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Kybernetik und Revolte

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IV<br />

»Während die Antriebsmaschinen das zweite Zeitalter der technischen<br />

Maschinen dargestellt haben, stellen die Maschinen der<br />

<strong>Kybernetik</strong> <strong>und</strong> Informatik ein drittes Zeitalter dar, das ein Regime<br />

allgemeiner Unterjochung wiederherstellt: rückläufige <strong>und</strong> umkehrbare<br />

›Menschen-Maschinen-Systeme‹ ersetzen die alten, nicht<br />

rückläufigen <strong>und</strong> nicht umkehrbaren Beziehungen zwischen den<br />

beiden Teilen. Die Beziehung zwischen Mensch <strong>und</strong> Maschine beruht<br />

auf wechselseitiger, innerer Kommunikation, <strong>und</strong> nicht mehr<br />

auf Benutzung oder Tätigkeit. In der organischen Zusammensetzung<br />

des Kapitals wird ein Regime der Unterwerfung des Arbeiters<br />

(menschlicher Mehrwert) durch das variable Kapital bestimmt, <strong>und</strong><br />

zwar hauptsächlich im Rahmen des Unternehmens oder der Fabrik.<br />

Wenn aber durch die Automatisierung das konstante Kapital proportional<br />

immer stärker zunimmt, der Mehrwert ein maschineller<br />

Mehrwert wird <strong>und</strong> der Rahmen sich auf die ganze Gesellschaft<br />

erstreckt, findet eine neue Unterjochung statt. Man könnte auch<br />

sagen, daß ein bißchen Subjektivierung uns von der maschinellen<br />

Unterjochung fortgeführt hat, während sehr viel davon uns dorthin<br />

zurückführt.« 11 Gilles Deleuze, Félix Guattari, Mille Plateaux, 1980<br />

»Das einzige Moment von Dauerhaftigkeit einer Klasse als solcher<br />

ist auch das, welches das Bewußtsein davon für sich besitzt: die<br />

Klasse der Verwalter des Kapitals als gesellschaftliche Maschine. Das<br />

Bewußtsein, das sie konnotiert, ist, mit der größten Kohärenz, das<br />

der Apokalypse, der Selbstzerstörung.«<br />

Giorgio Cesarano, Manuale di sopravvivenza, 1974<br />

11 G. Deleuze u. F. Guattari, Tausend Plateaus, a.a.O., S. 634–635.<br />

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