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sortiert. Die getrockneten weissen Kaffeebohnen<br />
nennt man «Pergamino», weil sie noch in<br />
ein feines Häutchen gehüllt sind. Wenn das<br />
Häutchen entfernt ist, spricht man von «Oro».<br />
Die APDK hat bisher Pergamino produziert,<br />
möchte nun aber den zusätzlichen Arbeitsgang,<br />
um Oro herstellen zu können, selbst<br />
durchführen. Die Rigoberta Menchú-Stiftung<br />
hat ihr über eine baskische Organisation die<br />
dafür nötige Maschine und den Bau des Beneficios<br />
finanziert – sich aber darüber hinaus um<br />
nichts gekümmert. So ist die asociación zwar<br />
im Besitz der Maschine, darf sie aber nicht benutzen,<br />
da es für die Herstellung von Oro eine<br />
entsprechende Bewilligung braucht (wahrscheinlich<br />
die Exportlizenz).<br />
Für einen 50kg-Sack Pergamino erhält die<br />
APDK von den coyotes 650 Q. Wenn sie Oro<br />
direkt an einen Exporteur verkaufen kann, erhält<br />
sie dafür einen besseren Preis. Im Moment<br />
verkauft sie ihren Kaffee (Pergamino) an<br />
einen Grosshändler und erhält dafür 700 Q.<br />
Die Mitglieder müssen nun etwas ausharren,<br />
bis die asociación im Besitz des Bio- und des<br />
Fair Trade-Zertifikats ist und den Kaffee gegen<br />
Dollars verkaufen kann. Obwohl sie auch noch<br />
über keinen Fonds (Eigenmittel) verfügt und<br />
von den 700 Q. pro Sack noch etwas für die<br />
asociación abfällt, lohnt es sich für die Mitgliederfamilien,<br />
ihren Kaffee an die APDK und<br />
nicht direkt an einen coyote zu verkaufen.<br />
Wieviel die Familien schlussendlich pro Sack<br />
Kaffee erhalten, erfahren wir nicht.<br />
Im Moment stehen die BäuerInnen der APDK<br />
am Anfang der diesjährigen Kaffee-Ernte (es<br />
stehen erst wenige gefüllte Säcke in der grossen<br />
Halle). Die asociación rechnet mit etwa<br />
2000 Säcken, das wären doppelt so viele wie<br />
vor einem Jahr.<br />
Nebst dem Beneficio betreibt die APDK eine<br />
Baumschule, wo pinos (Fichten) und Erlen gezüchtet<br />
werden, insgesamt 10‘000 Pflanzen.<br />
Diese gibt sie den soci@s (Mitglieder der asociación)<br />
als Holzlieferanten für Bretter, Möbel<br />
etc. ab. Ein Vorteil dieser Pflanzen besteht darin,<br />
dass sie nicht gegossen werden müssen.<br />
-> Lorenzo Acabal Hernández (Presidente y Representante)<br />
E-mail: apdk_xix@yahoo.com<br />
26<br />
Asociación de Mujeres para el Desarrollo<br />
Integral (AMDI)<br />
Nach dem Mittagessen (Suppe mit Fleisch und<br />
Gemüse, Tortillas) werden wir von folgenden<br />
Frauen begrüsst: Cristina López (Rechtsvertreterin),<br />
Juana (erste Sprecherin), Marcela (Mitglied<br />
der junta directiva), Maria (Beirätin), Juana<br />
(Sekretärin). Die Frauen haben die AMDI<br />
im Jahr 2002 gegründet. Die EU hat sie bei der<br />
Legalisierung der Organisation unterstützt und<br />
ihr ein paar kleinere Dinge wie Stühle, Tische<br />
und Stacheldraht finanziert. Im ersten Jahr haben<br />
die Frauen mittels Krediten Kühe gekauft.<br />
Seit den beiden letzten Jahren betreiben 65<br />
Frauen ein neues Projekt mit Schafen, das sie<br />
dank der Unterstützung des Bürgermeisters<br />
von Chajúl starten konnten. Sie erhielten das<br />
Geld dafür geschenkt, müssen also nichts zurückbezahlen.<br />
Bei den Kühen war das anders,<br />
da mussten sie mit dem Gewinn aus dem Projekt<br />
den Kredit abzahlen. Trotzdem blieb auch<br />
damals ein kleiner Gewinn, mit dem sie neue<br />
Kühe kaufen konnten. Das Projekt haben sie<br />
heute noch. Wie bei den Kühen, so geht es ihnen<br />
auch bei den Schafen v.a. ums Fleisch,<br />
nicht um die Wolle. Ihre Grossmütter hatten<br />
noch gesponnen, sie selbst tun das nicht mehr.<br />
Jede Frau hat zwei Schafe, einen Bock und<br />
eine Kuh erhalten. Die Aufgabe der Männer ist<br />
es, die Weiden zu pflegen und sauber zu halten.<br />
Zum Projekt gehört auch, dass jede Frau<br />
einen Stall hat für die Tiere.<br />
Die AMDI ist eine reine Frauengruppe – da sich<br />
die Frauen in gemischten Gruppen oft nicht zu<br />
sprechen trauen.<br />
Die asociación wollte auch ein Projekt mit Medizinalpflanzen<br />
aufziehen, doch da sie keine<br />
Trocknungsanlage kriegte, scheiterte es. Nun<br />
hat jede Frau bei sich im Garten einige Kräuter.<br />
Wahrscheinlich, so die Frauen der AMDI, ist es<br />
ein Überbleibsel der CPR, dass die Leute hier<br />
so gut organisiert sind. Jene, die aus den CPR<br />
(comunidades de población en resistencia) zurückgekommen<br />
sind, haben ihre Organisationen<br />
beibehalten, wer später dazugekommen<br />
ist, hat sich ebenfalls organisiert. Auch hier<br />
waren die Männer in die PAC (patrullas de autodefensa<br />
civil) gezwungen worden – auch diese<br />
Organisationen sind erhalten geblieben. Die<br />
verschiedenen Organisationen haben nun unterschiedliche<br />
Aufgaben (z.B. Kaffee: APDK;<br />
Schafe: AMDI etc.). In den CPR hatte es keine<br />
Frauenorganisation gegeben, aber ein Frauenkomitee.<br />
Die Frauen in der AMDI werden von<br />
ihren Männern unterstützt.<br />
Seit ihrer Gründung arbeitet die Asociación<br />
auch mit Kindern. Sie hatten schon 28 Fälle