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Prof. Dr. Stefan Gaitanides Ergebnisse der wissenschaftlichen ...

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wünschen (s.u.), gar nicht entwickelt werden kann (vgl. Kognitionspsychologie).<br />

Kognitive und Handlungskompetenzen stehen in einem engen Verweisungszusammenhang.<br />

Ob die Mitarbeiter sich dieses Wissen in institutionalisierten Qualifikationsprozessen o<strong>der</strong><br />

über den Austausch mit kundigen Muttersprachlern bzw. den Dialog mit <strong>der</strong> Klientel<br />

aneignen, muß nicht alternativ entschieden werden. Um kontraproduktive halbgebildete<br />

Besserwisserei auf dem Gebiet <strong>der</strong> Kulturkenntnisse zu vermeiden, ist eine sokratische<br />

Haltung angebracht. “Ich weiß, dass ich nur wenig über die spezifischen kulturellen<br />

Hintergründe weiß.” Man/frau sollte – wie bei an<strong>der</strong>en Zielgruppen auch – von <strong>der</strong><br />

Annahme ausgehen, die Klienten sind die besten Experten über ihren spezifischen<br />

lebensweltlichen Wahrnehmungs- und Verhaltenshorizont. Wenn wir durch ein<br />

dialogisches Setting – wie es auch die Befragen heftig einfor<strong>der</strong>n (s.u.) – uns für die<br />

Perspektive des An<strong>der</strong>en öffnen, werden wir wertvolle Informationen über den<br />

spezifischen sozio-kulturellen Muster bekommen, durch welche die Erfahrungen <strong>der</strong><br />

Klienten verarbeitet werden.<br />

Wissen über Kulturen und kulturelle Sensibilität<br />

Die politischen, kulturellen, ethnischen Probleme/Eigenheiten <strong>der</strong> KundInnen sollen<br />

mit berücksichtigt werden.<br />

Wissen über an<strong>der</strong>e Kulturen, sozio-kulturellen Kontext erkennen<br />

Sensibilität gegenüber Tabus aus an<strong>der</strong>en Kulturen<br />

Wissen über an<strong>der</strong>e Kulturen muss nicht sein, wäre aber schön.<br />

Kultur für 3. Generation nicht mehr so wichtig<br />

Beschäftigung von MigrantInnen als MitarbeiterInnen<br />

Von Menschen <strong>der</strong> eigenen Kultur fühlt man sich eher verstanden. Sie kennen die<br />

Mentalität und die Kultur.<br />

Migranten als Mitarbeiter können Wissen über an<strong>der</strong>e Kulturen weitergeben - an<br />

an<strong>der</strong>e Mitarbeiter und Besucher.<br />

Die deutschen MitarbeiterInnen sollen vom Verhaltensmuster <strong>der</strong> nicht-deutschen<br />

MitarbeiterInnen lernen.<br />

Die Anzahl <strong>der</strong> Einrichtungen und die <strong>der</strong> muttersprachlichen BetreuerInnen soll<br />

ansteigen.<br />

Fehler und Nichtwissen eingestehen – in Bezug auf Sachprobleme wie<br />

interkulturelle Kommunikationsprobleme – Einholung von fehlenden<br />

Informationen<br />

Die nachstehenden Statements lassen sich unschwer in den Katalog <strong>der</strong> allgemeinen<br />

“Grundqualifikationen des Rollenhandelns” einordnen, wie sie Habermas in Anlehnung an<br />

den symbolischen Interaktionismus (G.H.Mead, E.Goffman) entwickelt hat : Empathie –<br />

Rollendistanz – Ambiguitäts- und Frustrationstoleranz – kommunikative Kompetenz.<br />

Wenn heute im sozial<strong>wissenschaftlichen</strong> Diskurs von “Handlungskompetenz” die Rede<br />

ist, dann sind diese zentralen “Grundqualifikationen” stillschweigend mitgedacht<br />

(Habermas, 1968/73).<br />

Diese allgemeinen sozialen Handlungskompetenzen sind im Umgang mit sozio-kultureller<br />

Differenz einer ganz beson<strong>der</strong>en Belastungsprobe ausgesetzt. Es gilt in einem beson<strong>der</strong>en<br />

Maße, sich in das Erleben und die Sichtweise <strong>der</strong> sozio-kulturell An<strong>der</strong>en hineinzuversetzen<br />

(Empathie) und sich selbst von außen zu sehen bzw. sich <strong>der</strong> Relativivität

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