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Die Dokumentation im PDF-Format - Friedenskonferenz

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Hans-Peter Dürr<br />

Schirmherr der <strong>Friedenskonferenz</strong><br />

Abschrift vom Band: Gudrun Schneeweiß<br />

Liebe Friedensfreundinnen und liebe<br />

Friedensfreunde!<br />

Auch ich möchte Sie ganz herzlich<br />

begrüßen zu diesem internationalen<br />

Forum des internationalen öff entlichen<br />

Friedenskongresses und ich<br />

freue mich sehr, dass Sie in so großer<br />

Zahl erschienen sind.<br />

Wir sind auch der Stadtverwaltung<br />

sehr dankbar – das möchte ich auch<br />

an den Oberbürgermeister Ude weitergeben<br />

und das möchte ich auch<br />

dem Bürgermeister Hep Monatzeder<br />

sagen, dass wir sehr glücklich darüber<br />

waren, - dass wir wieder diesen<br />

schönen altehrwürdigen Festsaal der<br />

Stadt zu dieser Veranstaltung benützen<br />

dürfen. Es ist atmosphärisch<br />

einfach wunderbar.<br />

Das Thema der <strong>Friedenskonferenz</strong><br />

ist ja ein Doppeltes: Frieden und<br />

Gerechtigkeit gestalten auf der einen<br />

Seite und Nein zum Krieg. Ein Ja am<br />

Anfang, aber auch ein Nein danach.<br />

<strong>Die</strong>se Konferenz ist zeitgleich, wie<br />

Sie wissen, – und ganz bewusst<br />

zeitgleich – mit der 42. Sicherheitskonferenz,<br />

die heute auch noch<br />

den Untertitel hat wie letztes Jahr:<br />

„Friede durch Dialog“, die jetzt <strong>im</strong><br />

Bayerischen Hof stattfi ndet, nur einige<br />

Häuserblöcke weiter. <strong>Die</strong> Nachfolgekonferenz<br />

von den früheren<br />

Nato-Wehrkundetagungen, an die<br />

sich einige noch erinnern, die um<br />

1964 hier begonnen haben. Grob<br />

betrachtet – und das fragen mich die<br />

Journalisten auch <strong>im</strong>mer „Was ist<br />

der Unterschied? Könnt Ihr nicht mit<br />

einverstanden sein, was sie gefordert<br />

haben?“ – „internationale Sicherheitskonferenz“<br />

und dann noch den<br />

Untertitel „Frieden durch Dialog“.<br />

Eigentlich eine Gemeinheit. Es ist<br />

uns gestohlen worden. Es ist unser<br />

Slogan gewesen: „Frieden durch<br />

Dialog“.<br />

Der Dialog ist doch genau das, was<br />

wir vorantreiben wollten. Aber es<br />

gehört einfach dazu heute, diese<br />

schönen Ausdrücke, die wir brauchen<br />

zu unserer eigenen Orientierung,<br />

die dann auch auf einmal<br />

in einem anderen Kontext wieder<br />

eingebaut werden. Und das kann<br />

man sehr wohl nachlesen bei Orwell,<br />

das nenne ich „new speak“, auf<br />

diese Weise zu vertuschen, dass wir<br />

eigentlich etwas ganz anderes damit<br />

meinen. Sie wissen, das ist doch<br />

dasselbe geworden mit dem Wort<br />

Globalisierung, was wir „eine Welt“<br />

nannten, und was ist draus geworden?<br />

In der Globalisierung ist etwas,<br />

was wir auch ablehnen müssen, weil<br />

es missbraucht wurde.<br />

Wir sind in diesem Sinne keine<br />

„Gegenveranstaltung“, wenn ich nur<br />

den Titel nehme, aber wir sind ganz<br />

best<strong>im</strong>mt verschieden, wenn wir<br />

etwas nachsehen, was wir eigentlich<br />

damit meinen. Wir unterscheiden<br />

uns ganz wesentlich in den Inhalten,<br />

