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ción, die andere vom Frauenkomitee.<br />

Ein weiteres Projekt ist der eigene Radiosender,<br />

über den die Gemeinde verfügt. Dieser<br />

sendet zu Themen rund um Bildung, Gesundheit,<br />

Menschenrechte, Geschichte (z.B. zur<br />

Aufarbeitung der Geschichte des Krieges und<br />

der CPR). Der Sender nennt sich Radio Libertad<br />

und versteht sich als offenes Radio, über<br />

das die Leute wichtige Informationen verbreiten<br />

können. Es ist kein «legales», sondern ein<br />

«Piratenradio». Einmal war auch die Polizei<br />

hier und wollte wissen, ob über das Radio<br />

kommerzielle Werbung gesendet würde – was<br />

nicht der Fall ist. Ursprünglich<br />

erreichte es<br />

eine Sendeweite von<br />

100 km. Nachdem<br />

aber ein Sender verbrannt<br />

ist, können die<br />

RadiomacherInnen nur<br />

noch 10 km weit senden.<br />

Für die BewohnerInnen<br />

von Santa<br />

Rita ist der Radiosender<br />

sehr wichtig, um<br />

eine eigene Kommunikation<br />

zu entwickeln<br />

und zu pflegen und die<br />

Leute auch der Umgebung<br />

gut zu informieren.<br />

Das Radio soll ein<br />

Gegengewicht zu den<br />

öffentlichen Medien bilden,<br />

die falsch informieren<br />

und Propaganda<br />

betreiben. Auch internationale Nachrichten<br />

sollen aus einer anderen Perspektive betrachtet<br />

werden, z.B. zum Irakkrieg oder dem Konflikt<br />

in Palästina und Israel. Radio Libertad versteht<br />

sich als Brücke zwischen anderen alternativen<br />

Medien, z.B. im Internet, und den Leuten<br />

hier.<br />

Die Kinder und Jugendlichen können in Santa<br />

Rita die Primar- und Sekundarschule besuchen<br />

und wandern deshalb nicht ab. Nun sind Gemüseanbau-Projekte<br />

geplant, die Arbeitsplätze<br />

für die Jugendlichen schaffen sollen. Die Gemeinde<br />

möchte mit einer Art Schulgarten beginnen,<br />

wo das angepflanzt wird, was die Leute<br />

wünschen und wo ausprobiert wird, ob es<br />

funktioniert.<br />

Die BewohnerInnen von Santa Rita sind nicht<br />

gezwungen, ausserhalb der Gemeinde zu arbeiten.<br />

Es gibt hier Arbeitsplätze in der Landwirtschaft,<br />

dem Gesundheitszentrum, der Bildung<br />

oder in anderen Projekten. Der Lohn,<br />

den sie dafür erhalten, ist allerdings sehr klein,<br />

das Geld stammt aus dem Verkauf von landwirtschaftlichen<br />

Erzeugnissen wie Fleisch oder<br />

39<br />

Gemüse. Vor allem jene Leute, die im Bildungs-<br />

oder im Gesundheitsbereich arbeiten,<br />

können ausserhalb Weiterbildungen besuchen.<br />

Ein junger Mann aus Santa Rita studiert zur<br />

Zeit Medizin in Kuba.<br />

Vor zwei Jahren sind zwei Projekte – die Hühnerfarm<br />

der Frauen und die Bäckerei – v.a. an<br />

administrativen Problemen gescheitert, da die<br />

Leute hier kaum administrative Erfahrung haben.<br />

Natürlich gibt es auch immer wieder ideologische<br />

Probleme. Ein Beispiel ist das Land:<br />

In Santa Rita ist das Land nicht in Privatbesitz,<br />

sondern die Leute erhalten ein Stück zur Verfügung<br />

gestellt, damit sie es bebauen können.<br />

Wenn sie älter werden, geschieht es des öftern,<br />

dass sie das Land als Privatbesitz überschrieben<br />

haben wollen, um ihren Kindern etwas<br />

vererben zu können. Es braucht dann jeweils<br />

viel Überzeugungsarbeit im Rahmen der<br />

Vollversammlungen, um den Leuten klar zu<br />

machen, weshalb diese Organisationsform so<br />

wichtig ist.<br />

In der Gemeinde gibt es eine katholische Kirche.<br />

Die evangelikalen Sekten dürfen nicht<br />

physisch mit einem Tempel o.ä. in der Gemeinde<br />

präsent sein. Dadurch soll eine Spaltung<br />

der Gemeinde verhindert werden.<br />

Im Viehprojekt von Santa Rita werden Kälber<br />

und Mastvieh aufgezogen, momentan sind es<br />

91 Mutterkühe und 72 Masttiere. Die nicht<br />

kastrierten männlichen Tiere werden nach Mexiko<br />

verkauft. Die Gemeinde verfügt über ca.<br />

zwei caballerías Weideland, Futter muss sie<br />

keines kaufen.<br />

Zwei der Bauern erzählen uns, dass sie ur-

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