wenn ich an uns denke … kommt's mir vor, als ob das ... - Burgtheater
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Ortstermin<br />
24<br />
Marmor, Stuck und cooles Design<br />
Das Kasino am Schwarzenbergplatz<br />
Es ist <strong>das</strong> Haus eines Erzherzogs – Insignien<br />
vielerorts. Drei große Tore öffnen <strong>das</strong><br />
Gebäude zum Schwarzenbergplatz, eine<br />
prunkvolle, mit rotem Tepp<strong>ich</strong> ausgelegte<br />
Treppe führt in den ersten Stock, zum einstigen<br />
Ballsaal. Seit Anf<strong>an</strong>g der 80er Jahre<br />
zählt <strong>das</strong> Kasino am Schwarzenbergplatz<br />
zu den Spielstätten des <strong>Burgtheater</strong>s. Das<br />
Palais wurde aber schon <strong>vor</strong> dem »Haupthaus«<br />
erbaut: 1869 gab es Erzherzog Ludwig<br />
Viktor, der jüngste Bruder von Kaiser<br />
Fr<strong>an</strong>z Joseph, bei Heinr<strong>ich</strong> Ferstel in<br />
Auftrag. Ein Stadtdomizil sollte es werden<br />
– für ausgelassene Feste: prestigeträchtig,<br />
exklusiv, laut und teuer. Die Decke des<br />
Ballsa<strong>als</strong> ist üppig mit Goldstuck verziert,<br />
Stiegengeländer – ja selbst Abortsysteme –<br />
aus Untersberger Marmor!<br />
Der Name der dritten Bühne des <strong>Burgtheater</strong>s<br />
ist auf den »Militärwissenschaftl<strong>ich</strong>en<br />
und Casinoverein« zurückzuführen,<br />
der 1910 <strong>das</strong> Gebäude vom sk<strong>an</strong>dalträchtigen<br />
Hausherrn zur Verfügung gestellt bekam<br />
– seinen Sitz hat der »Neustädter Offiziersverein«<br />
hier bis heute. Das <strong>Burgtheater</strong><br />
bespielt den Ballsaal. Während <strong>das</strong> Haupthaus<br />
über eine große Bühne, viele Garder<strong>ob</strong>en,<br />
Herren- und Damenmaske verfügt,<br />
werken Norbert Gottwald und sein Team<br />
auf engstem Raum. Hier im Kasino gibt es<br />
Das Kasino-Team: M<strong>ich</strong>ael Steinkellner, Norbert Gottwald, Irene Petutschnig,<br />
Dominik Hofm<strong>an</strong>n, Leopold Nekola, Helmut Preissler (von <strong>ob</strong>en nach unten)<br />
alles im Mini-Format: eine kleine Bühne,<br />
einen kleinen Zuschauerraum, Ton- und<br />
L<strong>ich</strong>ttechnik, sowie ein Inspizientenpult auf<br />
einem Anbau hinter der Tribüne, alles im<br />
feudalen Ambiente des Erzherzogs. In den<br />
prunkvollen Nebenräumen sind Maske und<br />
die Garder<strong>ob</strong>en der Schauspieler untergebracht.<br />
Stuckdecken, Kristallluster, Holzvertäfelungen<br />
– mehrflügelige Fenster eröffnen<br />
den Blick auf den Ring. Die Nähmaschine<br />
steht <strong>vor</strong> einem riesigen Spiegel, <strong>das</strong> Bügelbrett<br />
<strong>vor</strong> einem mit Löwen verzierten, marmornen<br />
Kamin. Auch <strong>das</strong> Lager mit all den<br />
Bühnenrequisiten, der technischen Equipage<br />
– von Scheinwerfern bis zu den Kabeln –<br />
2005/2006 Saison