong>s</strong> Geistes.<br />

Nach<strong>de</strong>m wir uns so lange bei <strong>de</strong>n »Ältesten« aufgehalten haben, können wir uns im<br />

Blick auf die »<strong>Die</strong>ner« kurz fassen.<br />

Das Amt <strong>de</strong>r <strong>Die</strong>ner o<strong>de</strong>r Diakonen (Griech.: diakonoi) war von geringerer Wichtigkeit<br />

als das <strong>de</strong>r Ältesten. Ihnen lag, wie wir im Anfang unserer Betrachtung sahen, die<br />

Sorge für das irdische Wohl <strong>de</strong>r Gläubigen ob. Darum waren die Anfor<strong>de</strong>rungen, welche<br />

an die Diakonen gestellt wer<strong>de</strong>n mußten, niedriger als bei <strong>de</strong>n Ältesten. Von ihnen heißt<br />

es: »<strong>Die</strong> <strong>Die</strong>ner <strong><strong>de</strong>s</strong>gleichen, würdig, nicht doppelzüngig, nicht vielem Wein ergeben,<br />

nicht schändlichem Gewinn nachgehend, die das Geheimnis <strong><strong>de</strong>s</strong> Glaubens in reinem Gewissen<br />

bewahren«. (1. Tim. 3, 8. 9.) Sie mußten, ehe sie dienen durften, eine Probezeit<br />

durchmachen und konnten erst angestellt wer<strong>de</strong>n, wenn sie sich als »unta<strong>de</strong>lig« erwiesen<br />

hatten. Auch ihre Weiber mußten »würdig sein, nicht verleum<strong>de</strong>risch, nüchtern, treu in<br />

allem«. Es gab, wie wir aus <strong>de</strong>m Falle <strong>de</strong>r Phöbe ersehen, auch weibliche Diakonen, [91]<br />

»<strong>Die</strong>nerinnen <strong>de</strong>r <strong>Versammlung</strong>«, aber an <strong>de</strong>r uns beschäftigen<strong>de</strong>n Stelle han<strong>de</strong>lt es sich<br />

ohne Zweifel um die Frauen <strong>de</strong>r Diakonen. Da diese sich naturgemäß vielfach mit <strong>de</strong>n<br />

Umstän<strong>de</strong>n und zeitlichen Angelegenheiten <strong>de</strong>r Familien beschäftigen mußten, konnten

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