Jahresbericht - Diakonie Neumünster
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Pastorin Jutta Weiß, Koordinator Uwe Dorendorf und Ämterlotsin Larissa Schuller<br />
wollen in Kiel-Mettenhof Hilfebedürftige im Stadtteil erreichen.<br />
die aber der entscheidende Schritt dazu sind, dass rechtliche Ansprüche<br />
auch durchgesetzt werden können. Pensionierte Beamte,<br />
Lehrer, Banker und andere, die auch außerhalb des Berufs Menschen<br />
unterstützen wollen, finden sich in den Reihen der Ämterlotsen.<br />
Das nötige Rüstzeug für das Ehrenamt bekommen sie zu Beginn in<br />
einer 20stündigen Schulung, die der Landesverband der <strong>Diakonie</strong> in<br />
Rendsburg regelmäßig anbietet. Rechtliche Grundbegriffe, Informationen<br />
zu Verschuldung und Sucht, aber auch das notwendige Verhältnis<br />
von Nähe und Distanz zu den Hilfesuchenden werden hier vermittelt.<br />
„Unser Kirchenkreis ist einer derjenigen, die die meisten Teilnehmer<br />
zur Schulung schicken“, sagt Uwe Dorendorf nicht ohne Stolz.<br />
Larissa Schuller wartet noch auf den nächsten Kurs des Landesverbands.<br />
Bis dahin begleitet sie erfahrene Ämterlotsen bei ihren<br />
„Fällen“ und unterstützt, wo sie kann. Die 34Jährige studiert im<br />
achten Semester Soziologie und Pädagogik und suchte ein Ehrenamt<br />
in der <strong>Diakonie</strong>, in dem sie neben dem Studium praktische Erfahrungen<br />
sammeln kann. Über die Internetseite der <strong>Diakonie</strong> Altholstein<br />
stieß sie auf die Ämterlotsen. Ein besonderer Glücksfall, wie Koordinator<br />
Dorendorf findet, denn Larissa Schuller spricht fließend Russisch.<br />
Als er ihr vorschlug, die Ämterlotsin in Mettenhof zu begleiten, war<br />
Seite 15 · <strong>Jahresbericht</strong> 2012 · SOZIALES<br />
die junge Frau gleich einverstanden. Ihre Sprachkenntnisse kommen<br />
ihr hier zu Gute, wo es viele russischstämmige Bewohner im Stadtteil<br />
gibt.<br />
„Vielleicht können wir ja einen russischen Handzettel für die<br />
Ämterlotsen verteilen“, schlägt Pastorin Jutta Weiß vor, die sehr<br />
darum bemüht ist, auch sprachliche Barrieren zu beseitigen, um<br />
möglichst viele Menschen mit Hilfsangeboten zu erreichen. Die hohe<br />
Zahl Hilfesuchender mit Mettenhofer Adresse spricht dafür, dass es<br />
bei den Ämterlotsen klappt, auch wenn viele zunächst nur das Faltblatt<br />
mitnehmen und erst später einen Termin im Hauptbüro in der<br />
Eggerstedtstraße vereinbaren. Nicht wirklich zufrieden ist Jutta<br />
Weiß damit, dass die Ämterlotsen nur alle 14 Tage als Ansprechpartner<br />
in der Gemeinde sind. Zehn Ämterlotsen gibt es in ganz Kiel,<br />
der Bedarf wäre aber höher. Nachdem die Kirchenkreissozialarbeit<br />
nicht mehr vor Ort sei, fehle einfach der Profi, der die die Kontakte<br />
im Stadtteil habe, so Jutta Weiß. „Das ist ehrenamtlich nicht zu<br />
leisten.“<br />
Eines aber zeichne die Ämterlotsen aus, ist Larissa Schuller<br />
überzeugt: „Mit den Menschen menschlich umgehen.“<br />
• INFO •<br />
2003 rief das Diakonische Werk in Hamburg die Ämterlotsen<br />
ins Leben. Seit 2008 gibt es Ämterlotsen bei der <strong>Diakonie</strong> Altholstein.<br />
Das Projekt finanziert sich überwiegend aus Spenden.<br />
Die Sprechstunden finden in diakonischen Beratungsstellen oder<br />
den Stationen der Pflege <strong>Diakonie</strong> statt.<br />
Mit der Andreasgemeinde in Kiel-Wellingdorf gibt es eine<br />
zweite Gemeinde mit regelmäßiger Ämterlotsenpräsenz.<br />
Ämterlotsen: Telefon 04321 / 990 40 93 12<br />
E-Mail: aemterlotsen@diakonie-altholstein.de