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Prof. Dr. Stefan Gaitanides Ergebnisse der wissenschaftlichen ...

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durch Auslage muttersprachlicher Prospekte in Arztpraxen mit viel Migrantenklientel o<strong>der</strong><br />

durch Veranstaltungsankündigungen in den muttersprachlichen Medien.<br />

Rücksichtnahme auf kulturelle Beson<strong>der</strong>heiten machen einige muslimische Befragte auch<br />

an <strong>der</strong> Einrichtung von Gebetsräumen o<strong>der</strong> –ecken fest, an <strong>der</strong> Berücksichtigung des<br />

Schweinefleischverbots bei Mittagstischangeboten, an geschlechtergetrennten Toiletten<br />

und an <strong>der</strong> Berücksichtigung des Ramadan bei <strong>der</strong> Veranstaltungsplanung. Wobei die<br />

laizistischer einstellten Befragten aber auch übertriebene Rücksichtnahme ablehnen – z.B.<br />

Unterbrechung des Unterrichtes zur Gebetsverrichtung o<strong>der</strong> Bezug religiös korrekt<br />

geschlachteten Fleisches.<br />

Beson<strong>der</strong>s kultursensibel sollte – nach Ansicht <strong>der</strong> Befragten – bei <strong>der</strong> Arbeit mit<br />

Mädchen und Frauen vorgegangen werden. Religiöse Klei<strong>der</strong>vorschriften sollten<br />

akzeptiert werden und auch dem Bedürfnis nach einem intimen, vor öffentlichen Blicken<br />

geschützen traditionell weiblichen Innen-Raum nachgegangen werden.<br />

Das deutlichste Signal für die interkulturelle Offenheit einer Einrichtung setzt aber die<br />

multiethnische Zusammensetzung <strong>der</strong> Mitarbeiterschaft bzw. das Angebot, auch auf<br />

muttersprachliche Kräfte zurückgreifen zu können.<br />

Aus seinen Forschungen ist dem Verfasser das Problem <strong>der</strong> Schwellenangst vor<br />

Institutionen – auch <strong>der</strong> sozialen Arbeit – wohlbekannt. Die professionellen Sozialen<br />

Dienste haben für Migranten in <strong>der</strong> Regeln keinen einladenden Charakter. Oft sind sie<br />

ihnen überhaupt nicht bekannt, weil keine zielgruppenspezifische Öffentlichkeitsarbeit<br />

gemacht wird. Ebenso ist <strong>der</strong> Türöffnereffekt des Einsatzes von muttersprachlichen<br />

MitarbeiterInnen in <strong>der</strong> Forschung gut belegt.<br />

Migranten ansprechen<strong>der</strong> Name und Beschil<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Einrichtung<br />

Interkulturelles Ambiente<br />

Weltkarten, Bil<strong>der</strong> aus den verschiedenen Herkunftslän<strong>der</strong>n (Landschaften und<br />

Menschen)<br />

Samowar, Türkische Musik kann gehört werden.<br />

Je<strong>der</strong> fühlt sich angesprochen.<br />

Mehrsprachigkeit<br />

Mehrsprachige Plakate o<strong>der</strong> Annoncentafel mit Begrüßungstext und Zuständigkeiten<br />

des Personals<br />

Formulare auch in <strong>der</strong> Muttersprache<br />

muttersprachliche Beratung, möglichst viele Sprachen<br />

Unterhaltungen in <strong>der</strong> Muttersprache werden akzeptiert.<br />

Piktogramme für Analphabeten<br />

Symbole für Analphabethen bzw. nicht-repräsentierte Sprachen<br />

Werbung in ethnischen Medien (Radio, Zeitungen)<br />

Werbungen in muttersprachlichen Zeitungen und Radio<br />

Auslage von Infos in Arztpraxen

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