wir betonen anders, wir sprechen<br />

von Gerechtigkeit für alle, das ist bei<br />

uns ganz am Anfang, die anderen<br />

sagen Sicherheit. Für wen? Für die,<br />

die jetzt hinter den Mauern zusammensitzen,<br />

oder Sicherheit für die ,<br />

die wir alle außerhalb sind? Darum<br />

geht es doch. Aber das wird nicht<br />

klar, das wird nicht weiter defi -<br />

niert, wie es ist. Wir sind öff entlich,<br />

sie tagen <strong>im</strong> Gehe<strong>im</strong>en. Wir beide<br />

wollen Frieden durch Dialog, aber<br />

wir haben den verbindlichen Dialog,<br />

in dem wir uns austauschen und das<br />

Gemeinsame herauszufi nden versuchen,<br />

was der einzelne, der andere<br />

meint. Und wir meinen nicht den<br />

hierarchischen Dialog, wo einer das<br />

Problem defi niert und die anderen<br />

müssen es abnehmen, sie müssen<br />

einfach dem folgen. Wir sind Vertreter<br />

der Zivilgesellschaft, wir glauben,<br />

wir sind in dem Sinne mehr<br />

legit<strong>im</strong>iert, für die Menschen zu<br />

sprechen <strong>im</strong> großen und ganzen, obwohl<br />

wir es nicht abgezählt haben,<br />

aber wir brauchen uns nur zu unterhalten<br />

mit den Menschen und Sie<br />

werden sehen, sie wollen alle den<br />

Frieden und sie wollen nicht das,<br />

was <strong>im</strong> Augenblick passiert und was<br />

diese andere Gruppe repräsentiert.<br />

Wir wissen gar nicht, wer sie ist. Ist<br />

es die Rüstungslobby? Oder sind es<br />

einfach die heutigen Repräsentanten<br />

der Macht, wie auch <strong>im</strong>mer, ob sie<br />

sich politisch legit<strong>im</strong>iert fühlen oder<br />

sich legit<strong>im</strong>iert fühlen, weil sie das<br />

meiste Geld haben, oder weil sie die<br />

größte Zerstörungsmacht der Welt<br />

darstellen. Das ist unser Problem<br />

heute.<br />

<strong>Die</strong> <strong>Friedenskonferenz</strong> hat die<br />

beiden Aspekte, Frieden und Gerechtigkeit<br />

gestalten und dann Nein<br />

zum Krieg. Wir sind alle enttäuscht,<br />

dass wir wieder den zweiten Punkt<br />

heute betrachten müssen. Ich habe<br />

angenommen, nachdem wir den<br />

Irak-Krieg vor drei Jahren auf dieselbe<br />

Weise besprochen haben und<br />

nicht durchgekommen sind, dass<br />

wir heute doch ganz klar doch die<br />

Folgen davon sehen, dass es nicht<br />

mehr notwendig sein wird, jemals<br />

darüber zu sprechen, warum Krieg<br />

eigentlich notwenig ist, dass wir<br />

nochmals sagen müssen „Nein zum<br />

Krieg“. Und wieder sind wir in der<br />

Situation , dass wir hier jetzt darüber<br />

sprechen müssen, und dass wir<br />

uns nicht konzentrieren können<br />

auf das, was uns mehr interessiert,<br />

nämlich, Frieden und Gerechtigkeit<br />

gestalten, was ja auch der Inhalt ist<br />

dieses Forums, denn diesmal wollten<br />

wir uns darauf konzentrieren, nicht<br />

das Kriegsthema als Hauptthema<br />

zu nehmen, sondern wir haben uns<br />

auch Gedanken darüber gemacht,<br />

wie es anders gehen könnte. Und das<br />

ist auch unsere Aufgabe und nicht<br />

nur zu sagen, wir wollen das andere<br />

nicht, sondern dass wir auch formu-<br />

FK 2006 - 7

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