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Die historisch-kritische Methode – kritisch betrachtet - Kurt Bangert.de

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es seien Throne o<strong>de</strong>r Herrschaften<br />

o<strong>de</strong>r Reiche o<strong>de</strong>r Gewalten;<br />

es ist alles durch ihn und zu ihm geschaffen.<br />

Philipper 2, 6-11<br />

Christus,<br />

welcher, ob er wohl in göttlicher Gestalt war,<br />

nahm er’s nicht als einen Raub, Gott gleich zu sein,<br />

son<strong>de</strong>rn entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an,<br />

ward gleich wie ein andrer Mensch<br />

und an Gebär<strong>de</strong>n als ein Mensch erfun<strong>de</strong>n.<br />

Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum To<strong>de</strong>,<br />

ja zum To<strong>de</strong> am Kreuz.<br />

Darum hat ihn auch Gott erhöht<br />

und hat ihm <strong>de</strong>n Namen gegeben, <strong>de</strong>r über alle Namen ist,<br />

dass in <strong>de</strong>m Namen Jesu sich beugen sollen aller <strong>de</strong>rer Knie,<br />

die im Himmel und auf Er<strong>de</strong>n und unter <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong> sind,<br />

und alle Zungen bekennen sollen,<br />

dass Jesus Christus <strong>de</strong>r Herr sei,<br />

zur Ehre Gottes, <strong>de</strong>s Vaters.<br />

Um diese Texte auch wirklich als Formeln und Gattungen zu erkennen, die einen ganz<br />

bestimmten „Sitz im Leben“ hatten, bedarf es einer guten Kenntnis <strong>de</strong>r griechischen Sprache<br />

und einer Vertrautheit mit ähnlichen zeitgenössischen Texten, wie sie uns als außerbiblische<br />

Literatur überliefert sind.<br />

Über die Historizität <strong>de</strong>s Inhaltes solcher Texte kann die Formgeschichte wenig<br />

aussagen. Sie gibt lediglich Hinweise darauf, welchen Entwicklungsprozess das in diesen<br />

Texten zum Ausdruck gekommene Glaubensgut bereits durchlaufen hat. <strong>Die</strong>se Texte sind<br />

<strong>de</strong>r Praxis <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> erwachsen, sie spiegeln <strong>de</strong>n Glauben und das Erleben <strong>de</strong>r<br />

damaligen Gläubigen wi<strong>de</strong>r, stellen ein Stück Gemein<strong>de</strong>theologie dar und geben uns<br />

Beispiele dafür, wie hier Glaube und Tradition bereits bestimmte feste Formeln<br />

hervorgebracht haben, die zum rezitierten Gut <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> gehörten.<br />

Literar<strong><strong>kritisch</strong>e</strong> Beispiele aus <strong>de</strong>m Alten Testament<br />

<strong>Die</strong> meisten <strong>de</strong>r Beispiele, die wir bisher als Illustration für die Funktionsweis <strong>de</strong>r<br />

<strong>historisch</strong>-<strong><strong>kritisch</strong>e</strong>n <strong>Metho<strong>de</strong></strong> ausgewählt haben, stammen aus <strong>de</strong>m Neuen Testament, weil<br />

wir aufgrund <strong>de</strong>r vier ähnlichen, aber doch unterschiedlichen Evangelien die Prinzipien <strong>de</strong>r<br />

<strong>Metho<strong>de</strong></strong> am besten veranschaulichen konnten. Aber wir müssen natürlich davon ausgehen,<br />

dass das Alte Testament im Prinzip eine ähnliche Enstehungsgeschichte hat wie das Neue.<br />

Allerdings dürftten sich bibeltreue Christen sich in Bezug auf Literarkritik und Quellenkritik<br />

mit <strong>de</strong>m Neuen Testament etwas leichter tun als mit <strong>de</strong>m Alten Testament, weil wir dort<br />

keine vier parallelen Bücher mit gleichem o<strong>de</strong>r ähnlichem Inhalt haben. Wir wollen <strong>de</strong>shalb<br />

noch einige Beispiele aus <strong>de</strong>r alttestamentlichen Literarkritik heranziehen, um <strong>de</strong>n

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