Die Dokumentation im PDF-Format - Friedenskonferenz
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auch persönlich beteiligt. <strong>Die</strong> hinter<br />
dieser Friedensinitiative stehenden<br />
Gruppen brachten viele Vorschläge<br />
ein und präsentierten zugleich<br />
Konzepte für einen Friedensplan,<br />
an dem ich persönlich auch mitgearbeitet<br />
habe und ihn mit verfassen<br />
durfte. <strong>Die</strong> Kriegsparteien gerieten<br />
dann plötzlich unter Druck, und es<br />
bewegte sich etwas. Gespräche und<br />
Kontakte kamen zwischen der ökumenischen<br />
Friedensorganisation und<br />
der MPLA-Regierung zustande, erste<br />
Vermittlungsgespräche zwischen der<br />
beteiligten Unita-Abteilung und der<br />
MPLA wurden <strong>im</strong> Ausland geführt.<br />
<strong>Die</strong>s veranlasste die UN später, ihre<br />
einseitige Position zugunsten der Regierungspartei<br />
teilweise aufzugeben<br />
und sich unserer Politik des wahren<br />
politischen Dialogs zwischen den<br />
Kriegsparteien anzuschließen.<br />
<strong>Die</strong>se Broschüre ist bei „connection“<br />
erhältlich (s.S. 57)<br />
Nur – während die Kriegsparteien<br />
wieder über mögliche Verhandlungen<br />
sprachen, führten sie weiter<br />
ihre erbitterten Kämpfe überall <strong>im</strong><br />
Lande mit einer Politik der verbrannten<br />
Erde, deren Folgen wir<br />
heute noch zu spüren bekommen.<br />
Der Widerstand einer Gesellschaft,<br />
die nicht mehr Krieg wollte und<br />
kategorisch ablehnte, ignorierten<br />
die Kriegsparteien einfach und dann<br />
wurden sie von einer massenhaften<br />
Kriegdienstverweigerung junger<br />
waff enfähiger Menschen überrascht.<br />
<strong>Die</strong>ses Phänomen breitete sich <strong>im</strong><br />
ganzen Lande aus, unterstützt von<br />
einer Kampagne unabhängiger<br />
Medien und meiner angolanischen<br />
Organisation aus Deutschland.<br />
<strong>Die</strong>s brachte dann später unsere<br />
Oberkommandierenden der<br />
Kriegsparteien in die Bredouille<br />
und veranlasste den angolanischen<br />
Verteidigungsminister später einzugestehen,<br />
dass sie Personalengpässe<br />
hatten. Also, ich halte <strong>im</strong>mer noch<br />
Kriegsdienstverweigerung für die<br />
eff ektivste Form, jedem Krieg den<br />
Boden zu entziehen.<br />
FK 2006 - 25