Jahresbericht - Diakonie Neumünster
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Mut machen – Steinburg Sozial qualifiziert<br />
Langzeitarbeitslose<br />
Gleich drei Verbände haben sich in der gemeinnützigen<br />
Gesellschaft Steinburg Sozial zusammen getan.<br />
Jüngstes Mitglied im Verbund ist die <strong>Diakonie</strong> Altholstein,<br />
die im Oktober 2012 als dritter Gesellschafter zu dem<br />
von der ökumenischen Schuldnerberatung und dem Verein<br />
„Jugend und Beruf“ gegründeten Träger kam und die<br />
Geschäftsführung übernahm.<br />
Mehr als 40 „Ein-Euro-Kräfte“ werden von Steinburg Sozial in Möbelmärkten<br />
und Recyclingprojekten auf den Arbeitsmarkt vorbereitet.<br />
In Itzehoe hilft die Schuldner- und Insolvenzberatung Ratsuchenden<br />
in finanziellen Nöten. Um für die Teilnehmer und die 29 fest angestellten<br />
Mitarbeiter und Honorarkräfte auch vor dem Hintergrund einschneidender<br />
Mittelkürzungen des Bundes eine verlässliche Perspektive<br />
zu schaffen, kam die <strong>Diakonie</strong> Altholstein als Mitgesellschafter<br />
hinzu, der eine langjährige Erfahrung im Bereich der Beschäftigungsund<br />
Qualifizierungsmaßnahmen einbringt.<br />
Insbesondere bei der Qualifizierung von langzeitarbeitslosen<br />
Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen setzt Steinburg<br />
Sozial besondere Akzente, die<br />
über Jahre in Zusammenarbeit<br />
mit den örtlichen Jobcentern<br />
erarbeitet wurden. An seinem<br />
Standort in Wilster betreibt<br />
Steinburg Sozial eine Bioabfallkompostierung<br />
und einen ökologisch<br />
betriebenen Schaugarten.<br />
Hier werden speziell zwei Gruppen<br />
von Teilnehmern in den<br />
Blick genommen: Menschen, die<br />
Das Schreddern von Grünabfällen gehört zu den Aufgaben<br />
der Teilnehmer bei der Bioabfallkompostierung in Wilster.<br />
Seite 37 · <strong>Jahresbericht</strong> 2012 · STEINBURG SOZIAL<br />
über lange Zeit arbeitslos waren und bereits<br />
ohne Erfolg an verschiedenen Eingliederungsmaßnahmen<br />
teilgenommen haben sowie Männer und Frauen, die an<br />
einer Suchterkrankung leiden. Zusätzlich werden hier auch Arbeitslose<br />
beschäftigt, die drohen in eine Sucht abzurutschen. Das Beispiel<br />
und das Feedback von „trockenen Alkoholikern“ und Teilnehmern,<br />
die erfolgreich eine Suchttherapie abgeschlossen haben, soll diejenigen,<br />
die eine Suchtgefährdung für sich nicht wahrnehmen wollen,<br />
sensibilisieren und an eine Therapie heranführen.<br />
Neben den praktischen Tätigkeiten in der Bioabfallkompostierung<br />
wie der Annahme und Sortierung von Grünabfällen, dem<br />
Schreddern und der Anlagenpflege nehmen die Teilnehmer an internen<br />
Qualifizierungen teil, die speziell auf die Zielgruppe zugeschnitten<br />
sind. Die „Entwicklung sozialer Kompetenzen“ steht genauso auf<br />
dem Stundenplan wie der „Suchtmittelkonsum im Straßenverkehr<br />
und am Arbeitsplatz“. Gerade in Hinblick darauf, dass für viele Tätigkeiten<br />
ein Führerschein Voraussetzung ist, werden hier die Teilnehmer<br />
über die Auswirkungen verschiedener Suchtmittel aufgeklärt,<br />
häufig vor dem Hintergrund eigener Erfahrungen.<br />
Nach mehreren Jahren der Arbeitslosigkeit haben viele Teilnehmer<br />
bereits den Glauben daran verloren, den Anforderungen der<br />
modernen Arbeitswelt gewachsen zu sein. Die Erwartung von Mobilität,<br />
Flexibilität und die selbständige Erschließung neuer Techniken<br />
schreckt diejenigen, die seit langem nicht mehr zur Arbeitsgesellschaft<br />
dazugehören. Resignation und ein Arrangieren mit der Arbeitslosigkeit<br />
sind häufig die Folge. Daher sind auch Motivationstraining<br />
und positive Rückmeldungen durch die pädagogischen<br />
Mitarbeiter wichtige Elemente der Förderung.<br />
Steinburg Sozial<br />
Beethovenstr. 2, 25524 Itzehoe<br />
Telefon 04821 / 15 66 46, E-Mail: info@steinburg-sozial.de