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Die Dokumentation im PDF-Format - Friedenskonferenz

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<strong>Die</strong> andere Antwort ist die Pfl ege<br />

der Graswurzel-Arbeit: Der Respekt<br />

vor den Fähigkeiten aller Betroffenen<br />

lässt diesen ihre Eigenverantwortung<br />

und hilft zur Entwicklung<br />

gemeinsamer, bürgerschaftlicher<br />

Verantwortlichkeit in Problemgebieten.<br />

<strong>Die</strong> Eigenkräfte der Gesellschaft<br />

können so aufgebaut werden.<br />

So sind heute bereits ca. 5000 bis<br />

6000 junge Leute eingebunden in<br />

die praktische Sorge für die Armen,<br />

Gefangenen und Kranken.<br />

Und als drittes: Ein regelmäßiger<br />

Dialog der Religionen über die Lösung<br />

konkreter Notsituationen und<br />

Konfl ikte wäre hilfreich, denn religiöse<br />

Unterschiede sind oft Grund für<br />

Gewalt, entfremden die Menschen.<br />

Alles dies sind Aspekte einer Prävention<br />

gegen Gewalt durch den Aufbau<br />

einer funktionierenden, solida-<br />

rischen Zivilgesellschaft.<br />

Diskussionsforum 2:<br />

Region Kaukasus<br />

mit Roswitha Jarman<br />

Zusammenfassung: Sabine Hahn<br />

Es war Roswitha Jarman ein Anliegen<br />

den Teilnehmenden einen Einblick<br />

in Ihre Arbeitsweise zu geben.<br />

Sie begann deshalb zunächst mit<br />

einem Workshop, der ihre Arbeitsweise<br />

ansatzweise erfahrbar machte.<br />

Danach war Zeit für Fragen zum<br />

Vortrag am Vorabend, aber auch<br />

zu Fragen, die die Einzelnen in die<br />

Runde mitgebracht hatten.<br />

Mechthild Schreiber hat Roswitha<br />

Jarman vorgestellt. Roswithas Motivation<br />

für die Arbeit in Russland<br />

und <strong>im</strong> Kaukasus resultiert aus dem<br />

Bewusstsein der deutschen Kriegsschuld:<br />

ihr Vater war als Soldat an<br />

der Ostfront. Ihre Eltern sind am<br />

Ende des 2. Weltkriegs aus Pommern<br />

gefl ohen.<br />

Friedensarbeit ist für sie eine<br />

„Was tun mit all dem haarsträubenden<br />

Unrecht um uns herum?“ – diese<br />

Frage kam aus dem Wissen um die<br />

vielfältigen Probleme Afrikas (z.B.<br />

die „Vitaminpräparate gegen Aids“<br />

des Dr. Rath in Südafrika!).<br />

Aus Sicht von Sant’ Egidio fordert<br />

uns dies zu aller erst dazu heraus,<br />

bei uns selbst anzufangen und ein<br />

konstruktives Verhalten zu entwickeln.<br />

Sch<strong>im</strong>pfen und bekämpfen<br />

bringt nicht weiter.<br />

Erst mal versuchen, Afrika zu verstehen<br />

und ohne viel Ideologie Wissen<br />

aufzubauen.<br />

Zweitens gibt es gute Projekte,<br />

für die wir uns einsetzen können.<br />

<strong>Die</strong> Botschaft soll sein: Wir mögen<br />

Afrika, wir lieben den Frieden, wir<br />

Herzensangelegenheit. Sie betonte<br />

noch einmal, dass Friedensarbeit<br />

aus freiem Herzen geschehen sollte,<br />

absichtsfrei und ebenso wenig<br />

– überspitzt formuliert – aus schlechtem<br />

Gewissen wie aus dem Wunsch,<br />

die Welt zu retten. Erst dann haben<br />

Friedensarbeiter die innere Freiheit<br />

und damit die Chance, vorbehaltlos<br />

auf die Menschen zuzugehen, egal<br />

welcher Konfl iktpartei sie angehören.<br />

Der Schwerpunkt ihrer Arbeit<br />

liegt <strong>im</strong> Zuhören ohne Kommentar,<br />

ohne Wertung, ohne Verurteilung.<br />

Übung <strong>im</strong> Zuhören<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmenden haben sich je zu<br />

zweit (Person A / Person B) zusammengetan.<br />

Jeweils eine der beiden<br />

Personen hatte dann die Möglichkeit,<br />

ca. drei Minuten lang aktives<br />

Zuhören zu üben.<br />

setzen uns ein für Gerechtigkeit und<br />

wir haben gute Ideen, auch ein konkretes,<br />

gutes Projekt.<br />

Also: Einen großen Traum haben,<br />

aber realistisch bleiben! Natürlich<br />

sind dazu z.B. Geldspenden notwendig,<br />

aber es geht um mehr: Den<br />

Leuten Hoff nung geben! „Es gibt diese<br />

Probleme, aber wir stehen ihnen<br />

nicht machtlos gegenüber!“ Wichtig<br />

ist, den Menschen das Gefühl zu<br />

geben, dass jeder was Gutes beitragen<br />

kann. Ob das der Kampf für die<br />

Menschenrechte ist, oder der Kampf<br />

gegen Hunger oder für eine bessere<br />

Bildung, oder der Kampf gegen HIV.<br />

Das sind alles Bausteine für den<br />

Frieden.<br />

Um für diese Arbeit zu interessieren,<br />

gibt es einen guten Weg: Konkrete<br />

Hoff nung verbreiten!<br />

Vorgabe war: A ist wichtig, A<br />

spricht. Der, der spricht, soll sich in<br />

seine Gedanken, Gefühle ungestört<br />

vertiefen können.<br />

Person B sollte be<strong>im</strong> Zuhören auf<br />

sich achten: Wie geht es mir be<strong>im</strong><br />

Zuhören in dieser speziellen Situation?<br />

<strong>Die</strong> konkrete Frage bezog sich auf<br />

den vorhergegangenen Abend: Was<br />

beschäftigt mich noch, worüber<br />

möchte ich mehr wissen? Nach drei<br />

Minuten wechselten A und B die<br />

Rollen.<br />

(Aus meiner Erfahrung mit diesem kleinen<br />

Projekt „Zuhören“ kann ich sagen,<br />

dass erstaunlich viel Raum war in den<br />

drei Minuten für Refl exion über das<br />

am Vorabend Gehörte und die erlebten<br />

Gefühle, einfach dadurch, dass eine/r<br />

FK 2006 - 29

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