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Die Grundlagen des 19. Jahrhunderts - Unilibrary

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619 <strong>Die</strong> Erben. Der Eintritt der Germanen in die Weltgeschichte.<br />

blieben bis auf den heutigen Tag die iberischen Basken<br />

unvermischt, und ein solches „echtes Kind <strong>des</strong> rätselhaften,<br />

verschlossenen, thatkräftigen und phantastischen<br />

Baskenstammes“ soll Ignatius, eigentlich lñigo, sein.¹) Es ist,<br />

nebenbei gesagt (als Illustration für die unvergleichliche<br />

Bedeutung von Rasse), höchst bemerkenswert, dass der Mann,<br />

dem die Erhaltung <strong>des</strong> spezifisch-römischen, antigermanischen<br />

Einflusses auf Jahrhunderte hinaus zum grössten Teil<br />

zugeschrieben werden muss, nicht selber ein Kind <strong>des</strong> Chaos war,<br />

sondern ein Mann von echtem, reinem Stamm. Daher die<br />

Einfachheit und Kraft, die uns so wunderbar anmuten, wenn wir<br />

inmitten <strong>des</strong> römischen Babel <strong>des</strong> 16 <strong>Jahrhunderts</strong>, wo beim<br />

Erlebnis der Wiedergeburt germanischen Selbstbewusstseins (die<br />

wahre Renaissance!) alle Stimmen erschrocken und ratlos<br />

durcheinander kreischen, diesen einen Mann erblicken, der<br />

abseits, geräuschlos, völlig unbekümmert um das, was Andere<br />

beschliessen und erstreben (ausser insofern es seine Pläne<br />

berührt), seinen eigenen Weg geht und ohne Hast, mit voller<br />

Beherrschung seiner angeborenen Leidenschaftlichkeit, den<br />

Kriegsplan entwirft, die Taktik festsetzt, die Truppen eindrillt zu<br />

dem durchdachtesten und daher gefährlichsten Ansturm, der je<br />

auf germanisches Wesen — oder vielmehr auf arisches Wesen<br />

überhaupt — unternommen wurde. Wer es für einen Zufall hält,<br />

dass diese Persönlichkeit ein Baske war, wer es für einen Zufall<br />

hält, dass dieser Baske, obwohl er bald fähige und ihm ganz<br />

ergebene Mitarbeiter von verschiedenen Nationalitäten gefunden<br />

hatte, auf der Höhe seines Wirkens nur mit einem einzigen Manne<br />

intim, fast unzertrennlich lebte, mit ihm allein beratschlagte,<br />

durch ihn allein seinen Willen kundgab, und dass dieser Eine ein<br />

rassenechter, erst spät zum Christentum übergetretener Jude war<br />

(Polanco) — wer, sage ich, an derlei Erscheinungen achtlos<br />

vorübergeht, hat kein Gefühl für die Majestät der Thatsachen.²)<br />

Gewinnt man zu dem innersten Geistes-<br />

—————<br />

¹) Gothein: Ignatius von Loyola und die Gegenreformation, 1895, S. 209.<br />

²) Es verdient noch bemerkt zu werden, dass die zwei ersten

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