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Kybernetik und Revolte

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I<br />

»Es gibt wahrscheinlich keinen Bereich des Denkens oder der materiellen<br />

Aktivität des Menschen, von dem man sagen könnte, daß die<br />

<strong>Kybernetik</strong> früher oder später keine Rolle in ihm spielen wird.«<br />

Georges Boulanger, Le dossier de la cybernetique. Utopie ou<br />

science de demain dans le monde d’aujourd’hui, 1968<br />

»Der große Einkreiser will stabile Kreisläufe, gleichmäßige Zyklen,<br />

vorhersehbare Wiederholungen <strong>und</strong> eine ungestörte Buchführung.<br />

Er will jeden Partialtrieb eliminieren, er will den Körper immobilisieren.<br />

Wie die Unrast jenes Kaisers, von dem Borges erzählt: Er<br />

wollte eine so genaue Landkarte seines Reiches haben, daß sie das<br />

Territorium an allen Punkten bedecken konnte <strong>und</strong> es somit maßstabsgerecht<br />

verdoppelte, auch wenn die Untertanen des Monarchen<br />

für ihre Aufzeichnungen so viel Zeit <strong>und</strong> Energie aufwenden<br />

mußten, daß das Reich ›selbst‹ in dem Maße zerstört wurde, wie<br />

sich sein kartographisches Abbild vervollständigte – eben darin besteht<br />

der Wahn des großen zentralen Zero, sein Wunsch nach der<br />

Erstarrung eines Körpers, der nur in der Vorstellung ›existieren‹<br />

kann.« Jean-François Lyotard, Économie libidinale, 1974<br />

»Sie wollten ein Abenteuer haben <strong>und</strong> es mit euch erleben.<br />

Das ist letztlich das einzige, was es zu sagen gibt. Sie glauben<br />

ganz entschieden, daß die Zukunft modern sein wird: anders,<br />

aufregend, sicherlich schwierig. Bevölkert mit Cyborgs<br />

<strong>und</strong> hemdsärmeligen Tatmenschen, voll von Börsenfiebern<br />

<strong>und</strong> Turbinen-Menschen. Wie es gegenwärtig für diejenigen,<br />

Jean-François Lyotard, Libidinöse Ökonomie, übers. von G. Ricke u.<br />

R. Voullié, Zürich-Berlin 2007, S. 256f.

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