Peter Böhmer: Die österreichische Finanzverwaltung und die ...

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bestand. 6 Im Grunde genommen gibt es nur zwei taugliche Findmittel zur Erschließung
des umfangreichen Aktenbestandes, der zur Gänze im Österreichischen Staatsarchiv,
Archiv der Republik untergebracht ist:
• den Findbehelf für die Abteilung 35 des BMF, eine Abteilung, die ab 1950 für
Öffentliche Verwalter und für das Deutsche Eigentum zuständig war, und
• ein Verzeichnis über insgesamt 78 Sonderlegungen, das sind Sammlungen über
verschiedene Themen (etwa über Kunstgegenstände für das „Führermuseum“ in
Linz unter der Bezeichnung Sonderlegung Nr. 10, „Adolf Hitler“).
Alle anderen Findmittel führen zu sehr geringen Trefferquoten. Bedingt durch die
unzulängliche Erschließung war es notwendig, die Akten der relevanten Abteilungen 7
kartonweise und damit nur stichprobenartig durchzusehen. Die Forschungen reichten
bis ins Jahr 1960; Aussagen über spätere Zeiträume können selten gemacht werden.
Die Akten selbst sind nach ihrem Ordnungssystem, den Grundzahlen, zitiert. 8
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Der vorliegende Endbericht ist lediglich ein kleiner Teil in einem Gesamten. Es fehlt
die Grundlage, die „Arisierungen“ und anderen Vermögensentziehungen während der
NS-Zeit, und es fehlen ergänzende Maßnahmen der Behörden nach Ablauf der
Rückstellungsgesetze. Hierzu zählen vor allem die Sammelstellen, jene
Auffangorganisationen, die ab Ende der fünfziger Jahren das noch nicht zur
Rückstellung beanspruchte, das sogenannte erblose Vermögen, zugesprochen
erhielten. Diese Themenbereiche werden von anderen Projekten der
Historikerkommission bearbeitet.
6 1965 war das erste Jahr, in dem die Sektion V (Vermögenssicherung) nicht mehr im Amtskalender
angeführt wird, Österreichischer Amtskalender für das Jahr 1965, XXXIII. Jahrgang, Wien 1965,
S. 43ff.
7 Das waren für das BMVS die Abteilungen 1, 6, 7, 8 und 9 sowie für das BMF die Abteilungen 34
und 35. Zur Benennung dieser Abteilungen und der Organisation der Bundesministerien im
zeitlichen Verlauf siehe Anhang.
8 Ausgenommen sind davon die Akten des Nachlasses von Gottfried Klein sowie die Akten der
Geschäftsordner und der Sonderlegungen. In diesen Fällen werden getreu dem Ordnungsprinzip
dieser Bestände die Geschäftszahlen zitiert.