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32<br />

Lokales<br />

Kein Kuscheljournalismus:<br />

Fotojournalist riskierte Leben für<br />

Von Karl Kunze<br />

Joël van Houdt ist ein junger<br />

Mann von 27 Jahren, aber einer,<br />

der, bei aller Sanftheit seiner<br />

Umgangsformen, offensichtlich<br />

genau weiß, was er will. Das<br />

bekommt man aber erst später<br />

mit, wenn man länger mit ihm<br />

<strong>Lanzarote</strong><strong>37</strong>° Oktober 08<br />

gesprochen hat. Einer seiner<br />

Auftraggeber ist beispielsweise<br />

Greenpeace. Das führte ihn verständlicherweise<br />

nicht unbedingt<br />

immer an die gemütlichsten Orte,<br />

um sein Brot zu verdienen.<br />

Joël will mit seiner Kamera Geschichten<br />

erzählen. Geschichten<br />

von Menschen, denen es nicht<br />

Flüchtlings-Reportage<br />

Am 5. September, als die Nacht hereinbrach, begann für den niederländischen Fotojournalisten Joël van Houdt (27) eine Bootsfahrt, die<br />

schon für viele Menschen mit dem Tod geendet hatte. In Marokko stieg Joël - zusammen mit 29 anderen Personen - in ein Flüchtlingsboot.<br />

Alle mit demselben Ziel: das gelobte Land Europa erreichen, um dort eventuell ein menschenwürdigeres Dasein leben zu können.<br />

Die Fahrt verlief ohne Probleme. Doch die Ankunft für die Flüchtlinge war ernüchternd: alle wurden festgenommen. Joël landete auf<br />

einer Polizeistation und wurde elf(!) Stunden verhört. Sein Fotomaterial – wofür er Leib und Leben riskiert hatte – beschlagnahmt.<br />

gut geht, die einen Anwalt brauchen.<br />

Geschichten, die mehr<br />

aufrütteln als „normale Fotos“,<br />

wie er betont. Die macht er zwar<br />

auch, denn Gott sei Dank muss<br />

auch ein Joël van Houdt seinen<br />

Lebensunterhalt nicht immer unter<br />

Einsatz des eigenen Lebens<br />

verdienen.<br />

Das Thema Immigration hatte<br />

ihn schon seit einem Jahr nicht<br />

mehr losgelassen. Eines der Einfallstore<br />

nach Europa, die Kanarischen<br />

Inseln, war sein Ziel.<br />

Fünf Monate hielt er sich, mit<br />

Unterbrechungen, in Marokko<br />

auf. Lernte dort zwei junge Menschen<br />

kennen, mit denen er sich

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